I Erster Weltkrieg und Unabhängigkeitskriege, I Erster Weltkrieg, I Die Unabhängigkeitskriege, Erste Unabhängigkeit, II Zweiter Weltkrieg, III Partisanenbewegung (“Waldbrüder“), IV Sowjetische Okkupation

Die große grenzüberschreitende Tour – Militärgeschichte Lettlands und Estlands im 20. Jahrhundert

Museum der Weihnachtsschlacht mit Außenbereich

Der Erinnerungspark und das Museum der Weihnachtskämpfe liegen in der Gemeinde Valgunde, Region Jelgava, am Hof „Mangaļi“. Das Museum ist eine 2005 eröffnete Zweigstelle des Lettischen Kriegsmuseums und befindet sich am authentischen Ort der Weihnachtskämpfe. An den einstigen Kampfstätten sind noch immer sichtbare Befestigungsanlagen aus dem Ersten Weltkrieg erkennbar. Die Museumsausstellung präsentiert Gegenstände, die auf den Schlachtfeldern gefunden wurden sowie rekonstruierte Befestigungsanlagen im Außenbereich. In der Umgebung des Museums sind Touristen- und Lehrpfade angelegt worden. Der Außenbereich mit den Befestigungsanlagen des Ersten Weltkrieges und Infotafeln ist jederzeit frei zugänglich. Am nahe gelegenen Maschinengewehrberg (Ložmetējkalns) sind einzigartige Zeugnisse der Schanzanlagen des Ersten Weltkriegs erkennbar. Ein 27 m hoher Aussichtsturm bietet einen Rundumblick über das hart umkämpfte Gelände. Die Weihnachtskämpfe waren in Lettland wohl das bekannteste und dramatischste Ereignis des Ersten Weltkrieges. Sie nehmen einen besonderen Platz in der lettischen Militär- und Kulturgeschichte ein. Die Kämpfe waren gekennzeichnet vom Vorrücken der lettischen Schützen auf die deutschen Linien, das unter äußerst widrigen und unmenschlichen Umständen erfolgte. Wohl selten zuvor hatte eine so groß angelegte Angriffsoperation ohne vorbereitende Artillerieunterstützung stattgefunden.

Lutherische Kirche von Lestene

Das Hotel liegt in der Region Tukums, Lestene, neben der Kirche.

Der Bau des Brüderfriedhofs in Lestene begann 1998. Es ist der zweitgrößte Soldatenfriedhof in Lettland, auf dem mehr als 1.300 lettische Legionäre zusammen begraben sind. Erst nach der Wiederherstellung der Republik Lettland war es möglich, lettische Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg starben, an verschiedenen Orten zu bestatten.

Die Lettische Legion war eine Kampfeinheit der deutschen Armee, die hauptsächlich aus illegal mobilisierten Letten bestand. Die Soldaten empfanden ihre Anwesenheit in der Legion als Kampf für die Wiederherstellung der Unabhängigkeit Lettlands, obwohl dieser in den Reihen der deutschen Streitkräfte stattfand und Deutschland Lettland besetzt hatte. Es gab keine andere militärische Kraft, die die Rückkehr der sowjetischen Besatzung verzögern konnte. Lettische Legionäre kämpften gegen die Rote Armee, die Lettlands Unabhängigkeit abgeschafft, seine Armee zerstört und Verbrechen an der Zivilbevölkerung begangen hatte. Zwischen 110.000 und 115.000 Soldaten kämpften in den Reihen der deutschen Armee, zwischen 30.000 und 50.000 von ihnen ließen ihr Leben auf dem Schlachtfeld.

Heute können Sie in Lestene den Brüderfriedhof sehen, neben dem sich die Kirche von Lestene befindet. Sie ist ein herausragendes Beispiel barocker Sakralkunst. In der alten Kirchenkneipe können Sie die Ausstellung kennenlernen, die der Geschichte der lettischen Legion gewidmet ist. Das zentrale Bild des Brüderfriedhofs „Mutterland – Mutter – Lettland“ wurde von der Bildhauerin Arta Dumpe geschaffen. In der Nähe befindet sich das Gut Lestene, das vor dem Zweiten Weltkrieg dem lettischen Armeegeneral Mārtiņš Hartmanis gehörte.

Ausflüge zur Kirche von Lestene können beim Vorstand der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Lestene, Inguna Kokina, Tel. +371 29993743 gebucht werden.

 
Museum der nationalen Widerstandsbewegung in Renda

Das Museum liegt nur einige Kilometer vom Ortskern von Renda entfernt. Die Ausstellung ist der fünfzigjährigen Geschichte der Widerstandsbewegung in Lettland gewidmet: Widerstand gegen die erste sowjetische Besatzung, die nazideutsche Besatzung, bewaffneter und gewaltfreier Widerstand gegen die zweite sowjetische Besatzung. Die Ausstellung ist in zwei Gebäuden untergebracht. Eines birgt Zeugnisse der ersten sowjetischen und der deutschen Besatzungszeit. Die Ausstellung in der renovierten Scheune ist dem nationalen Partisanenkampf gewidmet. Zwischen den beiden Gebäuden liegt ein Bunker mit authentischer Einrichtung und Schützengräben. Das Museum umfasst auch Laufgräben, Unterstände und einen Hindernisparcours zur körperlichen Betätigung für Besucher. Ein Museumsbesuch sollte im Voraus vereinbart werden.
Im Januar 1946 fand ganz in der Nähe eine der größten Kampfhandlungen der nationalen Partisanen statt, die sog. Schlacht von Āpūznieki, in der sich die nationale Partisanentruppe von Kabile einer großen Übermacht von Kräften der sowjetischen Besatzungsmacht erfolgreich entgegenstellte. Am Schauplatz der Kämpfe wurde ein Rastplatz mit Informationstafeln angelegt.

Sammlung sowjetischer Militärfahrzeuge

Edgars Kārklevalks, der Gastgeber des Ferienhofes „Pūpoli“ im Kreis Dundaga, bietet bereits seit mehr als 15 Jahren militärhistorische Erkundungstouren zu ehemaligen Militärobjekten in Nordkurland an – mit seinem selbst wiederaufgebauten sowjetischen Militär-LKW GAZ-66 (für bis zu 24 Personen) und dem Militär-Jeep UAZ-3151 (für bis zu 6 Personen). Auf dem Gelände des Ferienhofes sind Fahrzeuge der Sowjetarmee und andere Technik zu sehen.

Internationales Zentrum für Radioastronomie

Das internationale Zentrum für Radioastronomie Ventspils – bekannt auch unter der Kurzbezeichnung Radioteleskop Irbene liegt im ehemaligen sowjetischen Garnisonsstädtchen in Irbene. Die Weltraumaufklärungsstation „Sternchen“ wurde seinerzeit als militärische Einheit Nr. 51429 betrieben. Die Anlage umfasste eine Gesamtfläche von 200 ha. Erst 1993 wurde das Objekt der Öffentlichkeit bekannt. Ursprünglich befanden sich hier drei Antennen, die von Militärangehörigen zum Abhören von Telefongesprächen im „feindlichen Westen“ genutzt wurden. Heute liegt in Irbene das achtgrößte Radioastronomiezentrum der Welt. Es verfügt über eine 32 m hohe drehbare Parabolantenne RT-32 – die größte in Nordeuropa und die achtgrößte der Welt, sowie eine zweite 16 m hohe Antenne RTs-16. Erforscht werden von hier aus Weltraumsignale – die am weitesten entfernten kommen bis vom Sternbild des Schwans. Zur Führung gehört ein Spaziergang auf dem ehemaligen Armeegelände in Irbene, die Besichtigung des unterirdischen Tunnels und des Gedenkraumes für den Raketenkonstrukteur Friedrich Zander im Gebäude „Kristāls“.

Leuchtturm und Küstengrenzschutzstation Oviši

Der Leuchtturm von Oviši befindet sich in Oviši in der Gemeinde Tārgale an der kurländischen Küste und ist der älteste Leuchtturm in Lettland. Er wurde 1814 errichtet und ist 37 m hoch. Der Turm bildet eine Doppelzylinderkonstruktion, bestehend aus zwei Türmen in einem: der äußere hat einen Durchmesser von 11,5 m, während der gemauerte Turm im Innern einen Durchmesser von 3,5 m aufweist. Solche im 18.-19. Jahrhundert in Europa weit verbreiteten Doppelzylinder-Leuchttürme hatten auch Verteidigungsfunktion. Das Museum im Leuchtturm von Oviši birgt die wohl umfangreichste Sammlung an Leuchtturmausrüstungen und nautischen Exponaten unter allen Leuchtturm-Museen Lettlands. Bei klarer Sicht ist von hier aus der Leuchtturm der sogenannten Irbenstraße zu sehen. Am Ende des Zweiten Weltkrieges lag in der Nähe des Leuchtturmes von Oviši das Hauptquartier des Bataillons Beminger und die 4. Batterie der Marine-Artillerie-Abteilung 530 der Wehrmacht mit mehreren Flakgeschützen. Möglicherweise befanden sich am Fuße des Leuchtturms Funkortungs- und Infrarotempfangsstationen (Donaugerät). In der Nähe des Leuchtturms lag später ein Stützpunkt des sowjetischen Grenzschutzes. Die Gebäude sind aber nicht erhalten. Unweit des Leuchtturms steht noch immer das Bahnhofsgebäude von Oviši.  

Turm zur Ausrichtung des Artilleriefeuers der 46. Küstenbatterie Ventspils

Der hergerichtete Turm zur Ausrichtung des Artilleriefeuers der 46. Küstenbatterie Ventspils liegt an der Saulrieta iela und ist heute als Aussichtsturm öffentlich zugänglich. Der Turm mit seinen danebenliegenden vier Geschützstellungen ist die einzige so gut erhaltene Küstenbatterie aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges in Lettland. Besucher gelangen über eine Treppe im Turm zu einer offenen Aussichtsplattform mit Blick aufs Meer. Die neben dem Turm aufgestellte Schautafel enthält neben anderen Informationen einen QR-Code, über den eine Animation über die Geschichte des Ortes abrufbar ist. Am Turm sind eine neue Straße und ein großer Parkplatz angelegt worden. Holzstege führen in das hier anschließende Naturschutzgebiet.

Dieses Militärobjekt entstand 1939 im Rahmen des Aufbaus sowjetischer Militärstützpunkte in Lettland. Die 46. Küstenbatterie verfügte unter anderem über vier B-13 Küstenartilleriestellungen. Ihre Feuertaufe kam, als am 24. Juni 1941 deutsche Torpedoboote den Hafen von Ventspils angriffen. Sie konnten durch Gegenfeuer der Batterie von diesem Küstenabschnitt vertrieben werden. Am 28. Juni sprengte die sowjetische Armee selbst dien Küstenartilleriegeschütze und flieh.  

Schmalspur-Dampflok „Mazbānītis“ im Küstenfreilichtmuseum Ventspils

Die zum Küstenfreilichtmuseum Ventspils gehörende Schmalspurbahn, auch „Mazbānītis“ genannt, bietet Fahrten auf zwei Fahrstrecken: auf der 1,4 km langen Ringbahn und der 3 km langen Hügeltour. Die als Kleinbahn bezeichneten Züge, die auf 600 mm Schmalspurgleisen fahren, beförderten von 1916 bis 1963 Personen und Güter. Es handelt sich um ein militärhistorisches Erbe aus dem Ersten Weltkrieg, das seinerzeit eine wichtige Rolle für den kulturellen und wirtschaftlichen Aufschwung Nordkurlands spielte, indem es Wohnsiedlungen und Arbeitsplätze miteinander verband.

