Küstenschutzbatterie
I Erster Weltkrieg, II Zweiter Weltkrieg, IV Die sowjetische Besatzung und der Kalte Krieg
Küstenbefestigung zur Abwehr von Angriffen der Marine.
Weitere Informationsquellen
Küstenverteidigungsbatterien (diggers.lv)
Zugehörige Objekte
Turm zur Ausrichtung des Artilleriefeuers der 46. Küstenbatterie Ventspils
Der hergerichtete Turm zur Ausrichtung des Artilleriefeuers der 46. Küstenbatterie Ventspils liegt an der Saulrieta iela und ist heute als Aussichtsturm öffentlich zugänglich. Der Turm mit seinen danebenliegenden vier Geschützstellungen ist die einzige so gut erhaltene Küstenbatterie aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges in Lettland. Besucher gelangen über eine Treppe im Turm zu einer offenen Aussichtsplattform mit Blick aufs Meer. Die neben dem Turm aufgestellte Schautafel enthält neben anderen Informationen einen QR-Code, über den eine Animation über die Geschichte des Ortes abrufbar ist. Am Turm sind eine neue Straße und ein großer Parkplatz angelegt worden. Holzstege führen in das hier anschließende Naturschutzgebiet.
Dieses Militärobjekt entstand 1939 im Rahmen des Aufbaus sowjetischer Militärstützpunkte in Lettland. Die 46. Küstenbatterie verfügte unter anderem über vier B-13 Küstenartilleriestellungen. Ihre Feuertaufe kam, als am 24. Juni 1941 deutsche Torpedoboote den Hafen von Ventspils angriffen. Sie konnten durch Gegenfeuer der Batterie von diesem Küstenabschnitt vertrieben werden. Am 28. Juni sprengte die sowjetische Armee selbst dien Küstenartilleriegeschütze und flieh.
Olmaņi-Batterie Nr. 456 (sowjetischer Militärstützpunkt "Krasnoflotska")
Die ersten Küstenschutzbatterien zur Verteidigung der Irbe-Straße wurden ab 1912 gebaut, als der Plan für die Minen-Artillerie-Stellungen der Baltischen Flotte genehmigt wurde, der mehrere Küstenschutzbatterien und Seeminenverlegungsstifte vorsah.
Die Stellung in der Straße von Irbe war die am weitesten südlich gelegene und hatte die Aufgabe, jeden feindlichen Zugang zum Rigaer Meerbusen zu blockieren. Das Hauptaugenmerk lag auf den Seeminen, von denen während des Ersten Weltkriegs Zehntausende von Schiffen der Baltischen Flotte in der Irbe-Straße verlegt wurden. Erst 1916 wurde mit dem Bau von Küstenschutzbatterien an der Südspitze der Insel Saaremaa, dem Kap Sirves, begonnen. Insgesamt wurden sieben Batterien gebaut, wobei die Batterie 43 mit 305-mm-Geschützen ausgestattet war. An der lettischen Küste der Meerenge von Irbe wurden keine Verteidigungsbatterien gebaut.
Küstenbatterie, Radarstation auf der Halbinsel Ristna
Im Gebiet zwischen Ristna Lõunanina und dem Hafen von Kalana auf Hiiumaa ist die Dichte an militärischen Objekten sehr hoch. Da Gebäude aus verschiedenen Epochen und diverser Streitkräfte nah beieinander stehen, lassen sich ihre Verwendungszwecke oft nur noch erahnen.
Die Küstenbatterie Nr. 42 mit vier Geschützen vom Kaliber 130 mm wurde 1940 fertiggestellt und befand sich einen halben Kilometer südlich des heutigen Standorts. Zu erkennen sind die beiden Geschützgräben, die Erdwälle und die Befestigungsringe. Die vier heute noch erhaltenen Geschützstellungen aus Stahlbeton wurden in den 1950er Jahren gebaut. Weitere Batterien dieser Bauart gibt es auf Hiiumaa nicht. Um die kreisförmige Geschützanlage herum befindet sich eine geschlossene Galerie, von der zwei lange Gänge abgehen, die von Munitionsmagazinen flankiert werden.
Küstenbatterien von Tahkuna NR.316
In Tahkuna befinden sich eine 12-Zoll-Küstenbatterie aus dem Ersten Weltkrieg und 180-mm- und 130-mm-Küstenbatterien aus dem Zweiten Weltkrieg.
Da vor dem Ersten Weltkrieg ursprünglich keine Geschützbatterien für die Inseln geplant waren, wurde der Bau der 12-Zoll-Küstenbatterie während des Krieges beschleunigt und nach vereinfachten Vorgaben umgesetzt. Doch selbst vom vereinfachten Entwurf wurde nur etwa ein Zehntel der Betonarbeiten umgesetzt. Die vier Geschütze sind in zwei Paaren im Abstand von 64 m angeordnet.
In Estland wurden drei 180-mm-Doppelturm-Küstenbatterien gebaut, darunter eine auf Hiiumaa. Sie bestand aus zwei 180-mm-Zwillingsgeschützen vom Typ MB-2-180. Etwa 500 m nördlich der Geschützstellung wurde ein zweistöckiges unterirdisches Kontrollzentrum mit zwei Zugangstunneln (85 und 38 m) angelegt. Auf der Kommandozentrale befindet sich ein Panzerturm mit Visiereinrichtung.
Die 130-mm-Batterie von Tahkuna wurde 1941 gebaut. Die Gebäude sind größtenteils gut erhalten. Neben den großen Geschützblöcken in den Munitionslagern sind auch Teile der Munitionsregale erhalten geblieben, die man auch noch in den Munitionslagern in den rückwärtigen Stellungen finden kann.
Die 1916 fertiggestellte Batterie von Lehtma befand sich 3 km vom Hafen in Richtung Tahkuna. Sie beherbergte vier 6-Zoll-Canet-Kanonen auf Holzlafetten. Die Positionen von drei der Geschütze sind noch erkennbar – eines davon mit einem kompletten Bolzenring. Das vierte Geschütz wurde 1917 mitsamt der Munition gesprengt, so dass heute nur noch eine große Vertiefung übrig ist.
Küstenbatterien von Lehtma
In Tahkuna befinden sich eine 12-Zoll-Küstenbatterie aus dem Ersten Weltkrieg und 180-mm- und 130-mm-Küstenbatterien aus dem Zweiten Weltkrieg.
