Bemühungen zur Verhinderung der Explosion des Wasserkraftwerks Ķegums
Während des Zweiten Weltkriegs, als sich die Armeen zurückzogen, wurden in Lettland zahlreiche militärisch und logistisch wichtige Einrichtungen gesprengt, um zu verhindern, dass diese Ressourcen dem Feind in die Hände fielen. Solche Einrichtungen befanden sich auch in der Nähe von Ķegums, wo sich unter anderem das Wasserkraftwerk Ķegums befand, das dank des Einsatzes seiner Mitarbeiter nicht vollständig zerstört wurde.
Ich werde Ihnen von jenem Tag erzählen, so wie ich es gehört und bei meinen Recherchen für das Kegums History Museum herausgefunden habe. Einige Fakten sind bekannt, aber es gibt auch viele unbekannte, die sich wohl nie vollständig aufklären lassen werden.
Da die Deutschen alles in die Luft jagten, war diese Perspektive auch den Einwohnern von Kegum klar. Umso mehr, als die in Kegum stationierte Sonderkommando-Einheit begann, die Brücke zu verminen. Der Direktor des Wasserkraftwerks Kegum, Pāvels Krasovskis, und vermutlich auch seine Mitarbeiter und Gefolgsleute, deren Namen uns nicht bekannt sind, überlegten und arbeiteten aktiv daran, das Kraftwerk so weit wie möglich zu retten. Krasovskis ließ die Eingangsgalerien unter dem Damm zumauern, um Bombenangriffe zu verhindern. Als Jäger war er nach Sunāksti gefahren, um zu jagen, obwohl ihm die deutsche Lokalregierung bereits 1942 die Verlängerung seiner Jagderlaubnis verweigert hatte (eine Tatsache). Angeblich traf er sich dort aber mit den Männern der Partisaneneinheit unter der Führung von Oškalns und Samson. Sie sollen vereinbart haben, dass Samson und seine Männer im September Kegum besetzen, die Bombardierung verhindern und die Stadt bis zum Eintreffen der Russen halten würden. Dieser Plan war auch dem russischen Oberkommando bekannt. Dies belegt die Tatsache, dass die russische Luftwaffe zwar alle strategisch wichtigen Knotenpunkte bombardierte, Ķegums jedoch nie angegriffen wurde. Auch die Tatsache, dass am 28. Juli ein Landungstrupp mit dem Codenamen „Roter Pfeil“ auf der Seite von Tome abgesetzt wurde, der vermutlich mit Samson bei dieser Operation zusammenarbeiten sollte, belegt dies. Doch die deutsche Spionagemaschinerie lief, und Mitte September wurde der Landungstrupp innerhalb weniger Tage vollständig vernichtet. Krasovskis berichtete seiner Frau, dass Samson nicht zum vereinbarten Zeitpunkt eingetroffen sei. Samson gab an, er habe Ķegums aufgrund von Verrat nicht erreichen können. Am 16. September wurde Krasovskis zu seinen Vorgesetzten nach Riga vorgeladen und dort verhaftet (Fakt). Am selben Tag wurden auch Osmanis, der Vater des Dichters und Schriftstellers Jāzeps Osmanis, sowie Bērziņš und Giruckis, Mitarbeiter des Wasserkraftwerks, in Ķegums verhaftet. Krasovskis wurde vom Zentralgefängnis Riga ins Konzentrationslager Stutthof und anschließend ins Konzentrationslager Sachsenhausen verlegt, wo er am 12. Februar 1945 starb (Sterbescheinigung des Internationalen Roten Kreuzes). Osmanis starb offenbar auf dem Transport von Stutthof nach Sachsenhausen. Bērziņš befand sich zu diesem Zeitpunkt im Krankenhaus und wurde dann ebenfalls nach Sachsenhausen gebracht. Unterwegs wurde er jedoch von den Amerikanern freigelassen. Nach seiner Genesung zu Hause arbeitete er in einem Kraftwerk und starb 1978. Nach diesen Verhaftungen wurde das Sonderkommando umgehend ausgetauscht. Bereits am nächsten Tag, dem 17. September, erfolgte der erste russische Luftangriff auf Ķegums, und viele hatten Ķegums zu diesem Zeitpunkt bereits verlassen. Der Weißdeutsche Bērziņš wurde zum Leiter ernannt.
Wenige Tage vor dem Einmarsch der russischen Armee (am 7. Oktober) sprengten die Deutschen ihre Minen. Beide Brückenfelder wurden gesprengt, ein Staudammsegment zerstört (der Beton- und die Erddämme blieben jedoch intakt!). Alle drei Generatoren im Maschinenraum wurden gesprengt und brannten anschließend aus. In der vierten Turbine wurde eine Bombe platziert, wodurch zwei Schaufeln abgerissen wurden (diese Turbine ist im Historischen Museum von Ķegums zu sehen). Der Kontrollraum brannte aus. Die Freiluft-Verteilungsanlage wurde jedoch vollständig zerstört; kein einziger Transformator, Schalter, Messtransformator oder Träger war intakt. Nur noch ein Haufen Schrott! All diese Schäden und die gesamte Ausrüstung mussten von denselben Deutschen, die sich nun in Kriegsgefangenschaft befanden, beseitigt werden. Ihre Gebeine ruhen noch heute auf dem Gelände des Ķegumser Schulstadions. Das Kraftwerk wurde innerhalb von drei Jahren wiederaufgebaut.