Der Bau von Eisenbahnen mit 600 mm Spurweite wurde im Ersten Weltkrieg forciert, als die deutsche Armee 1916 mit dem Bau einer Reihe von sog. Heeresfeldbahnen in den eroberten Gebieten im heutigen Lettland begann. Solche Kleinbahnen konnten schnell aufgebaut, aber auch schnell wieder abgebaut und an neue Frontlinien verlegt werden. Die lettischen Schmalspurbahnen waren auch während des Zweiten Weltkriegs durchgehend in Betrieb. Fast 60 Jahre lang war die Schmalspurbahn sommers wie winters das einzige zuverlässige Transportmittel für Personen sowie land- und forstwirtschaftliche Erzeugnisse vom Lande in die größeren Städte.

Leuchtturm Užava

Der Leuchtturm von Užava liegt in einem unbewohnten Gebiet etwa 3 km vom Dorf Užava entfernt auf einer 28 m hohen Sanddüne. Er wurde 1879 errichtet.

1910 baute man eine Spundwand aus 7-8 cm dicken Holzbohlen und einer frontalen Steinaufschüttung, da die Ostseewellen allmählich den Dünengrund abzutragen drohten. Im Ersten Weltkrieg wurde der Leuchtturm schwer in Mitleidenschaft gezogen: der obere zylinderförmige Teil wurde vernichtet. Auch Nebengebäude wurden durch Artilleriebeschuss zerstört. Erhalten blieb nur der achteckige Unterbau des Leuchtturms, auf dessen Grundlage 1925 der neue Leuchtturm von Užava fertiggestellt werden konnte. Äußerlich war der neue Turm dem alten nachempfunden. Solange der Turm besteht, finden immer wieder Befestigungsarbeiten der angrenzenden Küstenabschnitte statt. Der Turm ist 19 m hoch und liegt 44 m über dem Meeresspiegel. Sein Licht ist 15 Seemeilen weit sichtbar.   

Wachturm des sowjetischen Grenzschutzes – heute Aussichtsturm Pāvilosta

Der Wachturm des sowjetischen Grenzschutzes liegt an der südlichen Mole von Pāvilosta. Der ehemalige Beobachtungsturm des sowjetischen Grenzschutzes, der seit Anfang der 1990er Jahre nicht mehr genutzt wird, verfügt heute über eine Aussichtsplattform mit einem um 360 Grad drehbaren Fernrohr. Von hier aus bietet sich ein schöner Blick auf das Meer und die Schiffe. Auch lassen sich von hier aus gut Vögel beobachten. Der Turm ist nur im Sommer und nur bei Tageslicht geöffnet. Das Betreten erfolgt auf eigene Gefahr, insbesondere in Anbetracht der steilen Treppe. Der Turm und seine Umgebung sind videoüberwacht. Im Winter ist er nicht zugänglich.

Dauerausstellung des Heimatmuseums Pāvilosta

Das Heimatmuseum von Pāvilosta zeigt die Ausstellung „Pāvilosta – Leben im Sperrgebiet“. Sie informiert über die Gebietsverwaltung, das grenznahe Sperrgebiet, die Fischereikolchose, Kultur und Alltagsleben in den Jahren der sowjetischen Besatzung. Darüber hinaus wurde eine an Emotionen reiche zweisprachige interaktive digitale Ausstellung sowie eine audiovisuelle Installation mit einem Film über Pāvilosta zusammengestellt. Eine neue Ausstellung läuft unter dem Namen „Goldene Sandkörner von Pāvilosta“. Die digitale Ausstellung informiert über die Geschichte und die Entstehung von Pāvilosta sowie die wichtigsten Ereignisse von 1918 bis heute. Dem militärhistorischen Erbe widmet sich der Ausstellungsteil über die lettischen Freiheitskämpfer des Unabhängigkeitskrieges und die Zeit der sowjetischen Besatzung.

Leuchtturm Akmensrags und Schicksal von "Saratov"

Der Leuchtturm gehört zur Gemeinde Saka und liegt etwa 10 km südwestlich von Pāvilosta. Er ist über eine Wendeltreppe zu erreichen und bietet einen Rundblick auf das Meer und die umliegenden Wälder. Der heutige 37 m hohe Leuchtturm wurde 1921 errichtet, nachdem der Vorgängerbau im Ersten Weltkrieg zerstört wurde.

Der Leuchtturm von Akmenrags ragt in seiner Bedeutung über alle anderen Leuchttürme Lettlands hinaus – steht er doch an einer der gefährlichsten Stellen für die Schifffahrt an der gesamten Ostseeküste. Sein Leuchtfeuer markiert eine etwa zwei Seemeilen bzw. 3,7 km lange steinige Sandbank, die sich in nordwestlicher Richtung im Meer erstreckt. Die Wassertiefe beträgt hier nur etwas mehr als zwei Meter. Der Leuchtturm steht an seiner ursprünglichen Stelle, aber die Küstenlinie hat sich ihm bis heute immer mehr angenähert. Obwohl hier seit 1879 ein Leuchtfeuer die Schifffahrt warnt, hat Akmensrags schon mehrere Schiffsunglücke erlebt. Das meiste Aufsehen erregte im September 1923 das Aufsetzen des lettischen Dampfers „Saratow“ auf die Sandbank. 1919 während des lettischen Unabhängigkeitskrieges hatte die Provisorische Regierung Lettlands kurzzeitig Zuflucht auf eben diesem Dampfer gesucht. In Akmensrags lag früher eine Einheit der sowjetischen Grenztruppen. Gebäude aus jener Zeit sind noch heute vorhanden.   

Holocaust-Gedenkstätte Liepāja

Unweit von Liepāja in den Dünen von Šķēde befindet sich die größte Holocaust-Gedenkstätte Lettlands. Das Denkmal ist den mehr als 3000 jüdischen Einwohnern der Region Liepāja gewidmet, die während des Zweiten Weltkriegs hier ermordet wurden. Die Anlage hat die Form einer Menora, des siebenarmigen Leuchters – eines der nationalen Symbole Israels. Die Umrisse der Gedenkanlage, die aus Bruchsteinen und Granitblöcken besteht, ist aus der Vogelperspektive am besten erkennbar. Die Lichter der Menora bestehen aus Granitsäulen, in die Verse aus den Klageliedern Jeremias auf Hebräisch, Englisch, Lettisch und Russisch eingemeißelt sind.

Nordfestung Liepaja und Batterie Nr. 1 in Karosta

The Northern Forts are the best known and visually most impressive part of the Liepāja Fortress. Built by the Russian tsarist army in the late 19th century, their historical name is Fortress Battery No 1.

In November 1908, less than 10 years after its construction, the Liepāja Fortress ceased to operate, because its construction was acknowledged as a strategic mistake. Some of the cannons were dismantled and taken to the Kaunas Fortress in Lithuania, while others were remelted. Fortification structures were detonated twice in an attempt to destroy the fortifications. Elements surviving to the present day include artillery batteries not fully destroyed in the explosions and underground structures. Just like the Karosta, the Northern Forts were a closed military territory during the Soviet occupation. Visitors to the Northern Forts should be very careful. As in other places on the Latvian coast, the steep shore of the Baltic Sea in the Karosta is dangerous due to potential coastal landslides. Therefore, it is not allowed to walk under the ruins of the forts. 

Karosta, der Militärhafen von Liepāja (die Tour)

Karosta ist das größte historische Militärgebiet im Baltikum und nimmt heute fast ein Drittel des gesamten Stadtgebiets von Liepāja ein. Der ehemalige Kriegshafen ist ein einzigartiger Militär- und Festungsanlagenkomplex an der Ostseeküste, der historisch und architektonisch nicht nur für Lettland außergewöhnlich ist. Zum militärhistorischen Erbe in Karosta gehören die Nordmole, die Nordforts, der Redan-Vorposten, das Gefängnis und der Wasserturm des Kriegshafens, die orthodoxe St. Nikolaus-Marine-Kathedrale sowie die Oskars-Kalpaks-Brücke.

Gedenkmuseum-Deportationswaggon am Bahnhof Skrunda

Zur Erinnerung an die sowjetischen Deportationen vom Juni 1941 und März 1949 wurden am Bahnhof Skrunda ein Gedenkstein und ein vierachsiger Eisenbahnwaggon als Gedenkmuseum für die Verschleppten errichtet. Es handelt sich hier um den ersten Waggon in Lettland, in dem eine ständige Ausstellung eingerichtet wurde. Sie umfasst Fotos, Briefe, Zeitzeugenberichte und Dokumente der vom Bahnhof Skrunda aus Deportierten sowie verschiedene von ihnen selbst hergestellte Gebrauchsgegenstände. Der Bahnhof Skrunda war eine Sammelstelle für die zur Deportation bestimmten Menschen, eine der drei Bahnstationen des Kreises, zu der Einwohner sowohl aus Skrunda als auch aus der Umgebung von Kuldīga gebracht wurden. 1941 wurde auch die Familie von Guntis Ulmanis, dem ersten Präsidenten der wiederhergestellten Republik Lettland, von hier aus nach Sibirien in die Region Krasnojarsk verbracht.    

Ausstellung über die Radaranlage Skrunda im örtlichen Herrenhaus

Im Herrenhaus von Skrunda wurde eine Ausstellung über die Radarstation bzw. die Funkortungsstation Skrunda und die Aktivitäten der Lettischen Volksfront eingerichtet. Die Funkortungsstation Skrunda, die unter dem Decknamen „Kombinat“ lief, gehörte zum Raketenfrühwarnsystem im westlichen Teil der UdSSR. 5 km von Skrunda entfernt in Richtung Kuldīga lag „Skrunda-2“, ein sowjetisches Militärstädtchen (в/ч 18951). Dort lag die Radaranlage „Dnepr“; eine neue modernere Anlage, „Darjal“, befand sich im Bau. Dieser wurde aber bald eingestellt und „Darjal“ am 4. Mai 1995 gesprengt. Auf der Grundlage zwischenstaatlicher Abkommen wurde die „Dnjepr“-Radaranlage am 31. August 1998 abgeschaltet.

Oskars-Kalpaks-Museum und Gedenkstätte „Airītes“

Das Oskars-Kalpaks-Museum und die Gedenkstätte „Airītes“ liegen zwischen Saldus und Skrunda, unweit der Fernstraße A9. Die Ausstellung bietet umfassende Informationen über Oberst Oskars Kalpaks, das von ihm kommandierte Bataillon und beleuchtet die Geschichte der nationalen Streitkräfte Lettlands sowie die Entstehung der Gedenkstätte „Airītes“. Vorgestellt wird Oberst Oskars Kalpaks als Mensch, als Soldat und als Kämpfer für die Unabhängigkeit Lettlands. Die Exponate werden durch Tonaufnahmen von Zeitzeugen ergänzt (Lettisch, Englisch und Deutsch). Sie unterstreichen die große Bedeutung der historischen Abläufe von 1918-1919 für die Durchsetzung der staatlichen Unabhängigkeit Lettlands. Das Museumsgebäude ist renoviert. Der Eintritt ist frei, Führungen sind kostenpflichtig.

Die Gedenkstätte verfügt über einen Picknickplatz, einen Park mit Hindernisparcours und einen Seminarraum für bis zu 30 Personen. Ferner werden verschiedene Workshops angeboten. 

Beobachtungsturm der Sowjetarmee (Kurgan der Offiziere)

Der "Offizierskurgan" befindet sich weniger als einen Kilometer von den Ruinen der Zvārde-Kirche entfernt. Der Kurgan besteht aus den Ruinen und Überresten der umliegenden Häuser und des Gutshofs, die zusammengeschoben wurden. Auf dem Kurgan wurde ein Aussichtsturm errichtet. Laut Inschrift wurde der heutige Turm 1981 errichtet. Der Turm diente der Erfassung von Bombentreffern. Die Übungsbomben hatten einen geringeren Sprengstoffgehalt, so dass ihre Treffer sorgfältiger beobachtet werden mussten. Nicht explodierte Bomben wurden sofort neutralisiert, aber nicht alle konnten gefunden werden.