Da vor dem Ersten Weltkrieg ursprünglich keine Geschützbatterien für die Inseln geplant waren, wurde der Bau der 12-Zoll-Küstenbatterie während des Krieges beschleunigt und nach vereinfachten Vorgaben umgesetzt. Doch selbst vom vereinfachten Entwurf wurde nur etwa ein Zehntel der Betonarbeiten umgesetzt. Die vier Geschütze sind in zwei Paaren im Abstand von 64 m angeordnet.
In Estland wurden drei 180-mm-Doppelturm-Küstenbatterien gebaut, darunter eine auf Hiiumaa. Sie bestand aus zwei 180-mm-Zwillingsgeschützen vom Typ MB-2-180. Etwa 500 m nördlich der Geschützstellung wurde ein zweistöckiges unterirdisches Kontrollzentrum mit zwei Zugangstunneln (85 und 38 m) angelegt. Auf der Kommandozentrale befindet sich ein Panzerturm mit Visiereinrichtung.
Die 130-mm-Batterie von Tahkuna wurde 1941 gebaut. Die Gebäude sind größtenteils gut erhalten. Neben den großen Geschützblöcken in den Munitionslagern sind auch Teile der Munitionsregale erhalten geblieben, die man auch noch in den Munitionslagern in den rückwärtigen Stellungen finden kann.
Die 1916 fertiggestellte Batterie von Lehtma befand sich 3 km vom Hafen in Richtung Tahkuna. Sie beherbergte vier 6-Zoll-Canet-Kanonen auf Holzlafetten. Die Positionen von drei der Geschütze sind noch erkennbar – eines davon mit einem kompletten Bolzenring. Das vierte Geschütz wurde 1917 mitsamt der Munition gesprengt, so dass heute nur noch eine große Vertiefung übrig ist.
Küstenbatterien von Tahkuna NR26
In Tahkuna befinden sich eine 12-Zoll-Küstenbatterie aus dem Ersten Weltkrieg und 180-mm- und 130-mm-Küstenbatterien aus dem Zweiten Weltkrieg.
Da vor dem Ersten Weltkrieg ursprünglich keine Geschützbatterien für die Inseln geplant waren, wurde der Bau der 12-Zoll-Küstenbatterie während des Krieges beschleunigt und nach vereinfachten Vorgaben umgesetzt. Doch selbst vom vereinfachten Entwurf wurde nur etwa ein Zehntel der Betonarbeiten umgesetzt. Die vier Geschütze sind in zwei Paaren im Abstand von 64 m angeordnet.
In Estland wurden drei 180-mm-Doppelturm-Küstenbatterien gebaut, darunter eine auf Hiiumaa. Sie bestand aus zwei 180-mm-Zwillingsgeschützen vom Typ MB-2-180. Etwa 500 m nördlich der Geschützstellung wurde ein zweistöckiges unterirdisches Kontrollzentrum mit zwei Zugangstunneln (85 und 38 m) angelegt. Auf der Kommandozentrale befindet sich ein Panzerturm mit Visiereinrichtung.
Die 130-mm-Batterie von Tahkuna wurde 1941 gebaut. Die Gebäude sind größtenteils gut erhalten. Neben den großen Geschützblöcken in den Munitionslagern sind auch Teile der Munitionsregale erhalten geblieben, die man auch noch in den Munitionslagern in den rückwärtigen Stellungen finden kann.
Die 1916 fertiggestellte Batterie von Lehtma befand sich 3 km vom Hafen in Richtung Tahkuna. Sie beherbergte vier 6-Zoll-Canet-Kanonen auf Holzlafetten. Die Positionen von drei der Geschütze sind noch erkennbar – eines davon mit einem kompletten Bolzenring. Das vierte Geschütz wurde 1917 mitsamt der Munition gesprengt, so dass heute nur noch eine große Vertiefung übrig ist.
44. Küstenbatterie (130 mm) in Tohvri (Hindu)
Im Oktober 1939 traf ein Baubataillon der Roten Armee in Hindu ein. Die Dorfbewohner wurden aufgefordert, ihre Häuser über den Winter zu verlassen. Im Frühjahr wurde das Gelände der Küstenschutzbatterie mit einem Drahtzaun abgesperrt. Bis zum Herbst 1940 wurden zwei Kasernen, zwei Offiziersunterkünfte, eine Kantine, zwei Saunen, ein Lebensmittelkeller, zwei Feuerwehrreservoirs und ein Wachhäuschen fertiggestellt.
Die Küstenbatterie Nr. 44 war mit 5 Offizieren und 125 Soldaten bemannt. Die Installation der Geschütze fand im Sommer 1941 statt, als an Schiffe erinnernde, mit Masten versehene Wasserfahrzeuge zu Wasser gelassen wurden, die von Schleppern an langen Drahtseilen aufs Meer gezogen wurden. Die Küstenbatterie wurde nicht ganz fertiggestellt, da einige der Unterstände und das Wasserreservoir noch nicht abgedeckt waren. Im Oktober, während der Landung der Deutschen, wurde einer der Munitionsbunker zusammen mit der gesamten in der Batterie verbliebenen Munition gesprengt.
Die übrigen drei Geschützstellungen sind noch mehr oder weniger intakt und die Unterstände sind im Wesentlichen trocken. Das Gebiet wurde in den letzten Jahren beräumt und die Standorte sind gut sichtbar. Der Gefechtsstand steht zur Hälfte unter Wasser.
Um die Batterie herum befinden sich fünf Pillboxen, die alle unterschiedlich konstruiert sind. Einige hundert Meter nordwestlich der Stellung befindet sich ein kleiner offener Beobachtungspunkt. Auch im Fort gibt es zwei Pillboxen. In der Nähe des oberen Leuchtturms von Sõru befinden sich die Reste einer weiteren Pillbox mit einem Schießsektor aus Steinen.
34. Küstenbatterie (120 mm) in Hindu (Sõru)
Der Bau der Batterie begann im Jahr 1914. Da es sich um eine zusätzliche Batterie handelte, die im ursprünglichen Entwurf der Seefestung nicht vorhanden war, wurde der für sie vorgesehene Geschütztyp wiederholt geändert. Letztendlich wurden vier 120 mm Vickers-Geschütze installiert. Zum Schutz der Stellungen wurde ein 200 m langer und 10-20 m breiter Sandwall aufgeschüttet, der über den Geschützen mit Beton ummantelt wurde. Hindu war die einzige der Batterien auf der Insel Hiiumaa, die in die Kämpfe während des "Unternehmens Albion" am 12. Oktober 1917 involviert war. Nach einem kurzen Feuergefecht mit deutschen Schiffen flohen die russischen Soldaten; die Batterie wurde unbeschädigt zurückgelassen. Die Deutschen schickten ein kleines Landungsboot, dessen Besatzung die Geschütze der Batterie sprengte. Eines der deutschen Schiffe, die auf die Hindu-Batterien schossen, war das Schlachtschiff "Bayern", das größte Kriegsschiff, das sich in estnischen Gewässern aufhielt.
