Leuchtturm von Tahkuna Infrastruktur

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Der gusseiserne Leuchtturm von Tahkuna ist mit seinen 42,7 Metern Höhe der höchste seiner Art an Estlands Küsten.

 

Das zaristische Russland kaufte den Leuchtturm 1871 auf der Pariser Weltausstellung. Zwischen 1873 und 1875 wurde er aufgebaut. In den beiden Weltkriegen wurde der Turm leicht beschädigt, aber schon bald wieder repariert. Im Jahr 1998 wurde der Leuchtturm generalüberholt und das Lampenhaus mit Hilfe eines Krans ausgewechselt. Das alte Lampenhaus wurde neben dem Leuchtturm auf den Boden gesetzt. Der 43 m hohe, schlanke zylindrische Turm in Form eines sich nach oben verjüngenden Pyramidenstumpfes ist aus gusseisernen Elementen zusammengesetzt. Über dem Betriebsraum befindet sich ein kreisförmiges, auf Kragarmen ruhendes Laufgerüst, über dem sich das mit einer Kuppel versehene Lampenhaus befindet. Im Innern des Turms ist eine gusseiserne Wendeltreppe angebracht. Heute wird der Turm elektrisch betrieben.

 

Die Nordspitze der Tahkuna-Halbinsel war am 20. und 21. Oktober 1941 die letzte Widerstandsstellung der Roten Armee. In einem deutschen Kriegstagebuch wird berichtet, dass am 21. Oktober um 6 Uhr morgens der Angriff auf die Nordspitze der Insel begann und um 7.45 Uhr der Leuchtturm ohne größeren Widerstand eingenommen wurde, wobei etwa 900 sowjetische Kriegsgefangene gemacht wurden. Die sowjetische Geschichtsschreibung erzählt die Geschichte des letzten Verteidigers von Hiiumaa, des Matrosen Nikolai Tschitsch, der sich von der Spitze des Leuchtturms stürzte, weil er den Tod der Gefangenschaft vorzog.