 Die Überreste des Turms sind heute hier zu sehen - die Backsteinmauern. Da die Sperrmauer relativ hoch liegt, kann man an einem klaren Tag sogar die litauische Ölraffinerie in Mažeikiai sehen.

Geschichts- und Kunstmuseum Olaine und Erster-Weltkrieg-Lehrpfad mit Unterstand

Die Ausstellung des Museums für Geschichte und Kunst Olaine ist der Zeit unter sowjetischer Besatzung in Olaine gewidmet. Auf dem Museumsgelände wurde ein Lehrpfad zum Thema Erster Weltkrieg mit rekonstruierten Abschnitten der Befestigungsanlagen angelegt. An der Verteidigungslinie der russischen Armee aus dem Ersten Weltkrieg wurde ein Unterstand nachgebaut. Auch das Fragment eines Geschützturms ist hier zu sehen. In Jaunolaine, am Abzweig nach Plakanciems, ist noch eine aus Stahlbeton errichtete Befestigungsstellung aus dem Ersten Weltkrieg zu sehen. Die hiesige Umgebung war im Ersten Weltkrieg Schauplatz von Kämpfen zwischen russischen und deutschen Truppen. Lettische Schützeneinheiten waren an Aufklärungs- und anderen Operationen beteiligt. Das moorige Gelände war schwer zu verteidigen. Olaine bildet eine wichtige militärhistorische Stätte in der lettischen Geschichte. Der Ort entstand dank seiner günstigen Lage am Postweg zwischen Jelgava und Riga und hat seine Ursprünge an der Stelle des heutigen Jaunolaine. Ganz in der Nähe lag das Landgut Olei. Das heutige Olaine entstand in der Zeit der sowjetischen Besatzung, als hier verschiedene Industrieunternehmen entstanden. 

Küstenverteidigungsanlagen von Mangaļsala (dt. Magnusholm)

Die Küstenverteidigungsanlagen liegen auf Riga-Mangaļsala (dt. Magnusholm) unweit der Mündung der Daugava in die Ostsee. Auf der gegenüberliegenden Seite der Flussmündung liegt Daugavgrīva. Hier sind Befestigungsanlagen zu sehen, die in unterschiedlichen Zeiten und von verschiedenen Armeen errichtet wurden – der kaiserlich-russischen, der lettischen, der deutschen und der sowjetischen. Die Befestigungen von Mangaļsala sollten die Stadt Riga vor Angriffen von See her schützen. Das Territorium behielt lange seine strategische Bedeutung. Nach dem Ersten Weltkrieg verfügte die lettische Armee noch nicht über eine ausreichend starke Marine. Die Seegrenze war lang und die Verteidigung der Küsten nicht einfach. Die lettische Armee übernahm die von der kaiserlich-russischen Armee Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts errichteten Küstenverteidigungsanlagen und baute sie aus. Der Küstenartillerie von Daugavgrīva und Mangaļsala kam die Aufgabe zu, Versuche feindlicher Schiffe in die Mündung der Daugava einzulaufen durch Beschuss abzuwehren. Vorposten der Küstenverteidigung in Lielupe (Jūrmala) und an der Mündung der Gauja in die Ostsee bei Carnikava sollten feindliche Landemanöver an der Küste verhindern. Darüber hinaus stand ein speziell ausgerüsteter Panzerzug zur Küstenverteidigung bereit, der bewegliche Artillerieunterstützung leisten und Verstärkung je nach Bedarf in Richtung Saulkrasti oder Jūrmala bringen sollte. Der Zweck der Befestigung strategischer Standorte bestand darin, die Effektivität der Waffensysteme durch geeignete Verteidigungsbauten und Geländevorteile zu verstärken. Die Küstenverteidigungsanlagen wurden großräumig angelegt, um im Kriegsfalle die Möglichkeiten des Gegners gering zu halten. 

Frühere sowjetische Garnison in Mežgarciems

Eine Garnisonssiedlung der früheren sowjetischen Armee befindet sich in Mežgarciems im Landkreis Ādaži unweit der Landstraße P1. Auf dem einstigen Gelände der Luftabwehrtruppen der Sowjetarmee, das auch über einen Ausbildungsstützpunkt der Streitkräfte verfügte, sind heute Informationstafeln aufgestellt. Besucher können das Gelände des ehemaligen Armeestützpunktes erkunden. Auf Landkarten aus der sowjetischen Besatzungszeit sucht man Mežgarciems vergeblich. Nichts deutete auf ein für sowjetische Militärangehörige errichtetes Garnisonsstädtchen und den Luftabwehrstützpunkt hin. Nach dem Zweiten Weltkrieg setze eine rasche und umfangreiche Bautätigkeit zur Unterbringung der in Lettland stationierten sowjetischen Truppenteile ein. Die Militärstützpunkte dieser ausländischen Armee waren wie ein Staat im Staat. In fast allen Regionen Lettlands waren Truppenteile stationiert. Einen besonders privilegierten Teil der Gesellschaft bildeten pensionierte sowjetische Militärangehörige und deren Familien. Sie mussten bevorzugt mit Wohnraum versorgt werden. Viele ehemalige Offiziere wählten lettische Städte als Alterswohnsitz, weil hier der Lebensstandard höher war als andernorts in der Sowjetunion. Die Präsenz der sowjetischen Armee in Lettland und die gleichgültige Haltung des Regimes gegenüber Lettland und seiner einheimischen Bevölkerung manifestierte sich am deutlichsten in kriminellen Machenschaften, imperialem Gehabe und Rücksichtslosigkeit von Militärangehörigen. Der sorgfältig gepflegte Mythos vom „glücklichen Leben in Sowjetlettland“ und der „Sowjetarmee als Befreier“ war in Wirklichkeit wie ein „Leben auf dem Pulverfass“.

Ausstellung zur Geschichte der Garnison Ādaži

Die Ausstellung zur Geschichte der Garnison Ādaži befindet sich im Landkreis Ādaži, Ortsteil Kadaga, auf dem Gelände des Nationalen Ausbildungszentrums Ādaži. Bei einem Besuch kann man sich mit der militärischen Ausrüstung und dem Alltagsleben der Soldaten vertraut machen. In der Nähe von Ādaži liegt der größte Truppenübungsplatz der baltischen Staaten und ein weites Übungsgelände. Die Geschichte des Truppenübungsplatzes begann Ende der 1920er Jahre mit dem Aufbau eines militärischen Trainingsgeländes in der Nähe von Riga unweit von Lilaste. Die lettische Armee wurde nach dem Ersten Weltkrieg und dem lettischen Unabhängigkeitskrieg in einem vom Krieg schwer gezeichneten Land aufgebaut. Die Bevölkerung Lettlands hatte den Krieg und die rücksichtslosen Einsätze fremder Armeen durchgemacht. In relativ kurzer Zeit hatte sich die Armee zu einer zahlenmäßig starken Truppe mit einer hohen Zahl an Reservisten entwickelt. Übungsplätze und Sommerlager brachten den Soldaten authentische Kriegsbedingungen näher. So konnten Fähigkeiten und Kenntnisse ausgebaut werden. Die Anfang der 1930er Jahre gebaute Eisenbahnlinie Riga-Saulkrasti war wichtig für die Entwicklung des Truppenübungsplatzes Lilaste (auch „Polygon Gauja“ genannt). Sie ermöglichte den Transport von Munition und Ausrüstung und diente der Küstenverteidigung. Unter sowjetischer Besatzung wurde der Übungsplatz erheblich erweitert, was das Ausmaß des Ausbaus der sowjetischen Armee verdeutlicht. Eine Garnison ist die Gesamtheit von Truppeneinheiten, die dauerhaft oder vorübergehend in einem bestimmten Verwaltungsgebiet stationiert ist. Ein Truppenübungsplatz ist ein Ort, der zur Erprobung von Militärtechnik und zur Ausbildung von Truppen angelegt wurde.

Saulkrasti Fahrradmuseum

Das Fahrradmuseum befindet sich an der Fernstraße A1 in Saulkrasti, in der Nähe der Weißen Düne unweit der Bahnstation Pabaži. Ausgestellt sind einige der technisch interessantesten in Lettland vorhandenen Exemplare aus der Entwicklungsgeschichte des Fahrrades. Es handelt sich um die größte Fahrradsammlung im Baltikum mit rund 60 in Lettland hergestellten und genutzten Rädern, darunter auch Militärfahrräder. Anfang des 20. Jahrhunderts begann man die Verfügbarkeit und die Vorteile von Fahrrädern in hohem Maße auch für das Militär zu nutzen. Es wurden eigens schnell bewegliche radfahrende Einheiten zusammengestellt. Radfahrertruppen konnten den Gegner rascher auskundschaften, Überraschungsangriffe ausführen und in einem weiträumigen Territorium schneller operieren als die Infanterie. Nach dem Ersten Weltkrieg verfügte die lettische Armee auch über Radfahrereinheiten mit Rädern aus lettischer Produktion. Angehörige der Radfahrereinheiten hatten strenge Anforderungen zu erfüllen. Die Männer mussten belastbar sein, über ein gutes Seh- und Hörvermögen sowie über ein gesundes Herz und eine gesunde Lunge verfügen. Das minimale Körpergewicht lag bei 80 kg, die geforderte Körpergröße bei 165-180 cm. Die Anforderungen der lettischen Armee sahen vor, dass ein gut ausgebildeter Radfahrer 80 bis 100 km am Tag und im Eiltempo bis zu 150 km zurückzulegen hatte. Im Winter, wenn die Fahrräder nicht benutzt werden konnten, kamen Skier zum Einsatz. Ein Radfahrer musste in der Lage sein, 50-60 km pro Tag auf Skiern zurückzulegen. Viele Militär-Radfahrer wurden Profisportler.

Freiheitskriegsdenkmal in Pärnu

Der Entwurf des Denkmals in Pärnu stammt von Amandus Adamson. Sie wurde am 16. Juli 1922 auf dem Alevi-Friedhof enthüllt. Im Jahr 1929 wurde Professor Adamson neben dem Denkmal beigesetzt.

 

Am 15. April 1945 wurde das Denkmal gesprengt. Schülerinnen aus dem Ort vergruben heimlich die Skulptur des "Jungen mit der Blumengirlande" in 175 Metern Entfernung. Glücklicherweise blieben die Gräber der Soldaten unversehrt.

 

Der Garnisonsfriedhof wurde 1987 restauriert. Im Jahr 1988 wurden Teile des Denkmals ausgegraben, darunter auch der "Junge mit der Blumengirlande". Am 24. Februar 1989 wurde der obere Teil des Denkmals am ehemaligen Standort enthüllt, zusammen mit einer Granittafel mit der Inschrift: "1918-1920 / Hier wurde am 16. Juli 1922 die Gedenksäule für die Gefallenen des Estnischen Freiheitskrieges enthüllt / Bildhauer Amandus Adamson / Zerschlagen 1945 / 24.2.1989 P.M.S.".

Das Denkmal und der Friedhof wurden in mehreren Etappen vollständig saniert. Am 17. Juli 1993 wurde das wieder gänzlich in alter Form wiederentstandene Denkmal eingeweiht.

Denkmal zur Erinnerung an die Ausrufung der estnischen Unabhängigkeit

Das Granitdenkmal befindet sich im Zentrum von Pärnu auf dem Unabhängigkeitsplatz. Es wurde 2008 in der Nähe des ehemaligen Endla-Theaters enthüllt; seine Autoren sind Kaarel Eelma, Mart Aas und Mikk Mutso.