Die Funkstation der Batterie wurde nach Emmaste transportiert, wo es zum Volkshaus umfunktioniert, in den 1980er Jahren aber abgerissen wurde. Die Kanonen und andere große Teile der Geschütze waren 1937 noch vorhanden. Die 1. und 2. Geschützstellung sind noch heute zugänglich, die beiden anderen befinden sich auf einem umzäunten Gelände. Die dritte Geschützvertiefung ist mit Erde aufgefüllt und in der Nähe steht ein Wohnhaus, während von der vierten eine rissige Betonplatte zu sehen ist. Eine der beiden Unterbauten der Flakstellungen ist noch erhalten (etwa hundert Meter in Richtung des Pflegeheims, rechts an der Straße). In Gänze erhaltene Bauwerke existieren nicht mehr.
44. Küstenbatterie (130 mm) in Tohvri (Hindu)
Im Oktober 1939 traf ein Baubataillon der Roten Armee in Hindu ein. Die Dorfbewohner wurden aufgefordert, ihre Häuser über den Winter zu verlassen. Im Frühjahr wurde das Gelände der Küstenschutzbatterie mit einem Drahtzaun abgesperrt. Bis zum Herbst 1940 wurden zwei Kasernen, zwei Offiziersunterkünfte, eine Kantine, zwei Saunen, ein Lebensmittelkeller, zwei Feuerwehrreservoirs und ein Wachhäuschen fertiggestellt.
Die Küstenbatterie Nr. 44 war mit 5 Offizieren und 125 Soldaten bemannt. Die Installation der Geschütze fand im Sommer 1941 statt, als an Schiffe erinnernde, mit Masten versehene Wasserfahrzeuge zu Wasser gelassen wurden, die von Schleppern an langen Drahtseilen aufs Meer gezogen wurden. Die Küstenbatterie wurde nicht ganz fertiggestellt, da einige der Unterstände und das Wasserreservoir noch nicht abgedeckt waren. Im Oktober, während der Landung der Deutschen, wurde einer der Munitionsbunker zusammen mit der gesamten in der Batterie verbliebenen Munition gesprengt.
Die übrigen drei Geschützstellungen sind noch mehr oder weniger intakt und die Unterstände sind im Wesentlichen trocken. Das Gebiet wurde in den letzten Jahren beräumt und die Standorte sind gut sichtbar. Der Gefechtsstand steht zur Hälfte unter Wasser.
Um die Batterie herum befinden sich fünf Pillboxen, die alle unterschiedlich konstruiert sind. Einige hundert Meter nordwestlich der Stellung befindet sich ein kleiner offener Beobachtungspunkt. Auch im Fort gibt es zwei Pillboxen. In der Nähe des oberen Leuchtturms von Sõru befinden sich die Reste einer weiteren Pillbox mit einem Schießsektor aus Steinen.
43. Küstenbatterie in Sääre
Das 2004 als "Geschichtszimmer von Sääre" gegründete Militärmuseum von Sõrve befindet sich in den Gebäuden des ehemaligen sowjetischen Grenzschutzes auf der Spitze der Sõrve-Halbinsel im Dorf Sääre in der Gemeinde Torgu auf der Insel Saaremaa. Der Leuchtturm von Sõrve, eine der meistbesuchten Touristenattraktionen Saaremaas, liegt in Sichtweite, etwa einen Kilometer entfernt.
Während des Kalten Krieges war die Küste von Saaremaa von etlichen solcher Wachposten übersät. In der Regel waren sie mit ein paar Dutzend Matrosen und einigen Offizieren besetzt. Ziel war die Überwachung des Seeverkehrs in der Irbenstraße, denn die Küste von Saaremaa war Teil der maritimen Außengrenze der Sowjetunion. Die Militärausstellung ist in einem 1955 errichteten Kasernengebäude untergebracht und in verschiedene Räume unterteilt. Besucher erfahren hier Näheres zu den Ereignissen des Ersten und Zweiten Weltkriegs auf Sõrve, erhalten Infos zur Sowjetzeit und zur aktuellen militärischen Ausrüstung der NATO-Truppen. Die älteren Objekte wurden von Einheimischen gesammelt und auf Schlachtfeldern gefunden. Heute befinden sich in den Nebengebäuden desselben Komplexes auch eine maritime und historische Ausstellung sowie das Naturmuseum von Sõrve, die auch mit der Eintrittskarte für das Militärmuseum besucht werden können.
In der Nähe des Museums befindet sich die Küstenbatterie Nr. 43 aus dem Ersten Weltkrieg. Hier kann man Geschützstellungen aus Beton und Schutzmauern zweier Stellungen sowie den Sandhügel des Gefechtsstandes sehen.
Kommandoposten der 315. Küstenbatterie („Stebelscher Kommandopunkt“)
Der Gefechtsstand der Küstenbatterie Nr. 315 befindet sich im heute verlassenen Teil des Dorfes Sääre.
Die Küstenbatterie ist vor allem durch den Namen ihres Kommandanten, Kapitän Alexander Stebel, bekannt. Mit ihrem Bau begann man im Mai 1940 und stellte sie im folgenden Jahr fertig. Die Batterie war an der Abwehr der deutschen Landung in der Bucht von Lõu beteiligt und lieferte ein Sperrfeuer für die sowjetische Verteidigungslinie von Lõpe-Kaimri. Die Geschütze wurden während des Rückzugs im Oktober 1941 gesprengt, woraufhin der unterirdische Teil der Türme mit Wasser volllief. Die Anlage bestand aus zwei Geschütztürmen mit je zwei 180-mm-Kanonen, einem Gefechtsstand, einem mühlenförmigen Entfernungsmessturm, einem E-Werk und einem Heizhaus.
Leider befinden sich die technisch interessanten Turmbatteriestellungen auf Privatgrundstücken und sind nur schwer zu finden. Interessierte müssen sich daher mit einer Außenbesichtigung des Gefechtsstandes begnügen, da dessen untere Etage unter Wasser steht. Der Gefechtsstand wurde zwar im Jahre 2010 leergepumpt, füllte sich aber innerhalb weniger Monate wieder mit Wasser.
Abruka 130-mm Küstenverteidigungsbatterie
Diese Küstenverteidigungsbatterie befindet sich in Pikanina im südlichen Teil der Insel Abruka. Sie liegt 4 km vom Ortszentrum entfernt.
