Gedenkstätte Salaspils Gedenkstätte
Die Mahn- und Gedenkstätte Salaspils befindet sich in der Gemeinde Salaspils, 1,2 km von der Fernstraße A6 Riga-Daugavpils entfernt. Sie wurde 1967 an der Stelle des Konzentrationslagers Kurtenhof eröffnet. Es handelt sich hier um einen von Mythen und Halbwahrheiten umwobenen Ort, der von der sowjetischen Propaganda ausgenutzt wurde: ein Beispiel in Lettland für die Nazi-Verbrechen und die kommunistische Ideologie. Kurtenhof/Salaspils war ein Straflager („Arbeitserziehungslager“) innerhalb des deutschen Strafvollzugssystems. Es bestanden Ähnlichkeiten zu klassischen Konzentrationslagern. Das Lager wurde als „erweitertes Polizeigefängnis“ geführt und aufgebaut, um die Rigaer Gefängnisse zu entlasten. Unterschiedliche Gruppen von Menschen waren hier inhaftiert: Juden, sowjetische Kriegsgefangene, Arbeitsverweigerer, politische Gefangene, Kriminelle, Prostituierte, Mitglieder der lettischen Widerstandsbewegung, bestrafte baltische Soldaten, die zum deutschen Armee- oder Polizeidienst herangezogen waren und andere. Bis zu 2200 Häftlinge waren gleichzeitig in dem Lager untergebracht. Die Haupttodesursachen (ca. 2000) waren Unterernährung, die schweren Arbeitsbedingungen, körperliche Züchtigung und Krankheiten.
Verwendete Quellen und Referenzen:
Kangers, K., Neiburgs, U., Vīksna, R. Hinter diesen Toren stöhnt das Land. Lager Salaspils: 1941-1944. Riga: Lettische Medien, 2016.
Čunka, J. Historiker: Das Lager Salaspils kann nicht als Konzentrationslager bezeichnet werden; die Angaben zu den Opfern wurden übertrieben. Lsm.lv. Verfügbar unter: https://www.lsm.lv/raksts/dzive--stils/vesture/vesturnieki-salaspils-nometni-nevar-saukt-par-koncentracijas-dati-par-upuriem-bija-parspileti.a166227/ [Zugriff am 9.06.2021].
Zugehörige Zeitleiste
Zugehörige Geschichten
Über das Salaspils-Denkmal als Symbol der Ideologie des sowjetischen Besatzungsregimes.
Die Beschreibung verdeutlicht eindrücklich, in welchem Ausmaß die Gedenkstätte politisiert wurde und welche Rolle sie in der Ideologie der Sowjetunion spielte. Der Text erwähnt, dass eines der Hauptziele der Kampf gegen die „Wiedergeburt des Faschismus“ war. Dies deutet darauf hin, dass weiterhin versucht wird, die ideologische Infrastruktur zu nutzen, um die Verbrechen der Kommunisten zu verschleiern und abweichende Meinungen zu unterdrücken. Gedenkstätten, Friedhöfe und Museen der sowjetischen Armee sowie diverse Kulturveranstaltungen hielten den Mythos der „Befreiung Lettlands“ und der „brüderlichen Sowjetunion“ aufrecht. Die Fakten der NS-Verbrechen wurden instrumentalisiert, um ein verzerrtes Bild der Ereignisse des Zweiten Weltkriegs in Lettland zu zeichnen.
