 

Am 23. Februar 2018 erfolgte die erste öffentliche Verlesung des Unabhängigkeitstextes "Manifest an alle Völker Estlands" vom Balkon des Endla-Theaters in Pärnu. Das Unabhängigkeitsmanifest wurde am Tag darauf in Tallinn veröffentlicht, woraufhin die unabhängige Republik Estland ausgerufen wurde. Die Staatsgewalt ging damit in die Hände gewählter Organe über (zunächst des Komitees zur Rettung Estlands, später dann der Provisorischen Regierung). Der 24. Februar 1918 gilt als die Geburtsstunde der Republik Estland.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Endla-Theater schwer beschädigt und später gesprengt.

 

Das Denkmal stellt den Balkon des historischen Endla-Theaters in seiner ursprünglichen Größe dar. Der Text des Manifests wurde zugleich in alter und moderner Schrift sowie in Blindenschrift in die Wand des Balkongebäudes eingraviert.

Estnische Museumseisenbahn

Die Estnische Museumseisenbahn findet man auf dem Gelände einer ehemaligen Torffabrik im Dorf Lavassaare im Landkreis Pärnu, 17 km nordwestlich der Kreisstadt.

 

Sie ist das einzige Museum für Schmalspurbahnen in Estland. Zu seinen Exponaten gehört eine funktionstüchtige Dampflokomotive. Das Museum verfügt über mehr als 80 Fahrzeuge, darunter fünf Lokomotiven und eine Reihe von technischen Geräten, von denen die meisten im Außenbereich ausgestellt sind. In den Innenräumen der ehemaligen Verwaltung sind über 700 historische Fotos, Objekte und Dokumente zum Thema der estnischen Schmalspurbahnen ausgestellt.

 

Die Schmalspurbahnen wurden im 19. und 20. Jahrhundert gebaut, um das produzierende Gewerbe in den zu Russland gehörenden Gouvernements Estland und Livland zu fördern.

Schützengräben aus dem 1. Weltkrieg am Kleinen Sund

Ein gut sichtbarer Abschnitt der Verteidigungsanlagen aus dem Ersten Weltkrieg entlang des Kleinen Sundes (estn. Väike väin) befindet sich auf der Insel Muhu, unweit der Landstraße Kuivastu-Kuressaare in unmittelbarer Nähe der bekannten Eemu-Windmühle.

 

Diese Schützengräben sind ein kleiner Teil einer mehrere Kilometer langen Zone mit Verteidigungsanlagen. Sie wurden zwischen 1915 und 1917 zur Verteidigung gegen die eindringende deutsche Armee gebaut und sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg genutzt.

 

Die erneuerte Anlage ist anschaulich für die Militärgeschichte der Insel Muhu. Der Transekt in Zickzack-Linie ist gut zu erkennen. Die Gräben sind für Besucher sehr gut zugänglich – sie liegen neben der Landstraße und unweit des Parkplatzes. Die Anlage wird durch die originalgetreue Drahtbegrenzung ergänzt.

 

Dieses militärgeschichtliche Bauwerk wiederum ist auf direkte Weise auch mit der nahe gelegenen Eemu-Windmühle verbunden, die die Schlachten des Ersten Weltkriegs überstanden hat, im Zweiten Weltkrieg jedoch zerstört und 1980 wiederaufgebaut wurde.

Kriegstechnik-Museum von Saaremaa

Das Kriegstechnik-Museum von Saaremaa wurde 2007 gegründet. Die Hauptsammlung des Museums (etwa 12.000 Objekte) besteht aus den Privatkollektionen der Gründungsmitglieder.

Das Museum organisiert thematische Führungen und Nachstellungen von Schlachten, um die Geschichte der Kriege des 20. Jahrhunderts darzustellen. Das Museum verfügt über 5 Ausstellungssäle mit einer Fläche von 650 m2, die der Öffentlichkeit zugänglich sind, sowie über eine Freiluftausstellung mit großer Kriegstechnik. Im Mittelpunkt des Freiheitskriegs-Saals ist der Geschützwaggon des Panzerzugs Nr. 3 zu sehen. Ausgestellt sind Originaluniformen aus dem Freiheitskrieg (1918-1920), Waffen und andere persönliche Ausrüstungsgegenstände. Im Saal für historische Uniformen kann man Originaluniformen der Streitkräfte der ersten Estnischen Republik (1925-1940) sowie Originaluniformen und andere Ausrüstungsgegenstände des Zweiten Weltkriegs sehen. Die Waffenkammer umfasst europäische Feuerwaffen und Blankwaffen (1450-1970). Im Saal für persönliche Ausrüstungs- und Küchengerätschaften aus dem Zweiten Weltkrieg befinden sich von Soldaten verwendete Utensilien und Haushaltsgegenstände. Im Saal der Technik können Kommunikationsgeräte, Geschütze, Mörser, Motorräder, Fahrräder und Autos besichtigt werden.

Museum von Saaremaa

Als Geburtsstunde des Museums von Saaremaa, das sich in der mittelalterlichen Bischofsburg in Kuressaare befindet, gilt der 17. Februar 1865. Damals wurde der "Verein zur Kunde Ösels" gegründet (Ösel ist der einstige Name Saaremaas). Auf das Burggelände zog das Museum im Jahre 1897. Die Ausstellung über die Natur und die Geschichte von Saaremaa ist breitgefächert. Das größte und beste Exponat des Museums ist sicherlich die Burganlage selbst, die ein hervorragendes Beispiel für die Entwicklung von Festungen zwischen dem 14. und 19. Jahrhundert ist. Die Bischofsburg in Kuressaare ist eine der originalgetreuesten Festungsanlagen in Nordeuropa.

Militärsiedlung im Dorf Maantee

Die Militärsiedlung im Dorf Maantee liegt auf der Insel Saaremaa, nur wenige Kilometer vom Militärmuseum in Sõrve entfernt, auf beiden Seiten der alten Landstraße.

 

Mit dem Bau der Kasernen im Dorf Maantee wurde nach der Unterzeichnung des sog. Militärbasen-Abkommens im April 1940 begonnen. Die Arbeiten wurden von der ortsansässigen Firma A. und M. Edenberg ausgeführt. Der Komplex bestand aus zwei Kasernen, beide mit je 350 Schlafplätzen, einer Kantine, einer Bäckerei, sanitären Anlagen, einem Club, einem Sanitätspunkt und einem Eiskeller. Er beherbergte die Besatzung der Küstenbatterie Nr. 315. Mehrere Bauernhöfe standen der Anlage im Weg; ihre Bewohner mussten sie verlassen. Nach dem Krieg wurde die Kaserne als Stützpunkt für die Besatzungen der in der Umgebung errichteten Küstenwache-Batterien genutzt. Im Kalten Krieg wurden die Kasernen erneut in Betrieb genommen, diesmal durch Raketentruppen. Im Juli 1960 wurde die mit S-75-Raketen ausgerüstete Division Nr. 74907 dort stationiert. In der Nähe der Kaserne wurde mit dem Bau des Raketendepots "Granit" begonnen. In der zweiten Kaserne war eine einzelne Funkortungskompanie stationiert. 1972 wurden drei Flugabwehrraketen mit Atomsprengköpfen im "Granit" stationiert. Im Januar 1991 stellte man das Raketenkorps außer Dienst. Die Funkortungseinheit verließ das Dorf Maantee im Jahr 1992.

 

Die Gebäude sind inzwischen baufällig und unsicher. Das Raketendepot hat seine Eisentüren verloren. Dennoch ist der Komplex für Touristen interessant, jedoch ist bei einem Rundgang Vorsicht geboten.

43. Küstenbatterie in Sääre

Das 2004 als "Geschichtszimmer von Sääre" gegründete Militärmuseum von Sõrve befindet sich in den Gebäuden des ehemaligen sowjetischen Grenzschutzes auf der Spitze der Sõrve-Halbinsel im Dorf Sääre in der Gemeinde Torgu auf der Insel Saaremaa. Der Leuchtturm von Sõrve, eine der meistbesuchten Touristenattraktionen Saaremaas, liegt in Sichtweite, etwa einen Kilometer entfernt.

 

Während des Kalten Krieges war die Küste von Saaremaa von etlichen solcher Wachposten übersät. In der Regel waren sie mit ein paar Dutzend Matrosen und einigen Offizieren besetzt. Ziel war die Überwachung des Seeverkehrs in der Irbenstraße, denn die Küste von Saaremaa war Teil der maritimen Außengrenze der Sowjetunion. Die Militärausstellung ist in einem 1955 errichteten Kasernengebäude untergebracht und in verschiedene Räume unterteilt. Besucher erfahren hier Näheres zu den Ereignissen des Ersten und Zweiten Weltkriegs auf Sõrve, erhalten Infos zur Sowjetzeit und zur aktuellen militärischen Ausrüstung der NATO-Truppen. Die älteren Objekte wurden von Einheimischen gesammelt und auf Schlachtfeldern gefunden. Heute befinden sich in den Nebengebäuden desselben Komplexes auch eine maritime und historische Ausstellung sowie das Naturmuseum von Sõrve, die auch mit der Eintrittskarte für das Militärmuseum besucht werden können.

In der Nähe des Museums befindet sich die Küstenbatterie Nr. 43 aus dem Ersten Weltkrieg. Hier kann man Geschützstellungen aus Beton und Schutzmauern zweier Stellungen sowie den Sandhügel des Gefechtsstandes sehen.

Wasserflugzeug-Basis von Papissaare

Der Seeflughafen von Papissaare liegt auf der gleichnamigen Halbinsel, die man über eine alte Pflasterstraße vom Dorf Kihelkonna aus erreicht.

 

Die Wasserflugzeug-Basis Papissaare, die Teil der Seefestung Imperator Peter der Große war, wurde zwischen 1912 und 1914 erbaut. Sie bestand aus zwei Flugzeughangars, Lagern für Ausrüstung und Munition, einem Benzindepot, einem Kraftwerk, Kasernen, einer Kantine, einer Bäckerei sowie einer Sauna und einer Wäscherei. Im August 1914 wurden neun Flugzeuge aus Liepāja hierher überführt. Die Deutschen besetzten den Stützpunkt am 12. Oktober 1917 und zerstörten einen Großteil der Gebäude. In der Zwischenkriegszeit war hier die Holzschiffwerft von Julius Teär tätig.

 

Am 24. Oktober 1939 wurde Papissaare von den sowjetischen Streitkräften übernommen, die daraus wieder einen Seeflughafen machten. Die hier stationierten MBR-2-Wasserflugzeuge der 15. Staffel nahmen am Winterkrieg gegen Finnland teil. Im Spätsommer 1941 wurden die Wasserflugzeuge von den Deutschen zerbombt. Die Besatzung verließ den Luftwaffenstützpunkt und setzte ihn auf dem Rückzug in Brand. Zwischen 1940 und 1960 war die Halbinsel Papissaare ein militärisches Sperrgebiet. Später wurden die Gebäude von einer örtlichen Fischereigenossenschaft genutzt. Heute werden die noch erhaltenen Gebäude als Werkstätten und Lagerhäuser verwendet.

 

Der einstige Seeflughafen ist heute ein wichtiger Touristenhafen, von dem aus Besucher zu ihren Erkundungen der einzigartigen Natur der nahen Insel Vilsandi starten.

Küstenbatterie und Radarstation von Undva

Undva liegt im nordöstlichen Teil der Halbinsel Tagamõisa, ganz im Nordwesten von Saaremaa. Im August 1940 begannen die Sowjetmacht und die für die Arbeiten rekrutierten Einheimischen mit dem Bau des Militärbasis Nr. 32 in Undva. Nach dem Zweiten Weltkrieg errichteten die sowjetischen Truppen dort zwei 127-mm-Geschützbatterien, von denen sich eine in der Nähe der Suuriku-Steilküste und die andere auf der Landzunge von Undva befand. Letztere wurde später durch eine neuere Küstenschutzbatterie ersetzt, der in den 1960er Jahren der Bau einer Funkortungsstation folgte. Die vier Geschützstellungen aus Beton, die Betonhangars und verschiedene andere Bauwerke sind noch gut erhalten.