Batterie Nr. 3 (die 29. Batterie) wurde kurz nach dem Erlass des Beistandspakts in der Nähe des ehemaligen Grenzpostens errichtet. Sie war mit 125 Soldaten, darunter fünf Offizieren, besetzt. Kommandeur der Einheit war Oberleutnant Savin, unterstützt vom Kommissar Lukonin. Bis 1941 waren drei 130-mm-Geschützstellungen fertiggestellt. Zwei davon wurden bei deutschen Luftangriffen zerstört. Das verbliebene Geschütz sollte zur geplanten Batterie Nr. 25a in Lindmetsa auf der Halbinsel Sõrve verlegt werden, tatsächlich gelang es jedoch nur, die Granaten und das Schießpulver dorthin zu transportieren. Die Deutschen eroberten Abruka am 3. Oktober 1941. Estnische Schützen nahmen die Insel am 9. Oktober 1944 zurück. Ein Baubataillon, bestehend aus Letten, wurde umgehend auf die Insel verlegt. Diesmal wurden vier Artilleriestellungen errichtet und mit amerikanischen 127-mm-Geschützen bestückt.
Heute sind zwei der Stellungen schon von Weitem gut zu erkennen; die anderen beiden sind von Vegetation verdeckt. In der Nähe der Straße befinden sich überwucherte Schützengräben und ein eingestürztes Munitionsdepot mit zwei Eingängen, die mit einer provisorischen Holztafel markiert sind. Das Gebiet wird derzeit als Küstenweide genutzt, weshalb entlang der Straße möglicherweise Elektrozäune verlaufen.
Kübassaare 130-mm Küstenverteidigungsbatterie
Diese 130-mm-Batterie befindet sich an der Spitze der Halbinsel Kübassaare.
Die unvollendete Anlage bestand aus vier 130-mm-Geschützen des Typs B13 (Kaliber 50) mit einer Reichweite von 24 km und einem Feuersektor von 166°. Die Besatzung sollte aus 160 Mann bestehen (neun sowjetische Offiziere, 39 Unteroffiziere und 112 Marinesoldaten der Roten Flotte), doch historische Aufzeichnungen belegen, dass sich am 1. Februar 1941 fünf Offiziere, 23 Unteroffiziere und 135 Marinesoldaten der Roten Flotte dort befanden.
Da der Komplex nicht rechtzeitig fertiggestellt wurde, sind heute nur noch die Betonfundamente der Schiffsgeschütze und die unvollendeten Bunker erhalten.
Võiküla 36. 10-Zoll-Küstenverteidigungsbatterie und Kopfsteinpflasterstraße
Diese Küstenverteidigungsbatterie befindet sich zwischen den Dörfern Võiküla und Rässa. Die 36. 254-mm-Küstenverteidigungsbatterie gehörte im Ersten Weltkrieg zum 1. Bataillon der Befestigungsanlagen in der Straße von Muhu. Ihr Bau begann 1915. Die Batterie bestand aus fünf 254-mm-Geschützen vom Typ Durlacher, die zunächst auf hölzernen Barbetten montiert waren, welche später durch 70 Meter voneinander entfernte Betonstellungen ersetzt wurden. Die Artillerie war nach vorn durch eine 400 Meter lange, ohne Maschineneinsatz aufgeschüttete Sandwand geschützt, die am First 15 Meter und am Fuß 25 Meter breit war. Die Batterie war während der deutschen Offensive „Unternehmen Albion“ im Jahr 1917 im Kampfeinsatz.
Es ist, den Witterungseinflüssen entsprechend, in gutem Zustand, allerdings sind alle Geschützstellungen und die betonierte Vordermauer teilweise überwuchert. Die gepflasterte Straße ist in gutem Zustand.
317. 180-mm-Küstenverteidigungsbatterie in Ninase
Diese Küstenverteidigungsbatterie befindet sich in Ninase nahe dem Hafen von Saaremaa auf der Halbinsel Tagaranna. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs begann die Sowjetunion mit der Befestigung des westestnischen Archipels. Um den Feind abzuschrecken, wurde auf Ackerland im Dorf Ninase eine Küstenverteidigungsbatterie mit vier 180-mm-Geschützen errichtet. Die Bauarbeiten an der Batterie begannen im Juli 1940. Die Geschütze standen in einem Abstand von 200 bis 300 Metern zueinander, und ein Generator in der Nähe versorgte die Anlage mit Strom. Die Batterie kam nicht zum Kampfeinsatz. Am 20. September 1941 umzingelten deutsche Truppen die Batterie. Der Besatzung gelang es, zwei der Geschütze zu sprengen und die deutsche Linie zu durchbrechen.
Die Küstenverteidigungsbatterie Ninase ist eines der am besten erhaltenen historischen Gebäude aus dem Zweiten Weltkrieg auf Saaremaa und hat sich zu einer beliebten Touristenattraktion entwickelt. In den letzten Jahren ist sie durch das nahegelegene Mustjala-Musikfestival noch attraktiver geworden.
Insel Osmussaar
Osmussaar liegt vor der nordwestlichen Küste Estlands. Die gesamte Insel war zur Sowjetzeit ein Sperrgebiet – die Rote Armee hatte hier eine Kommunikationseinheit stationiert. Im Rahmen des sog. Vertrages über Militärbasen wurde Osmussaar bereits 1940 von der Baltischen Flotte der UdSSR übernommen; die Bewohner mussten die Insel verlassen. 1940 waren auf Osmussaar umfangreiche Küstenverteidigungsanlagen geplant, doch wurden lediglich zwei Batterien und unterirdische Munitionsdepots gebaut. Ein 13 m hoher Kontrollturm (Entfernungsmesser-Turm) wurde 1941 fertiggestellt. Die Osmussaare-Batterie bestand aus zwei 180-mm-Doppelgeschützen. Einem Bericht zufolge wurde die Batterie am 1. September 1941 in Betrieb genommen, vier Monate früher als geplant. Anderen Angaben zufolge war im September nur das südliche 180-mm-Geschütz fertig. Im Nordwesten der Insel befindet sich außerdem eine 130-mm-Küstenbatterie, die zusammen mit einem 76-mm-Flugabwehrgeschütz in den ersten beiden Kriegsmonaten des Jahres 1941 die einzige Bewaffnung auf der Insel Osmussaar war.
Insel Osmussaar
Osmussaar liegt vor der nordwestlichen Küste Estlands. Die gesamte Insel war zur Sowjetzeit ein Sperrgebiet – die Rote Armee hatte hier eine Kommunikationseinheit stationiert. Im Rahmen des sog. Vertrages über Militärbasen wurde Osmussaar bereits 1940 von der Baltischen Flotte der UdSSR übernommen; die Bewohner mussten die Insel verlassen. 1940 waren auf Osmussaar umfangreiche Küstenverteidigungsanlagen geplant, doch wurden lediglich zwei Batterien und unterirdische Munitionsdepots gebaut. Ein 13 m hoher Kontrollturm (Entfernungsmesser-Turm) wurde 1941 fertiggestellt. Die Osmussaare-Batterie bestand aus zwei 180-mm-Doppelgeschützen. Einem Bericht zufolge wurde die Batterie am 1. September 1941 in Betrieb genommen, vier Monate früher als geplant. Anderen Angaben zufolge war im September nur das südliche 180-mm-Geschütz fertig. Im Nordwesten der Insel befindet sich außerdem eine 130-mm-Küstenbatterie, die zusammen mit einem 76-mm-Flugabwehrgeschütz in den ersten beiden Kriegsmonaten des Jahres 1941 die einzige Bewaffnung auf der Insel Osmussaar war.
Mõntu 127mm Strandverteidigungsbatterie
Die Küstenverteidigungsbatterie befindet sich im Mõntu-Park an der Küste des Rigaer Meerbusens, in der Nähe des Hafens von Mõntu, in einem unbewohnten Gebiet.
Die 1944 als amerikanische Hilfe erhaltene 127-mm-Küstenverteidigungsartilleriebatterie Nr. 458 befand sich in Mõntu. Sie bestand aus vier unterirdischen Feuerstellungen mit kreisförmigen, in Beton gegossenen Galerien sowie Waffen und einer ersten Munitionsausstattung.
Amerikanische 127-mm-Küstenverteidigungsgeschütze vom Typ Mark 12 wurden in der UdSSR zur Verteidigung der Ostseeküste in Estland und Lettland in großem Umfang eingesetzt.
Derzeit gibt es in der Landschaft nur noch 4 gut erhaltene Artilleriestellungen aus Beton, da die Bewaffnung 1950 in die Nähe von Riga verlegt wurde.
Die Artilleriestellungen mit den Erdwällen wurden dem Militärmuseum Sõrve zur Instandhaltung übergeben. In der runden Galerie der am besten zugänglichen dritten Stellung werden Kriegsfunde ausgestellt, die bei der Parkreinigung entdeckt wurden und nun von Besuchern besichtigt werden können.
Informationsstände geben einen Überblick über die Geschichte des Mõntu-Parks, des Herrenhauses und der Schule.
Zusammengestellt von Tõnu Veldre, Beobachtungen vor Ort
Entfernungsmesser Nr. 2 der 23. Küstenbatterie (1954)
Der Entfernungsmesser (von 1954) befindet sich in den Kiefern einer Düne, 10 m vom Entfernungsmesser von 1941 entfernt. Die Geschützstellungen des 1. und 2. Geschützes der Küstenbatterie befinden sich auf der Strandpromenade und sind teilweise erodiert, während die Geschützstellung des 4. Geschützes am besten in den Dünen zu erkennen ist.
Die Festungsbatterie 2 von Liepaja sollte weiter von der Küste entfernt gebaut und durch einen hohen Wall geschützt werden. Die Bewaffnung der Batterie sollte aus 16 11-Zoll-Mörsern (280 mm) des Modells 1877 bestehen. Die Mörser hatten eine steile Flugbahn und mussten nicht direkt anvisiert werden.
Nach dem am 5. Oktober 1939 zwischen der Republik Lettland und der UdSSR unterzeichneten "Basisabkommen" sollte ein Kontingent von fast 25 000 Soldaten der Roten Armee und der Baltischen Marine in Kurzeme stationiert werden. Bis März 1941 wurden in Lettland in den Verteidigungssektoren der Bucht von Irbe, Saaremaa und Liepāja baltische Marinestützpunkte eingerichtet, die aus Küstenschutzbatterien bestanden.
Der Küstenverteidigungssektor von Liepaja umfasste die 208. Artilleriedivision mit zwei 130-mm-B-13-Geschützbatterien (Nr. 23 und Nr. 27) und einer 180-mm-Schienengeschützbatterie. Der Bau der Batterie 23 begann im November 1939 und wurde am 17. Mai 1941 abgeschlossen, wobei zum Teil die Stahlbetonbefestigungen der Batterie Nr. 2 der Festung Liepaja verwendet wurden. Die Batterie 23 bestand aus vier Geschützstellungen aus Stahlbeton an der Strandpromenade, einem Gefechtsstand und einem Beobachtungsturm (Entfernungsmesser) im Dünenwald. Die Entfernungsmessposten wurden in Stahlbetontürmen untergebracht, um eine bessere Sicht zu gewährleisten und gleichzeitig im Kiefernwald verborgen zu bleiben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Batterie 23 in Batterie 636 umbenannt und mit denselben 130-mm-B-13-Kanonen bewaffnet. 1954 wurde neben dem Turm von 1941 ein neuer Entfernungsmesser-Turm für die Feuerleitung gebaut. Im Jahr 1963 wurden alle Küstenschutzkanonen von Liepaja abgebaut.
Nach der Wiederherstellung der Unabhängigkeit Lettlands wird das Gelände der Batterie Nr. 2 vom Verteidigungsministerium genutzt.
Entfernungsmesser Nr.1 der 23. Küstenbatterie (1941)
Die Entfernungsmesser (aus dem Jahr 1941) befinden sich in den Kiefern der Düne, nur 10 m von dem anderen Turm entfernt, der 1954 gebaut wurde. Die 1. und 2. Geschützstellung der Küstenbatterie befinden sich auf der Strandpromenade und sind teilweise erodiert, während die 4. Geschützstellung am besten in den Dünen zu sehen ist. Der Stahlbetonbunker für das Personal, das die Geschütze bemannt hat, ist heute von den Wellen weggespült und hat ein ausgewaschenes Fundament, das schief steht und sich gegen das Meer neigt.
Die Festungsbatterie 2 von Liepaja sollte weiter von der Küste entfernt gebaut und durch einen hohen Wall geschützt werden. Die Bewaffnung der Batterie sollte aus 16 11-Zoll-Mörsern (280 mm) des Modells 1877 bestehen. Die Mörser hatten eine steile Flugbahn und mussten nicht direkt ausgerichtet werden.
Nach dem am 5. Oktober 1939 zwischen der Republik Lettland und der UdSSR unterzeichneten "Basisabkommen" sollte ein Kontingent von fast 25 000 Soldaten der Roten Armee und der baltischen Marine in Kurzeme stationiert werden. Bis März 1941 wurden in Lettland baltische Marinestützpunkte in den Verteidigungssektoren der Bucht von Irbe, Saaremaa und Liepāja eingerichtet, die aus Küstenschutzbatterien bestanden.