Militärpfad von Panga

Der Militärpfad befindet sich an der Nordküste von Saaremaa, etwa 1,5 km nordwestlich des Dorfes Panga, das man am besten über Võhma erreicht.

Der Militärpfad befindet sich auf der Steilküste von Panga, der höchsten ihrer Art in Westestland und auf den Inseln. Die relativ große Ausdehnung der Steilküste machen sie aus landschaftlicher und touristischer Sicht besonders interessant. Hier befindet sich das Landschaftsschutzgebiet von Panga, das im Norden und Nordosten von der Ostsee und im Westen von der Küdema-Bucht (einem Vogelschutzgebiet von internationaler Bedeutung) begrenzt wird, während die östliche und südliche Grenze von Wäldern umschlossen ist.

Es gab keinerlei aktive Kampfhandlungen auf der Steilküste von Panga. Die zu besuchenden Anlagen wurden zu Verteidigungszwecken gebaut, da es sich um ein Sperrgebiet handelte – die Außengrenze der Sowjetunion.

An der Stelle der heutigen Sonnenuhr stand einst ein riesiger Scheinwerfer, der die Seegrenze in der Ostsee beleuchtete.

Heute kann man entlang des fast zwei Kilometer langen Pfades Überbleibsel verschiedener militärischer Anlagen sehen.

34. Küstenbatterie (120 mm) in Hindu (Sõru)

Der Bau der Batterie begann im Jahr 1914. Da es sich um eine zusätzliche Batterie handelte, die im ursprünglichen Entwurf der Seefestung nicht vorhanden war, wurde der für sie vorgesehene Geschütztyp wiederholt geändert. Letztendlich wurden vier 120 mm Vickers-Geschütze installiert. Zum Schutz der Stellungen wurde ein 200 m langer und 10-20 m breiter Sandwall aufgeschüttet, der über den Geschützen mit Beton ummantelt wurde. Hindu war die einzige der Batterien auf der Insel Hiiumaa, die in die Kämpfe während des "Unternehmens Albion" am 12. Oktober 1917 involviert war. Nach einem kurzen Feuergefecht mit deutschen Schiffen flohen die russischen Soldaten; die Batterie wurde unbeschädigt zurückgelassen. Die Deutschen schickten ein kleines Landungsboot, dessen Besatzung die Geschütze der Batterie sprengte. Eines der deutschen Schiffe, die auf die Hindu-Batterien schossen, war das Schlachtschiff "Bayern", das größte Kriegsschiff, das sich in estnischen Gewässern aufhielt.

 

Die Funkstation der Batterie wurde nach Emmaste transportiert, wo es zum Volkshaus umfunktioniert, in den 1980er Jahren aber abgerissen wurde. Die Kanonen und andere große Teile der Geschütze waren 1937 noch vorhanden. Die 1. und 2. Geschützstellung sind noch heute zugänglich, die beiden anderen befinden sich auf einem umzäunten Gelände. Die dritte Geschützvertiefung ist mit Erde aufgefüllt und in der Nähe steht ein Wohnhaus, während von der vierten eine rissige Betonplatte zu sehen ist. Eine der beiden Unterbauten der Flakstellungen ist noch erhalten (etwa hundert Meter in Richtung des Pflegeheims, rechts an der Straße). In Gänze erhaltene Bauwerke existieren nicht mehr.

44. Küstenbatterie (130 mm) in Tohvri (Hindu)

Im Oktober 1939 traf ein Baubataillon der Roten Armee in Hindu ein. Die Dorfbewohner wurden aufgefordert, ihre Häuser über den Winter zu verlassen. Im Frühjahr wurde das Gelände der Küstenschutzbatterie mit einem Drahtzaun abgesperrt. Bis zum Herbst 1940 wurden zwei Kasernen, zwei Offiziersunterkünfte, eine Kantine, zwei Saunen, ein Lebensmittelkeller, zwei Feuerwehrreservoirs und ein Wachhäuschen fertiggestellt.

 

Die Küstenbatterie Nr. 44 war mit 5 Offizieren und 125 Soldaten bemannt. Die Installation der Geschütze fand im Sommer 1941 statt, als an Schiffe erinnernde, mit Masten versehene Wasserfahrzeuge zu Wasser gelassen wurden, die von Schleppern an langen Drahtseilen aufs Meer gezogen wurden. Die Küstenbatterie wurde nicht ganz fertiggestellt, da einige der Unterstände und das Wasserreservoir noch nicht abgedeckt waren. Im Oktober, während der Landung der Deutschen, wurde einer der Munitionsbunker zusammen mit der gesamten in der Batterie verbliebenen Munition gesprengt.

 

Die übrigen drei Geschützstellungen sind noch mehr oder weniger intakt und die Unterstände sind im Wesentlichen trocken. Das Gebiet wurde in den letzten Jahren beräumt und die Standorte sind gut sichtbar. Der Gefechtsstand steht zur Hälfte unter Wasser.

 

Um die Batterie herum befinden sich fünf Pillboxen, die alle unterschiedlich konstruiert sind. Einige hundert Meter nordwestlich der Stellung befindet sich ein kleiner offener Beobachtungspunkt. Auch im Fort gibt es zwei Pillboxen. In der Nähe des oberen Leuchtturms von Sõru befinden sich die Reste einer weiteren Pillbox mit einem Schießsektor aus Steinen.

Kriegshafen von Orjaku

Der Hafen von Orjaku war als Stützpunkt für Torpedoboote der Seestreitkräfte des zaristischen Russlands geplant. Mit dem Bau wurde 1912 begonnen, doch wurden bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs nur zwei Schutzmolen gebaut, die bis heute das Hafengebiet begrenzen. In den letzten Jahren der ersten Estnischen Republik wurde eine 2,2 km lange, 35 m breite und 4 m tiefe Fahrrinne ausgebaggert.

Leuchtturm auf der Halbinsel Ristna

Im Gebiet zwischen Ristna Lõunanina und dem Hafen von Kalana auf Hiiumaa ist die Dichte an militärischen Objekten sehr hoch. Da Gebäude aus verschiedenen Epochen und diverser Streitkräfte nah beieinander stehen, lassen sich ihre Verwendungszwecke oft nur noch erahnen.

Der 30 Meter hohe, metallene Leuchtturm von Ristna wurde 1874 aus in Frankreich hergestellten Teilen zusammengesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde er schwer beschädigt. 1921 versah man ihn mit einer Betonkappe. Der Turm ist 29,5 Meter hoch und sein Leuchtfeuer strahlt in einer Höhe von 37 Metern über dem Meeresspiegel; es ist 31,5 km weit zu sehen. Eine weitere Funktion des Leuchtturms bestand darin, Eisbewegungen im Finnischen Meerbusen zu erkennen und Schiffe mit einem blinkenden roten Licht zu warnen, sobald sich Eis in der Fahrrinne des Finnischen Meerbusens befand.

Leuchtturm von Tahkuna

Der gusseiserne Leuchtturm von Tahkuna ist mit seinen 42,7 Metern Höhe der höchste seiner Art an Estlands Küsten.

 

Das zaristische Russland kaufte den Leuchtturm 1871 auf der Pariser Weltausstellung. Zwischen 1873 und 1875 wurde er aufgebaut. In den beiden Weltkriegen wurde der Turm leicht beschädigt, aber schon bald wieder repariert. Im Jahr 1998 wurde der Leuchtturm generalüberholt und das Lampenhaus mit Hilfe eines Krans ausgewechselt. Das alte Lampenhaus wurde neben dem Leuchtturm auf den Boden gesetzt. Der 43 m hohe, schlanke zylindrische Turm in Form eines sich nach oben verjüngenden Pyramidenstumpfes ist aus gusseisernen Elementen zusammengesetzt. Über dem Betriebsraum befindet sich ein kreisförmiges, auf Kragarmen ruhendes Laufgerüst, über dem sich das mit einer Kuppel versehene Lampenhaus befindet. Im Innern des Turms ist eine gusseiserne Wendeltreppe angebracht. Heute wird der Turm elektrisch betrieben.

 

Die Nordspitze der Tahkuna-Halbinsel war am 20. und 21. Oktober 1941 die letzte Widerstandsstellung der Roten Armee. In einem deutschen Kriegstagebuch wird berichtet, dass am 21. Oktober um 6 Uhr morgens der Angriff auf die Nordspitze der Insel begann und um 7.45 Uhr der Leuchtturm ohne größeren Widerstand eingenommen wurde, wobei etwa 900 sowjetische Kriegsgefangene gemacht wurden. Die sowjetische Geschichtsschreibung erzählt die Geschichte des letzten Verteidigers von Hiiumaa, des Matrosen Nikolai Tschitsch, der sich von der Spitze des Leuchtturms stürzte, weil er den Tod der Gefangenschaft vorzog.

Militärmuseum von Hiiumaa

Das Militärmuseum von Hiiumaa befindet sich in der ehemaligen Grenzschutzeinheit von Tahkuna.

 

Als sich im Sommer 2005 abzeichnete, dass der estnische Grenzschutz aus der Anlage in Tahkuna abziehen würde und die Gebäude nicht mehr benötigt würden, kam die zunächst verwegen erscheinende Idee auf, auf dem Areal eine Ausstellung über die Militärgeschichte Hiiumaas einzurichten. Der Verein "Militärgeschichtsgesellschaft von Hiiumaa" wurde gegründet, um Interessierte zusammenzubringen.

 

Das Militärmuseum von Hiiumaa wurde letztendlich am 9. August 2007 eröffnet und widmet sich der Militärgeschichte von Hiiumaa im 20. Jahrhundert. Die wichtigsten Aspekte sind Küstenbatterien und Grenzschutzanlagen. Kleinere Gebäude wurden auf das Museumsgelände überführt – ein Haupttor, ein Waffenkontrollposten, ein "Kurilka" (Raucherhäuschen), eine Pillbox (Maschinengewehrbunker), ein Metallbunker und ein Beobachtungsturm. Einige Denkmäler und Tafeln aus der Sowjetzeit haben hier ebenso ihren Platz gefunden.

Küstenbatterien von Tahkuna NR26

In Tahkuna befinden sich eine 12-Zoll-Küstenbatterie aus dem Ersten Weltkrieg und 180-mm- und 130-mm-Küstenbatterien aus dem Zweiten Weltkrieg.

Da vor dem Ersten Weltkrieg ursprünglich keine Geschützbatterien für die Inseln geplant waren, wurde der Bau der 12-Zoll-Küstenbatterie während des Krieges beschleunigt und nach vereinfachten Vorgaben umgesetzt. Doch selbst vom vereinfachten Entwurf wurde nur etwa ein Zehntel der Betonarbeiten umgesetzt. Die vier Geschütze sind in zwei Paaren im Abstand von 64 m angeordnet.

In Estland wurden drei 180-mm-Doppelturm-Küstenbatterien gebaut, darunter eine auf Hiiumaa. Sie bestand aus zwei 180-mm-Zwillingsgeschützen vom Typ MB-2-180. Etwa 500 m nördlich der Geschützstellung wurde ein zweistöckiges unterirdisches Kontrollzentrum mit zwei Zugangstunneln (85 und 38 m) angelegt. Auf der Kommandozentrale befindet sich ein Panzerturm mit Visiereinrichtung.

Die 130-mm-Batterie von Tahkuna wurde 1941 gebaut. Die Gebäude sind größtenteils gut erhalten. Neben den großen Geschützblöcken in den Munitionslagern sind auch Teile der Munitionsregale erhalten geblieben, die man auch noch in den Munitionslagern in den rückwärtigen Stellungen finden kann.