Zum Küstenverteidigungssektor von Liepaja gehörte die 208. Artilleriedivision mit zwei 130-mm-B-13-Geschützbatterien (Nr. 23 und Nr. 27) und einer 180-mm-Schienengeschützbatterie. Der Bau der Batterie 23 begann im November 1939 und wurde am 17. Mai 1941 abgeschlossen, wobei teilweise die Stahlbetonbefestigungen der Batterie Nr. 2 der Festung Liepaja genutzt wurden. Die Batterie 23 bestand aus vier Geschützstellungen aus Stahlbeton an der Strandpromenade, einem Gefechtsstand und einem Beobachtungsturm (Entfernungsmesser) im Dünenwald. Die Entfernungsmessstellungen befanden sich in Stahlbetontürmen, um eine bessere Sicht zu gewährleisten und gleichzeitig im Kiefernwald verborgen zu bleiben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Batterie 23 in Batterie 636 umbenannt und mit denselben 130-mm-B-13-Kanonen bewaffnet. 1954 wurde ein neuer Entfernungsmessturm für die Feuerleitung gebaut, der an den Turm von 1941 angrenzte. Im Jahr 1963 wurden alle Geschütze des Küstenschutzes von Liepaja abgebaut.
Nach der Wiederherstellung der Unabhängigkeit Lettlands wird das Gelände der Batterie Nr. 2 vom Verteidigungsministerium genutzt.
Suchscheinwerferstandort der deutschen Küstenwache in Usi und Grenzschutzposten in Kolka
Am Kap Kolka war keine militärische Infrastruktur geplant, abgesehen von mehreren vorgelagerten Leuchttürmen, die über einen langen Zeitraum hinweg entweder vor dem Ersten Weltkrieg, während des Ersten oder während des Zweiten Weltkriegs wieder aufgebaut wurden. Küstenschutzbatterien wurden für den schmalsten Teil der Irbe-Straße zwischen der Halbinsel Sirves und dem Leuchtturm Michael Tower geplant.
Die einzigen Befestigungsanlagen militärischer Art entstanden Ende 1944, als sich die Heeresgruppe Nord darauf vorbereitete, eine mögliche Landung der sowjetischen Ostseeflotte abzuwehren. Im Frühjahr 1945, nachdem sich das Eis zurückgezogen hatte, verteidigten zwei Batterien der 532. Artilleriedivision die Küste am Kap Kolka. Batterie 7 mit vier 75-mm-Kanonen und drei 20-mm-Zenitkanonen. Batterie 8 mit vier 88-mm-Mörsern, drei 20-mm-Mörsern und einem 81-mm-Mörser. Die Anti-Deserteur-Infanterie-Garnison bestand aus einer der berühmtesten Küstenverteidigungseinheiten der deutschen Marine, der 5. Kompanie der 531st Artillery Division. Obwohl sie dem Namen nach eine Artillerieeinheit war, war sie dem Einsatz nach eine Infanterieeinheit, die ihren Krieg im Juni 1941 in Liepāja begann. Die Einheit war dann auf Inseln im Finnischen Meerbusen stationiert und nahm später an den Kämpfen auf der Insel Saaremaa teil. Die Reste der Division wurden in eine Kompanie umgewandelt und mit sieben Panzerabwehrkanonen und drei 20-mm-Flugabwehrkanonen verstärkt am Kap Kolka stationiert.
Die sowjetische Marinelandung fand nie statt, und die deutschen Einheiten kapitulierten im Mai 1945.
Der Aufbau der militärischen Infrastruktur am Kap Kolka begann nach dem Zweiten Weltkrieg, als hier sowjetische Grenzposten stationiert wurden und Kolka, wie die gesamte Kurzeme-Küste von Mērsrags bis zur litauischen Grenze, zu einer Sperrzone wurde
Küstenverteidigungsanlagen von Mangaļsala (dt. Magnusholm)
Die Küstenverteidigungsanlagen liegen auf Riga-Mangaļsala (dt. Magnusholm) unweit der Mündung der Daugava in die Ostsee. Auf der gegenüberliegenden Seite der Flussmündung liegt Daugavgrīva. Hier sind Befestigungsanlagen zu sehen, die in unterschiedlichen Zeiten und von verschiedenen Armeen errichtet wurden – der kaiserlich-russischen, der lettischen, der deutschen und der sowjetischen. Die Befestigungen von Mangaļsala sollten die Stadt Riga vor Angriffen von See her schützen. Das Territorium behielt lange seine strategische Bedeutung. Nach dem Ersten Weltkrieg verfügte die lettische Armee noch nicht über eine ausreichend starke Marine. Die Seegrenze war lang und die Verteidigung der Küsten nicht einfach. Die lettische Armee übernahm die von der kaiserlich-russischen Armee Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts errichteten Küstenverteidigungsanlagen und baute sie aus. Der Küstenartillerie von Daugavgrīva und Mangaļsala kam die Aufgabe zu, Versuche feindlicher Schiffe in die Mündung der Daugava einzulaufen durch Beschuss abzuwehren. Vorposten der Küstenverteidigung in Lielupe (Jūrmala) und an der Mündung der Gauja in die Ostsee bei Carnikava sollten feindliche Landemanöver an der Küste verhindern. Darüber hinaus stand ein speziell ausgerüsteter Panzerzug zur Küstenverteidigung bereit, der bewegliche Artillerieunterstützung leisten und Verstärkung je nach Bedarf in Richtung Saulkrasti oder Jūrmala bringen sollte. Der Zweck der Befestigung strategischer Standorte bestand darin, die Effektivität der Waffensysteme durch geeignete Verteidigungsbauten und Geländevorteile zu verstärken. Die Küstenverteidigungsanlagen wurden großräumig angelegt, um im Kriegsfalle die Möglichkeiten des Gegners gering zu halten.
Nordfestung Liepaja und Batterie Nr. 1 in Karosta
The Northern Forts are the best known and visually most impressive part of the Liepāja Fortress. Built by the Russian tsarist army in the late 19th century, their historical name is Fortress Battery No 1.
In November 1908, less than 10 years after its construction, the Liepāja Fortress ceased to operate, because its construction was acknowledged as a strategic mistake. Some of the cannons were dismantled and taken to the Kaunas Fortress in Lithuania, while others were remelted. Fortification structures were detonated twice in an attempt to destroy the fortifications. Elements surviving to the present day include artillery batteries not fully destroyed in the explosions and underground structures. Just like the Karosta, the Northern Forts were a closed military territory during the Soviet occupation. Visitors to the Northern Forts should be very careful. As in other places on the Latvian coast, the steep shore of the Baltic Sea in the Karosta is dangerous due to potential coastal landslides. Therefore, it is not allowed to walk under the ruins of the forts.
Nordpier und Batterie Nr. 3 in Karosta
Die längste Seebrücke Lettlands - die Nordmole - wurde Ende des 19. Jahrhunderts als wichtiger Teil der Seefestung Liepaja und des Militärhafens gebaut. Die Länge des Piers beträgt 1800 Meter, die Breite 7,35 Meter.
Die Nordmole ist eines der ersten Hafenbauwerke von Zar Alexander III., das zwischen 1890 und 1892 vor der Ausgrabung des Karosta-Kanals errichtet wurde. Zusammen mit dem nördlichen Wellenbrecher, dem südlichen Wellenbrecher und der südlichen Mole bildete die Mole den Vorposten von Liepaja.
Die Festungsbatterie Nr. 3 von Liepaja befand sich neben der Nordmole des Karosta-Kanals und sollte die größte Bewaffnung haben. Es wurden Plattformen für vier 6-Zoll-Geschütze (152 mm) des Modells 1892 des Canet-Systems, fünf 11-Zoll-Geschütze (280 mm) des Modells 1887 und zwei 57-mm-Panzerabwehrkanonen von Nordenfeld sowie 18 9-Zoll-Geschütze (229 mm) und Mörser gebaut.
Heute ist die Batterie 3 am stärksten von der vorherrschenden Süd-Nord-Strömung betroffen, die hinter der Nordmole einen Strudeleffekt erzeugt, der zu Unterspülungen der Fundamente der Geschützplattform führt.
Die Nordmole schützt das Hafengebiet von Liepaja vor Nordwestwinden. Sie ist ein beliebter Ort für Einwohner und Besucher von Liepaja, um Sonnenuntergänge zu beobachten, zu angeln und das Meer bei unterschiedlichen Wetterbedingungen zu beobachten. Besonders spektakulär ist er bei Sturm.
An der Nordmole gibt es ausreichend Parkplätze. Dort gibt es auch Toiletten und ein Café mit einzigartigem Meerblick.
Eisenbahnstrecke und Bahnsteig
Um 1958 wurde für die Bedürfnisse der sowjetischen Armee eine spezielle Bahnstrecke von Vecāķi nach Mangaļsala gebaut. Sie war der bequemste Weg, Treibstoff, Munition, Waffen und Baumaterialien zum dortigen Militärstützpunkt zu transportieren. Bereits zuvor, ab dem 20. Jahrhundert bis in die Sowjetzeit, verlief eine Schmalspurbahn durch ganz Mangaļsala und transportierte Munition zu den Geschützstellungen. Später wurde eine größere Bahnstrecke errichtet, die die Vecdaugava über einen der beiden – weniger bekannten – Dämme auf Mangaļsala überquerte. Dieser Damm ist beispielsweise von Vecāķi aus nicht mehr zugänglich, da die Sicht durch Privatgrundstücke versperrt ist. Der sichtbare Betonhügel diente als Bahnsteig. Als die sowjetischen Truppen Anfang der 1990er-Jahre Lettland verließen, wurden 600 Waggons mit etwa 30 Tonnen Munition über diese Bahnstrecke transportiert. Man sagt, die Arbeiten seien damals so überhastet und nachlässig ausgeführt worden, dass „ganz Riga aus der Luft zu sehen gewesen wäre“. Oder zumindest ein bestimmter Stadtteil von Riga. Kurz darauf wurde die Bahnstrecke wieder abgebaut.
Geschlossene Munitionsdepots aus den 1950er Jahren
In den 1950er Jahren wurde ein solcher Bunker errichtet und mit Erde bedeckt, um ihn für einen potenziellen Feind schwerer auffindbar zu machen. Insgesamt gibt es in Mangalsala vier solcher Gebäude, die alle zwischen 1953 und 1955 erbaut wurden. Zu Sowjetzeiten wurde hier Munition gelagert – Unterwasserminen, Torpedos usw. Heute ist dies das am besten erhaltene der geschlossenen Munitionsdepots aus der Sowjetzeit; etwas weiter entfernt befindet sich das größte.
Achtung! Zum Schutz der überwinternden Fledermäuse (alle Arten stehen unter Schutz) dürfen Sie sich von Oktober bis April nicht in unterirdischen Gebäuden oder Bunkern aufhalten.
Offene Munitionsdepots, Blitzableiter, Brunnen
Während der Sowjetzeit wurde so viel Munition und militärische Ausrüstung nach Mangaļsala gebracht, dass die Lagerhallen nicht ausreichten. Daher musste ein Großteil davon im Freien gelagert werden. Nur feuchtigkeitsempfindliche Güter wurden in den Lagerhallen untergebracht. Diese Vorgehensweise verdeutlicht die nachlässige Haltung der Sowjetarmee gegenüber jeglichem Lagerbestand: Um das Lager wurde ein Sandwall aufgeschüttet, von dem heute noch ein kleiner Hügel erhalten ist. Der Wall selbst schützte die Munition vor Feuer und Explosionen. Sollte in der Nähe eine Rakete explodieren, würde die Druckwelle auf den Wall treffen und sich nicht oder nur in geringem Umfang ausbreiten. In der Nähe befindet sich ein Stahlbetonmast – ein Blitzableiter! Solche Masten schützten die Munition vor Blitzeinschlägen. Ähnliche Masten sind auch an anderen Stellen zu sehen. Ehemalige Brunnen sind ebenfalls erkennbar, die im Notfall zum Löschen von Wasser dienten. Informationen über die Munitionsdepots in Mangaļsala waren generell streng geheim – selbst auf alten sowjetischen Militärkarten sind diese Orte als Pionierlager verzeichnet. Etwa 50 Meter hinter dem Damm befindet sich ein weiterer Betonbunker.
Chemikalienlager und Umgehungsstraße
Dieser Bunker wurde 1955 während der sowjetischen Besatzung erbaut. Der Weg um das Gebäude war einst eine Umgehungsstraße, umgeben von einem doppelten Stacheldrahtzaun. Wachen patrouillierten dahinter und hielten Ausschau nach Unbefugten. In manchen Quellen wird das Gebäude als Munitionsdepot, in anderen als Chemikalienlager erwähnt. Angeblich befanden sich hier sogar Atomraketen, doch wurden keine Spuren von Strahlung gefunden. Im Inneren herrscht absolute Dunkelheit, doch man kann Licht erkennen. Es war einst ein Belüftungssystem. Dies ist das einzige Gebäude in Mangalsala mit einer solchen Anlage. Güter wurden mit Waggons entlang der Eisenbahnlinie hierher transportiert. Die Akustik ist hervorragend – einst probte hier sogar ein Jugendchor! Vereinzelt finden sich jedoch Graffiti an den Wänden.