Die 1916 fertiggestellte Batterie von Lehtma befand sich 3 km vom Hafen in Richtung Tahkuna. Sie beherbergte vier 6-Zoll-Canet-Kanonen auf Holzlafetten. Die Positionen von drei der Geschütze sind noch erkennbar – eines davon mit einem kompletten Bolzenring. Das vierte Geschütz wurde 1917 mitsamt der Munition gesprengt, so dass heute nur noch eine große Vertiefung übrig ist.

Eisenbahn- und Fernmeldemuseum in Haapsalu

Das Museum befindet sich im Gebäude jenes Bahnhofs, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Endstation der Eisenbahnlinie im Seebad Haapsalu errichtet wurde.

 

Das Eisenbahn- und Fernmeldemuseum, das 1997 eröffnet wurde, beschreibt die Entwicklung des Eisenbahnwesens in Estland in fast anderthalb Jahrhunderten sowie die Wege und Methoden der Nachrichtenübertragung. Neben den längst in Rente gegangenen Dampfrössern trifft man hier auf einen freundlichen Stationsvorsteher und einen Skelettapparat und kann die Postagentur des Bahnhofs besuchen.

 

Im Außenbereich ist eine deutsche Dampflok aus dem Zweiten Weltkrieg ausgestellt.

Estnisches Kriegsmuseum - General Laidoner Museum

Das Museum, das seit 2001 im Herrenhaus von Viimsi untergebracht ist, widmet sich der Erforschung, Erhaltung und Ausstellung der estnischen Militärgeschichte. Die Vorgänger des heutigen Museums waren das am 19. Januar 1919 gegründete Estnische Befreiungskriegs-Museum und das General Laidoner gewidmete Museum, das 1993 durch einen Beschluss des Gemeinderats von Viimsi im Haupthaus des alten Gutes eingerichtet wurde. Während der sowjetischen Besatzung beherbergte das Herrenhaus eine Marine-Funkaufklärungseinheit. Nach dem Abzug der Besatzungstruppen befand sich das Gebäude in einem sehr schlechten Zustand. In seiner heutigen Form wurde das Museum auf Anweisung des damaligen Verteidigungsministers Jüri Luik am 26. Februar 2001 eröffnet; seitdem ist es dem Verteidigungsministerium unterstellt. Die Exponate geben einen Überblick über die Kriege, die in Estland und anderswo in der Welt wüteten und an denen Esten teilnehmen mussten. Ein Teil der Ausstellung ist General Johan Laidoner, dem Oberbefehlshaber der estnischen Streitkräfte, gewidmet, dem das Gut von 1923 bis 1940 gehörte. Eine Auswahl an Artilleriegeschützen und Fahrzeugen ist im Kriegstechnik-Hangar in der Nähe des Hauptgebäudes zu sehen.

Seeflughafen

Das Museum befindet sich im Stadtteil Kalamaja, direkt an der Ostsee in Tallinn.

 

Der Seeflughafen wurde während des Ersten Weltkriegs auf Befehl des russischen Zaren Nikolaus II. als Teil der Seefestung Imperator Peter der Große gebaut. Das in den historischen Wasserflugzeughangars untergebrachte Museum beherbergt fast 200 Originalexponate. Die Dauerausstellung wird durch Wechselausstellungen ergänzt. Die Wasserflugzeughangars sind architekturgeschichtlich einzigartig – ihre Kuppeldächer gehören zu den ersten Stahlbetonkonstruktionen der Welt.

 

Die Museumsprogramme und die Materialien für eigenständige Besuche sind für Kinder und Erwachsene gleichermaßen spannend und aufschlussreich.

Hotel Viru und KGB-Museum

Das Hotel Viru in Tallinn wurde 1972 erbaut. Das für ausländische Gäste konzipierte Hotel musste dabei auch den Anforderungen der sowjetischen Sicherheitsorgane – des KGB – entsprechen.

In der Ausstellung des Museums geht es um weit mehr als ein Hotel und den KGB. Das Museum ist eine Fundgrube für Geschichten aus zwei Welten. In der einen, der propagandistisch überhöhten, die hauptsächlich auf dem Papier existierte, lebten glückliche Sowjetmenschen in Überfluss und freundschaftlicher Verbundenheit, unter der Führung einer klugen Einheitspartei, ohne Unfälle oder Katastrophen. In der anderen Welt, dem realsozialistischen Alltag, war das Leben weitaus differenzierter und schwieriger.

Patarei-Seefestung (ehem. Westbatterie)

Die ehemalige Patarei-Seefestung befindet sich im Tallinner Stadtteil Kalamaja.

 

Mit dem Bau der einst "Westbatterie" genannten Festung wurde 1829 im Auftrag des russischen Zaren Nikolaus I. begonnen. Der Komplex wurde 1840 eingeweiht, doch damit war der Bau noch nicht beendet. Mit dem Ausbruch des Krimkriegs 1853 wurden die Befestigungsanlagen ausgebaut, da man befürchtete, dass englische und französische Schiffe Tallinn anlaufen könnten. Dies geschah zwar, aber größere Feindseligkeiten blieben aus; aus der Seefestung wurden nur wenige Schüsse abgefeuert. Im Jahr 1858 wurde die Nutzung der Westbatterie als Festung wegen des zunehmenden Einsatzes von Sprengstoffen aufgegeben; sie wurde zu einer Kaserne. Während der ersten Unabhängigkeit Estlands wurde die Westbatterie zu einem Gefängnis, das bis 2002 als solches genutzt wurde. Auch die beiden ausländischen Mächte, die Estland im 20. Jahrundert besetzt hielten, nutzten sie als Gefängnis. Die während dieser Zeiten dort begangenen Verbrechen machten den Ort äußerst berüchtigt. Die Sanierung des vier Hektar großen, architektonisch herausragenden Geländes begann 2020. Bis 2026 soll es zu einem eigenständigen Stadtquartier mit Gewerbe-, Wohn- und Freizeiteinrichtungen ausgebaut werden. Im Ostflügel werden ein Teil des ursprünglichen Inneren des Gefängnisses und der Innenhof, in dem die Häftlinge sich in minimal großen Käfigen an frischer Luft bewegen konnten, erhalten bleiben. Schon jetzt befindet sich dort eine fast 1200 Quadratmeter große Ausstellung über die Ideologie und die Verbrechen des Kommunismus sowie über die Geschichte des Gebäudes mit dem Titel "Der Kommunismus ist ein Gefängnis".

Museum der Besetzungen und der Freiheit "Vabamu"

Das Museum der Besetzungen und der Freiheit "Vabamu" befindet sich im Zentrum von Tallinn.

 

Das 2003 eröffnete Privatmuseum ist der Zeitspanne 1940-1991 in der estnischen Geschichte gewidmet. Anliegen des Museums ist es, Themen aus der jüngeren Geschichte Estlands zu vermitteln, die die Menschen zum Nachdenken über den Wert und die Zerbrechlichkeit der Freiheit anregen.

 

Die Dauerausstellung des Museums und diverse Filme geben einen Einblick in die Besatzungszeit, die Unterdrückung, den Widerstand und die Singende Revolution in Estland.

 

Die Dauerausstellung "Freiheit hat keine Grenzen" besteht aus 5 Teilen: "Unmenschlichkeit", "Im Exil", "Sowjetestland", "Wiederherstellung" und "Freiheit". Der Rundgang kann von einem Audio-Guide in estnischer, russischer, englischer, finnischer, deutscher, französischer oder spanischer Sprache begleitet werden. Mit ihm begeben sich die Besucher auf eine bewegende und nachdenkliche Reise durch die jüngere Geschichte. Auch für Kinder gibt es Aktivitäten, die ein besonderes und spannendes Gemeinschaftserlebnis garantieren.

U-Boot-Hafen und Marinebasis von Hara

Der Hafen von Hara befindet sich im Landkreis Harjumaa.

 

An dem der Insel Hara gegenüberliegenden Ufer einer Landzunge befand sich eine Grenzschutzeinheit, die sowohl in der Zarenzeit als auch in der Zeit der estnischen Unabhängigkeit vor dem Zweiten Weltkrieg bestand. Während der Besetzung Estlands wurde die Anlage vom sowjetischen Grenzschutz übernommen. In unmittelbarer Nähe wurde ein Militärhafen gebaut, der heute als historischer U-Boot-Hafen bzw. "Entmagnetisierungsanlage" bekannt ist. Die Entmagnetisierung von Schiffen und U-Booten erfolgte mit Hilfe von Unterwasseranlagen, die deren Rümpfe für Magnetminen weitgehend unkenntlich machten.

 

Das gesamte Hafengebiet war zur Sowjetzeit gesperrt. Heute beherbergt der Hafen ein Touristenzentrum und einen Kleinhafen. Besucher können sich über die Geschichte des Stützpunkts informieren, am Kai entlang spazieren und die Ruinen der Gebäude erkunden.

Gedenkstätte zur Schlacht um die Tannenbergstellung in Vaivara

Die Gedenkstätte befindet sich in der Nähe des alten Friedhofs von Vaivara auf dem einstigen Schlachtfeld der "Blauen Berge" am Westhang des Grenadierhügels.

 

Das Denkmal erinnert an die Schlacht zwischen sowjetischen und deutschen Truppen in der Tannenbergstellung während des Zweiten Weltkriegs.

 

Das erste Denkmal war ein 6,5 m hohes Holzkreuz, das im Jahre 1994 dort aufgestellt wurde. Die Gedenkstätte wurde zwischen 1997 und 2000 errichtet. Auf einer etwa 1 Hektar großen Fläche befindet sich ein 12 Meter hohes Radkreuz aus Stahl (angefertigt vom Metallkünstler H. Müller). In seinem Zentrum steht eine Komposition, die eine Explosion symbolisiert. Im Jahr 2004 wurde im Rahmen der Gedenkstätte für die Soldaten der 20. Panzergrenadier-Division ein separates Denkmal enthüllt. 2006 wurden Denkmäler für die niederländischen und wallonischen Freiwilligen enthüllt, die an der Seite der Esten kämpften.

 

Der Grenadierhügel wurde während der Kämpfe wiederholt überrannt, wobei die letzte Stellung der Verteidiger das "Höllenloch" war, hundert Meter östlich des Gedenkkreuzes.

Museum zur Schlacht um die Tannenbergstellung in Vaivara

Das Museum befindet sich im Garten des renovierten Herrenhauses von Vaivara bei Sinimäe.

 

Die Ausstellung ist den Schlachten des Zweiten Weltkriegs auf dem Narva-Fluss und bei den "Blauen Bergen" (est. Sinimäed) im Jahr 1944 gewidmet. Es werden Waffen, Uniformen, persönliche Gegenstände der Soldaten, Fotos aus der Kriegszeit, Propagandaplakate der Kriegsparteien u. v. m. gezeigt. Auf einer großen Leinwand laufen historische Filme und Dokumentationen. Trotz des ernsten Themas ist die Ausstellung für alle bestimmt. In der Nähe des Museums kannman in der Landschaft noch heute die 3. Petersburger Verteidigungslinie aus dem Ersten Weltkrieg und die deutsche Tannenberg-Linie aus dem Zweiten Weltkrieg erkennen.

Gedenkstätte zur Erinnerung an die Schlacht von Avinurme

Die Gedenkstätte zur Erinnerung an die Schlacht von Avinurme befindet sich in der Nähe der Kirche und des Friedhofs des Ortes.

 

In der Schlacht von Avinurme kämpften 1944 auf tragische Weise Esten gegen Esten: auf sowjetischer Seite im 27. und 921. Infanterieregiment und auf deutscher Seite in der 20. Waffen-Grenadier-Division der SS und in der "Division zur besonderen Verwendung 300".

 

Im Jahr 1964 wurde vor der Kirche von Avinurme ein Denkmal mit Inschriften errichtet: "Zu Ehren der Helden, die im Kampf für das Vaterland bei der Befreiung von Avinurme gefallen sind. 20. IX. 1944".