Achtung! Zum Schutz der überwinternden Fledermäuse (alle Arten stehen unter Schutz) dürfen Sie sich von Oktober bis April nicht in unterirdischen Gebäuden oder Bunkern aufhalten.
Lettischer Armee-Schauplatz
Das eigentümliche, hufeisenförmige Betonbauwerk diente einst als Standort eines Suchscheinwerfers. Hundert Meter weiter in Richtung Vecāķi saß ein Suchscheinwerferbediener in einem kleinen Betonbunker und hielt Ausschau nach unbefugten Personen, die sich von der Küste her näherten. Da es hier praktisch keine Bäume gab, war das gesamte Gebiet gut einsehbar. Sollte ein Angreifer das Feuer auf die Lichtquelle eröffnen, wäre der Bediener – geschützt durch Dunkelheit und Beton – vollkommen sicher gewesen. Dieser Suchscheinwerfer wurde 1928 von der lettischen Armee errichtet, um das bereits militarisierte Mangaļsala weiter an ihre Bedürfnisse anzupassen. Später, während der sowjetischen Besatzung, konnte der Suchscheinwerfer auch dazu genutzt werden, Personen aufzuspüren, die in die entgegengesetzte Richtung in den „Wilden Westen“ fliehen wollten. Die Ausreise ohne Genehmigung war verboten. Neben der Sicherung wurde der Küstensand auch umgepflügt, um die Spuren illegaler Einwanderer oder Fußgänger sichtbar zu machen.
Küstenartilleriebatterie
Dies ist das größte militärische Bauwerk auf Mangalsala, dessen Bau zwischen 1912 und 1916 begann. Die Bunkerwände waren mehrere Meter dick, und eine Sandbank schützte ihn vor dem Meer. Während des Ersten Weltkriegs erreichte die deutsche Flotte Riga nur dank der hier stationierten Geschütze nicht. 1917 zogen sich die Russen eigenständig aus Riga zurück und sprengten dabei einen Teil des Bunkers. Während der lettischen Unabhängigkeitsbewegung in den 1930er Jahren und später in der Sowjetzeit wurde die Batterie renoviert und erweitert – die Geschützplattformen wurden erneuert und neue Geschütze installiert. 1941, im Zweiten Weltkrieg, sprengten die Russen die Batterie erneut, aus Furcht vor einem Einmarsch deutscher Truppen in Lettland. Die ersten Geschütze hatten eine Reichweite von etwa 12 bis 15 Kilometern, die neueren konnten Ziele in bis zu 40 Kilometern Entfernung treffen. Eine Inschrift trägt die Aufschrift: „Von Seeleuten erbaut“ – erbaut von Seeleuten im Jahr 1946. Im Keller des Bunkers befanden sich Munitionskeller, in denen die für die Geschütze benötigten Granaten gelagert wurden. Spezielle Luken in den Wänden ermöglichten das Nachladen der Geschütze im Gefecht. Heute befindet sich hier der längste Militärtunnel von Mangalsala – ein etwa 100 Meter langer Korridor. Im Frühjahr kommt es vor, dass Teile des Bunkers überflutet werden! In den 1960er Jahren entwickelte sich die Luftfahrttechnik rasant, Raketen und Luftverteidigungssysteme wurden erfunden, und diese Batterie mit all ihren Geschützen – einst so furchteinflößend und mächtig – wurde überflüssig.
Achtung! Zum Schutz der überwinternden Fledermäuse (alle Arten stehen unter Schutz) dürfen Sie sich von Oktober bis April nicht in unterirdischen Gebäuden oder Bunkern aufhalten.
Befestigungsanlagen an der Mündung des Flusses Daugava
Die Befestigungsanlagen an der Mündung der Düna sind die ältesten Bauwerke auf Mangaļsala. Hier lässt sich die gesamte 400-jährige Geschichte des militärischen Erbes der Insel sowie Beispiele militärischer Architektur aus verschiedenen Epochen – der schwedischen, der zaristischen, der Zeit des unabhängigen Lettlands und des Zweiten Weltkriegs – nachvollziehen. Die ersten Geschützstellungen in diesem Gebiet tauchen bereits im 17. Jahrhundert mit dem Bau der Festung Daugavgrīva auf alten Karten auf. Später wurden die Befestigungsanlagen schrittweise erweitert und modernisiert. Während der schwedischen Herrschaft wurde Dolomit für den Bau von Tunneln und Geschützstellungen mit Lastkähnen die Düna entlang transportiert, und zwar aus den Steinbrüchen von Koknese. Mitte des 19. Jahrhunderts begann man mit dem Bau von Anlegestellen in der Düna. Etwa zwanzig bis dreißig Jahre später entstanden hier Bunker aus roten Ziegeln. Zwei der Stahlbeton-Geschützstellungen wurden bereits während der Zeit des unabhängigen Staates Lettland – im Jahr 1934 – errichtet, wie eine mit einem Finger oder einem Zweig in den Beton eingeritzte Markierung belegt. Weiter östlich befinden sich Flakstellungen, die von deutschen Truppen im Zweiten Weltkrieg errichtet wurden. Dies ist der einzige Ort auf Mangalsala, an dem tatsächlich Kampfhandlungen stattfanden: Mitte des 19. Jahrhunderts, während des Krimkriegs, griff die britische Flotte Riga an, doch dank der Befestigungen an der Düna-Mündung verlief der Angriff nicht sehr erfolgreich. Ein halbes Jahrhundert später – am 2. Juli 1919 – während des Lettischen Unabhängigkeitskrieges beschossen estnische Kanonenboote von der Küste aus erfolgreich die Stellungen der deutschen Eisernen Division auf Mangalsala. Im Ersten Weltkrieg waren die Befestigungen der Düna so gewaltig, dass Riga die einzige Stadt an der Ostseeküste war, die die deutsche Flotte nicht angriff. So schützten diese Befestigungen der Düna die Hafentore über Jahrhunderte und verhinderten, dass der Feind nach Riga eindrang.
Achtung! Zum Schutz der überwinternden Fledermäuse (alle Arten stehen unter Schutz) dürfen Sie sich von Oktober bis April nicht in unterirdischen Gebäuden oder Bunkern aufhalten.
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