Skulptur "Trauerndes Mädchen" am Massengrab von Opfern des 2. Weltkriegs

Die Skulptur "Das trauernde Mädchen" und ein Massengrab von Opfern des 2. Weltkriegs befinden sich in Mustvee am Ufer des Peipussees.

 

Hier, auf dem Friedhof der verlassenen Altgläubigen-Kirche, wurden 1944 Rotarmisten begraben, die in Mustvee und den umliegenden Wäldern gefallen waren. Nach Angaben der sowjetischen Armee ruhen hier 264 sowjetische Soldaten.

 

Am 8. Mai 1973 wurden die Skulptur des Bildhauers Elmar Rebas (Künstler: Artur Lok) und ein Mahnmal aufgestellt.

Militärmuseum Jõgewa

Das Museum befindet sich in Jõgeva an der Landstraße Tartu-Aravete.

 

Das Militärmuseum Jõgewa entstand in Folge der Ausstellung "1900-1945", die von militärhistorisch Interessierten zusammengestellt wurde. Es ist seit 2012 in Betrieb und zeigt Gegenstände, die in der Umgebung gefunden wurden, militärische und zivile Exponate, die mit der Militärgeschichte in Verbindung stehen sowie geistiges Eigentum. Das Museum verfügt über eine große Ausstellung von Waffen; es werden militärische Konflikte von der Steinzeit bis in die Gegenwart nachgezeichnet. Außerdem gibt es einen Workshop für museumspädagogische Projekte (z. B. für das Programm "Fass die Bombe nicht an!" für Schulkinder).

 

Das Museum beherbergt einen Nachbau des restaurierten Panzerwagens Arsenal-Crossley (1927), der von den Museumsmitarbeitern nach langer Forschungsarbeit und in Eigenregie im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Republik Estland im Jahr 2018 fertiggestellt wurde.

Museumszimmer der Finnland-Jungs

Das Museumszimmer der Finnland-Jungs befindet sich im Dorf Äksi im Gebäude des Saadjärve-Naturzentrums.

 

Es wurde 2002 in Äksi auf Initiative und mit Unterstützung des Estnischen Verbandes der finnischen Kriegsveteranen, der Stadt Tartu und des finnischen Staates eröffnet.

 

Das Museumszimmer vermittelt einen Überblick über die Einsätze der Finnland-Jungs in Finnland und Estland während des 2. Weltkriegs. Besucher können sich neben einem Modell von Kampfhandlungen, die in den Landkreisen Jõgevamaa und Tartumaa stattgefunden haben, auch Uniformen der Finnland-Jungs sowie deren Ausrüstung, Waffen, Auszeichnungen, persönliche Gegenstände und Fotos ansehen. Auch ein Soldatenbunker kann besichtigt werden.

KGB-Museum in Tartu

Das Museum befindet sich an der Kreuzung von Riia- und Pepleri-Straße in Tartu.

 

Es gehört zur Riege der Historischen Museen der Stadt Tartu. Das Museum befindet sich im "grauen Haus" auf dem Rigaer Berg, wo der NKWD/KGB in den 1940er und 1950er Jahren seinen Sitz hatte. Das Untergeschoss des Gebäudes, wo sich das Untersuchungsgefängnis für aus politischen Gründen Inhaftierte befand, ist für Besucher zugänglich. Einige der Zellen, die Arresträume und der Korridor wurden in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt. In den anderen ehemaligen Gefängniszellen ist eine Ausstellung zu sehen, die einen Überblick über den Zweiten Weltkrieg, die Freiheitsbestrebungen im Estland der Nachkriegszeit, die Verbrechen des kommunistischen Regimes und das Leben im Untersuchungsgefängnis gibt. Die Idee für das Museum stammt von ehemaligen Mitgliedern der in Tartu ansässigen studentischen Widerstandsbewegung "Sini-Must-Valge", die bei einem Besuch ihrer eigenen damaligen Gefängniszellen feststellten, dass es nicht allzu schwierig sein würde, das einstige Aussehen des Gefängnistraktes wiederherzustellen. Das Museum wurde am 12. Oktober 2001 offiziell eröffnet.

Militärflugplatz von Raadi

In Raadi am nordöstlichen Rand von Tartu befindet sich ein ehemaliger Militärflugplatz.

 

Am 14. April 1912 absolvierte der russische Pilot Sergej Utotschkin den ersten Flug eines Motorflugzeugs in Estland in einer Maschine vom Typ Farman über den Feldern des Gutes Raadi. Im Sommer 1914 ließ Baron Liphart, der Gutsbesitzer von Raadi, sein Feld ebnen, um eine Landebahn für Flugzeuge anzulegen. Nach der Unabhängigkeit Estlands war in Raadi die 2. Flugstaffel des Fliegerregiments stationiert. In den 1950er und 1960er Jahren entwickelte sich Raadi zu einem der größten Militärflugplätze in Osteuropa, von dem aus strategische Langstreckenbomber der Roten Armee starteten. Das letzte Flugzeug soll 1996 in Raadi gelandet sein. Die Idee, den Flugplatz zu modernisieren, wurde 1999 endgültig aufgegeben. Heute wird er nicht mehr als solcher genutzt.

 

Das Landgut Raadi lag in unmittelbarer Nähe des Flugplatzes. Im Jahr 1922 wurde das Estnische Nationalmuseum in den Räumlichkeiten des 1919 enteigneten Gutshofs eingerichtet. In den Kämpfen im August 1944 wurde das Herrenhaus bombardiert und brannte bis auf die Grundmauern nieder. 2016 wurde das neue, futuristische Hauptgebäude des Estnischen Nationalmuseums in Raadi eröffnet. Es befindet sich am westlichen Ende einer der ehemaligen Start- und Landebahnen. Die Idee war, ein 350 Meter langes Gebäude zu schaffen, das aus dem Boden aufsteigt und dabei wie eine langsam in den Himmel aufsteigende Verlängerung der Start- und Landebahn wirkt.

Jalaka-Panzersperrlinie in Tartu

Die Jalaka-Linie (nach Kristjan Jalaka, dem Vorsitzenden des Exekutivkomitees der Stadt Tartu) war ein Panzergraben, der im Sommer 1941 entlang der Rigaer Chaussee in der Nähe des Dorfes Räni, vier Kilometer von Tartu entfernt, zur Abwehr der deutschen Offensive angelegt wurde.

 

Ein Teil der Jalaka-Linie befindet sich im Dorf Lemmatsi an der E 264 auf dem Weg von Tartu nach Valga. Der andere Teil der Linie wurde am rechten Ufer des Flusses Emajõgi von Kärevere bis Praaga angelegt.

 

Einwohner von Tartu im Alter von 16 bis 55 Jahren, sowohl Männer als auch Frauen, wurden von den Sowjets als Zwangsarbeiter zur Befestigung der Jalaka-Linie eingesetzt. Später ließen die Deutschen an der Jalaka-Linie Häftlinge, die von 1941 bis 1942 im Konzentrationslager von Tartu inhaftiert waren, ermorden. Ein von Elmar Rebas und Väino Tamme während der Sowjetzeit geschaffenes Denkmal wurde zum Gedenken an die Terroropfer errichtet.

Freiheitskriegsdenkmal in Rõngu

Das Denkmal befindet sich vor dem historischen Gasthaus "Kõver Kõrts" (erbaut ca. 1807-1830) in Rõngu. Das von dem Bildhauer Aleksander Eller entworfene Monument wurde am 30. September 1934 eingeweiht. Die Bronzeskulptur auf einem Granitsockel stellt die estnische Heldengestalt Kalevipoeg dar, der seine Mutter Linda, die hier den estnischen Staat symbolisiert, mit einem Schwert verteidigt. Die Statue wurde im Oktober 1940 demontiert, während der deutschen Besatzung erneut aufgestellt und am 12. Oktober 1941 wiedereingeweiht. Das Denkmal wurde im Jahr 1948 endgültig zerstört. Ein von Villu Jaanisoo in veränderter Form gestaltetes Denkmal wurde am 21. Mai 1995 eingeweiht. Die Gestaltung des heutigen Monuments unterscheidet sich von der des ursprünglichen: Linda steht oben auf dem Denkmal und unter ihr, auf der Vorderseite des Sockels, befindet sich eine Darstellung von Kalevipoeg, der sich auf ein Schwert stützt.

Denkmal zur Erinnerung an die Schlacht von Paju

Paju lahing oli Eesti Vabadussõja ajal 31. jaanuaril 1919 Eesti Rahvaväe Tartu-Valga grupi ja Punaarmee Läti punaste küttide vahel Paju mõisa pärast toimunud lahing, millega otsustati sõjaliselt olulise Valga linna ja raudteesõlme langemine Eesti vägede kätte. Lahingus sai surmavalt haavata Eesti vägede rünnakut juhtinud Julius Kuperjanov.

 

Monumendi kavandi autor oli arhitekt Georg Saar. Mälestussamba püstitamise heaks korraldati üleriigiline korjandus. 12. juunil 1938 asetas kindral Johan Laidoner Paju monumendile nurgakivi. 1940. aastal valmis monumendi muldkeha, kuid seoses Nõukogude okupatsiooniga jäi mälestussammas avamata. Alles 30. jaanuaril 1994, Paju lahingu 75. aastapäeval, avas Eesti Vabariigi president Lennart Meri valminud mälestussamba.

Militärpark Valga

Das Museum ist mit Exponaten zur estnischen Kriegsgeschichte, zur inneren Sicherheit und zur Militärgeschichte von Valga und dem umgebenden Landkreis ausgestattet. Kinder- und Jugendcamps können hier sicher abgehalten werden und dabei Aktivitäten vor Ort und Ausflüge zu einem Schlachtfeld aus dem Zweiten Weltkrieg am Fluss Väike Emajõgi organisiert werden. Vor Ort können die Teilnehmer erlernen, wie man eine Soldatensuppe kocht, Tarnfarben verwendet und sich im Wald orientiert.

Im Freigelände des Museums sind unter anderem militärische Ausrüstungen und Waffen, ein Mi-8-Hubschrauber, ein Feuerlöschfahrzeug, verschiedene Arten von Maschinengewehrständen und Seeminen ausgestellt. Die Tour kann im Unterstand der Waldbrüder zuende gehen, wo Erwachsene einen "Waldbrüdertrunk" und ein geräuchertes Speckbrot mit Zwiebeln bestellen können. An Militärgeschichte Interessierten bietet das Museum die größte Waffensammlung Estlands. Ihre Arbeit stellen im Museum auch die estnischen Streitkräfte, das Polizei- und Grenzschutzamt, der Verteidigungsbund und der Staatsschutz sowie die lettische Polizei, der dortige Grenzschutz und die Rettungskräfte vor.

Im Rahmen des Besuchsprogramms kann auch die Verteidigungslinie "Walk" in der Nähe von Valga besichtigt werden, wo an den Ufern des Flusses Väike-Emajõgi Schützengräben und Geschützstellungen in ehemaligen deutschen Stellungen wiederhergestellt wurden.

Von deutschen Kriegsgefangenen errichteter Bahnhof von Valga

Das Hauptgebäude des Bahnhofs von Valga (Leningrader Verkehrsplanungsbüro, Architekt Viktor Tschipulin) wurde 1949 fertiggestellt. Bei dem Gebäude handelt es sich um ein langgestrecktes Gebäude mit Walmdach, das mit Risalit und Gesimsen versehen ist und dessen auffälligster architektonischer Akzent ein sieben Stockwerke hoher Turm mit quadratischem Grundriss ist. Es gilt als eines der wertvollsten und repräsentativsten Beispiele stalinistischer Architektur in Estland. Sein Wert wird durch die Tatsache erhöht, dass das Gebäude weitgehend in seiner ursprünglichen Form erhalten geblieben ist. Das Bahnhofsgebäude wurde unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg an der Stelle eines aus Zarenzeiten stammenden Gebäudes errichtet, das von der sowjetischen Luftwaffe bombardiert worden war. Da in Valga auch deutsche Kriegsgefangene inhaftiert waren, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie beim Bau des Bahnhofsgebäudes herangezogen wurden.

„Valka – Wiege der lettischen Unabhängigkeit“ - Ausstellung im Heimatmuseum Valka

Das Heimatmuseum Valka befindet sich auf der rechten Straßenseite der Rīgas iela stadtauswärts, im Gebäude des einstigen Livländischen Lehrerseminars. Von 1853 bis 1890 diente der Bau als Lehrerseminar der Livländischen Gemeindeschulen. Bis 1881 wurde die Bildungseinrichtung vom lettischen Pädagogen und Mitbegründer der Chorkultur Jānis Cimze geleitet. Nach der Schließung des Lehrerseminars diente das Gebäude 80 Jahre lang verschiedenen Bildungs-, Kultur- und Alltagszwecken. Seit 1970 ist das Heimatmuseum Valka hier untergebracht. Die Dauerausstellung des Museums „Valka - Wiege der lettischen Unabhängigkeit“ erzählt die Geschichte der gesellschaftspolitischen Umbrüche in Valka zwischen 1914 und 1920, als Lettland ein unabhängiger Staat wurde. Die Ausstellung veranschaulicht die Vorarbeiten zum Aufbau eines lettischen Staates und die Gründung der Nordlettischen Brigade in Valka. Durch vier Dimensionen – den Weg, den Rat, das Hauptquartier und die Heimat – beleuchtet die Ausstellung die Themen: die Stadt Valka, die Kriegsflüchtlinge, die Gründung des Lettischen Bauernbundes und des Provisorischen Lettischen Nationalrates 1917, das Provisorische Lettische Nationaltheater 1918, das Iskolat - die provisorische Regierung Sowjetlettlands, die Bildung der Nordlettischen Brigade 1919 und General Pēteris Radziņš. Neben traditionellen Ausstellungsmethoden kommen im Museum multimediale Präsentationen zum Einsatz.

Gedenkstätte für die Opfer des Zweiten Weltkrieges

Das Mahnmal in Valmiera wurde 1985 eröffnet. Im Vorfeld wurden im Raum Valmiera gefallene sowjetische Soldaten und Opfer des Nazi-Terrors auf diesen Weltkriegsfriedhof umgebettet. Das Gedenkensemble wurde von den Bildhauern Zigrīda Rapa und Juris Rapa, den Architekten Ēvalds Fogelis, Jānis Lejnieks, Jānis Rutkis, Andris Vītols und dem Bauingenieur Ivars Veldrums geschaffen. Für die Anlage wurde Kalktuffstein aus der Umgebung von Allaži verwendet. Das Hauptmotiv einer gespaltenen Linde lehnt an das Stadtwappen von Valmiera an. Zwei Skulpturen auf beiden Seiten des Ensembles stehen für den Rhythmus von Leben und Tod. Die dem Fluss Gauja zugewandte halbkreisförmig formierte Figurengruppe symbolisiert die Grenze zwischen Gestern und Heute. Auf der Stadtseite ist das Gesamtbild in die Form eines Bogens eingewoben. Die Figur eines Soldaten, dessen diagonale Armlinie eine Stütze für den toten Kameraden bildet, ist dem Betrachter zugewandt, der die Brücke von der Stadtseite her überquert. Auf dem oberen Gräberfeld liegen die Gefallenen in Reihen Seite an Seite, wie sie auch im Kampf zusammengestanden haben. Das untere Gräberfeld trägt eine eigene Komposition - den Goldenen Apfelbaum. Eine Granitplatte markiert die Stelle, an die ermordete Juden umgebettet wurden. Einige künstlerische Elemente der Anlage, darunter die Äpfel aus Bronze, die unter einem echten Apfelbaum angebracht waren und in denen die Schöpfer des Ensembles Botschaften für die Nachwelt eingearbeitet hatten, gingen in den 1990er Jahren verloren. Neben dem Mahnmal besteht die Möglichkeit, über einen QR-Code Informationen eines Audioguide auf Lettisch, Russisch, Englisch, Estnisch oder Deutsch abzurufen. 

Ausstellungen des Stadtmuseums für Geschichte und Kunst im Neuen Schloss Cēsis

Das Stadtmuseum für Geschichte und Kunst Cēsis befindet sich im Zentrum der Altstadt im Neuen Schloss. Die Dauerausstellung des Museums widmet sich der Geschichte und präsentiert Schlossinterieur. Sie steht unter dem Motto „Cēsis als Symbol der Geschichte Lettlands“. Sie ist unterteilt in zwei Themenbereiche. Die Ausstellung „Die rot-weiß-rote Flagge in der Geschichte von Cēsis und Lettland“ zeigt die Entstehungsgeschichte der nationalen Fahne vom 13. Jahrhundert bis zur Bestätigung als staatliches Symbol - als Nationalflagge Lettlands im 20. Jahrhundert. Auch die Flaggen der lettischen Schützenregimenter und die traditionelle Nutzung der lettischen nationalen Farben während der Unabhängigkeitskämpfe werden thematisiert. Die Ausstellung „Cēsis und der lettische Freiheitskampf“ widmet sich der Gründung des Regiments Cēsis im Dezember 1918, dem gemeinsamen Kampf von Esten und Letten in der Schlacht von Cēsis (dt. Wenden) 1919, der Zeit, als Cēsis während der Bermontiade 1919 kurzzeitig faktisch die Hauptstadt Lettlands bildete, und der Geschichte des städtischen Siegesdenkmals. Im Escape-Room „Legenden der Schlacht von Cēsis“ müssen die Spielteilnehmer innerhalb einer Stunde durch Lösen von Rätseln, Erkennen von Zusammenhängen und Suche nach versteckten Gegenständen den Weg nach draußen finden. Am 8. Dezember 1918 wurde im Schloss von Cēsis, organisiert durch Oberleutnant Artūrs Jansons, eine der ersten Einheiten der lettischen Streitkräfte aufgestellt: die Kompanie Cēsis. Am 8. Dezember 1933 wurde am Neuen Schloss von Cēsis, wo sich seinerzeit das Hauptquartier des 8. Infanterieregiments Daugavpils und der Klub der Garnisonsoffiziere befanden, eine Gedenktafel zu Ehren der Kompanie enthüllt.

Geheimer sowjetischer Atombunker in Līgatne

Der geheime sowjetische Bunker liegt in der Gemeinde Līgatne in der Region Cēsis etwa 9 m unter dem Gebäude des Rehabilitationszentrums „Līgatne“ und dem angrenzenden Gelände. Der Bunker ist im Rahmen von Führungen öffentlich zugänglich und bietet Auftafeln in der Bunkerkantine und Feiern im sowjetischen Stil sowie das Reality-Spiel „OBJECT-X“. Der Bunker sollte im Falle eines Atomkrieges die Mindestvoraussetzungen für eine langfristige Handlungsfähigkeit des Ministerrates, der Führung des Kommunistischen Rates sowie der Führungsebene der Staatsplan-Komitees der Lettischen SSR schaffen. Die 2000 m2 große unterirdische Bunkeranlage bildete die leistungsfähigste autonome Infrastruktur mit allen notwendigen und modernen technischen Ausstattungen der damaligen Zeit. Der Bunker war einer der strategisch wichtigsten Orte in Sowjetlettland im Falle eines Atomkrieges. Die unterirdische Anlage umfasst einen geschützten Arbeitsraum, einen Schlafsaal mit 250 Betten, Hilfseinrichtungen sowie ein oberirdisches Wohngebäude mit 24 Wohnungen für das Servicepersonal. Alle authentischen unterirdischen Anlagen und Pläne sind erhalten geblieben. Zu sehen sind die autonome Kraftstation mit Dieselgeneratoren und Treibstoffdepot, Klimaanlagen zur Luftreinigung mit Sauerstoffreserven, Wasserversorgungs- und Abwasseranlagen, die wie in einem U-Boot funktionierten, eine Telekommunikationseinheit, die eine direkte Verbindung mit Moskau - dem Kreml - und eine autonome Kommunikation mit allen wichtigen staatlichen Stellen des Landes ermöglichte, eine seltene Karte mit früheren Namen der Kolchosen, die originale Kantine mit typisch sowjetischer Speisekarte, verschiedene Sachen aus der Sowjetzeit und Haushaltsgegenstände.

Museum der Schlacht bei More

Das Museum befindet sich in More an der Landstraße V319. Es ist den Kämpfen bei More im Herbst 1944 zwischen der Roten Armee und der als Teil des deutschen Militärs kämpfenden Lettischen Legion gewidmet. Gezeigt werden ein Modell zu den Kampfverläufen, Waffen, Militärorden, Uniformen und Militärtechnik. Das Museum mit Park zur Erinnerung an die Schlacht von More wurde von ehemaligen Soldaten der Lettischen Legion - Teilnehmern der Kämpfe bei More – ins Leben gerufen. Im Gedenkpark liegen Schützengräben, Unterstände und Kampfstätten. Die Kämpfe in der Umgebung von More waren Teil der großangelegten Offensive der Roten Armee im Baltikum, an der insgesamt 900.000 Soldaten und enorme Bestände an militärischem Gerät zum Einsatz kamen. Die Umgebung von More war Teil des Befestigungssystems der deutschen Wehrmacht. Lettische Legionäre vereitelten hier Durchbruchsversuche der Roten Armee in Richtung Riga. Dadurch konnte die Wehrmacht Kräfte aus Estland zurückziehen und eine Niederlage verhindern. Die Führung der Roten Armee glaubte, dass der Widerstand des Gegners bei More schnell gebrochen werden könne und setzte ihre unvorbereiteten und unkoordinierten Angriffe hartnäckig fort. Dies führt zu schweren Verlusten. Die Vorteile des Geländes und die Kampfkraft der lettischen Legionäre spielten eine entscheidende Rolle im weiteren Verlauf des Krieges. In More gibt es einen Bruderfriedhof für die gefallenen lettischen Legionäre sowie einen Soldatenfriedhof für die gefallenen Rotarmisten.

Gedenkstätte Salaspils

Die Mahn- und Gedenkstätte Salaspils befindet sich in der Gemeinde Salaspils, 1,2 km von der Fernstraße A6 Riga-Daugavpils entfernt. Sie wurde 1967 an der Stelle des Konzentrationslagers Kurtenhof eröffnet. Es handelt sich hier um einen von Mythen und Halbwahrheiten umwobenen Ort, der von der sowjetischen Propaganda ausgenutzt wurde: ein Beispiel in Lettland für die Nazi-Verbrechen und die kommunistische Ideologie. Kurtenhof/Salaspils war ein Straflager („Arbeitserziehungslager“) innerhalb des deutschen Strafvollzugssystems. Es bestanden Ähnlichkeiten zu klassischen Konzentrationslagern. Das Lager wurde als „erweitertes Polizeigefängnis“ geführt und aufgebaut, um die Rigaer Gefängnisse zu entlasten. Unterschiedliche Gruppen von Menschen waren hier inhaftiert: Juden, sowjetische Kriegsgefangene, Arbeitsverweigerer, politische Gefangene, Kriminelle, Prostituierte, Mitglieder der lettischen Widerstandsbewegung, bestrafte baltische Soldaten, die zum deutschen Armee- oder Polizeidienst herangezogen waren und andere. Bis zu 2200 Häftlinge waren gleichzeitig in dem Lager untergebracht. Die Haupttodesursachen (ca. 2000) waren Unterernährung, die schweren Arbeitsbedingungen, körperliche Züchtigung und Krankheiten.