Haunzems, H. 1996. „Daugava und wir“, S. 57-58
Zugehörige Zeitleiste
Zugehörige Objekte
Beton-Feuerstelle der deutschen Armee am Stausee des Wasserkraftwerks Ķegums an der Mündung der Žega
Im Stausee des Wasserkraftwerks Ķegums an der Mündung des Flusses Žegums (gegenüber dem Haus Žegums) am linken Ufer befindet sich eine der visuell und landschaftlich beeindruckendsten und am besten erhaltenen Beton-Feuerstellen, die von den Wellen der Düna umspült werden. Sie ist schon von Weitem sichtbar. Ein Steg führt vom Ufer hinauf zur Spitze der Feuerstelle (die mit Gras bewachsen ist). In die Betonwände der Feuerstelle sind Gleise einer Schmalspurbahn (?) eingelassen. Der Zugang erfolgt über den Steg. Dies ist eine der Feuerstellen der deutschen Verteidigungslinie aus dem Ersten Weltkrieg am linken Dünaufer, deren Verlauf sich mehr oder weniger über die gesamte Länge des linken Dünaufers nachverfolgen lässt. Die erwähnte Verteidigungslinie ist ein groß angelegtes militärisches System, das bisher nicht als Ganzes erforscht wurde. Die Überreste der Feuerstelle können von einer Bootsfahrt entlang des Wasserkraftwerks Ķegums aus besichtigt werden.
Beton-Feuerstelle der deutschen Armee am oberen Ufer des Wasserkraftwerks Ķegums gegenüber von Anduļi
Der Feuerstand befindet sich etwa 1,2 km östlich einer kleinen Bachverbreiterung (der Bach mündet in den Lejasgrantiņi) am oberen Rand des steilen Uferhangs des Wasserkraftwerks Ķegums gegenüber von Anduļi. Das Ufer ist an dieser Stelle stark bewaldet und mit Unterholz bewachsen, sodass der Feuerstand vom Stausee aus nur von aufmerksamen Beobachtern entdeckt wird. Er ist gut erhalten, da er nicht durch Ufererosion beschädigt wurde. Es handelt sich um einen der Feuerstände der deutschen Wehrmacht im Ersten Weltkrieg am linken Ufer der Düna, deren Verlauf sich mehr oder weniger über die gesamte Länge des linken Düna-Ufers nachverfolgen lässt. Diese Verteidigungslinie stellt ein groß angelegtes militärisches System dar, das als Ganzes noch nicht umfassend untersucht wurde. Der Feuerstand kann vom Wasserkraftwerk Ķegums aus besichtigt werden, da er sich auf Privatgelände befindet.
Überreste einer deutschen Feuerstellung aus Beton im Stausee des Wasserkraftwerks Ķegums gegenüber von Sidrabiņi
Etwa 0,25 km östlich der Bucht des Wasserkraftwerks Ķegums bei Silapūpēži, Richtung Jaunjelgava, gegenüber dem Bauernhof Sidrabiņi, befindet sich eine Feuerstellung. Sie ist teilweise im Wasser versunken und in mehrere Teile zerbrochen, die einem Bauschutthaufen ähneln. Das Ufer ist stark bewachsen. Es handelt sich um eine der Feuerstellungen der deutschen Wehrmacht im Ersten Weltkrieg am linken Ufer der Düna, deren Verlauf sich mehr oder weniger über die gesamte Länge des linken Düna-Ufers nachverfolgen lässt. Diese Verteidigungslinie ist ein großflächiges militärisches System, das noch nicht vollständig als Einheit analysiert wurde. Die Überreste der Feuerstellung können von einer Bootsfahrt entlang des Wasserkraftwerks Ķegums aus besichtigt werden. Etwa 150 m westlich des Düna-Ufers sind die Überreste einer weiteren Feuerstellung im Wasser versunken.
Überreste einer deutschen Feuerstellung aus Beton am Wasserkraftwerk Kegums gegenüber von Jaundauguļi
Am Ufer des Stausees des Wasserkraftwerks Ķegums, etwa 0,6 km östlich der Mündung des Žega, gegenüber von Jaundauguļi, befindet sich eine Feuerstellung. Diese ist vom Ufer ins Wasser gerutscht und in mehrere Teile zerfallen. Zwei große Birken sind hineingewachsen, und ein Dickicht hat sich gebildet. Ein Teil der Feuerstellung ist über einen Steg mit dem Ufer verbunden. Es handelt sich um eine der Feuerstellungen der deutschen Wehrmacht im Ersten Weltkrieg am linken Ufer der Düna, deren Verlauf sich mehr oder weniger über die gesamte Länge des linken Dünaufers nachverfolgen lässt. Diese Verteidigungslinie stellt ein groß angelegtes militärisches System dar, das als Ganzes noch nicht vollständig erforscht ist. Die Überreste der Feuerstellung können von einem Boot aus entlang des Stausees des Wasserkraftwerks Ķegums besichtigt werden.
Beton-Feuerstelle der deutschen Armee am Ufer des Wasserkraftwerks Ķegums östlich von Lejasgrantiņi
Die Feuerstelle befindet sich etwa 0,25 km östlich der Verlängerung eines kleinen Baches (der in den Lejasgrantiņi mündet) am Hang des Wasserkraftwerks Ķegums. Von der Straße Jaunjelgava – Ķegums (P85) aus erreicht man sie, indem man am Ufer der Düna entlanggeht (der Abschnitt ist stark bewachsen, davor befindet sich eine Waldlichtung). Aufmerksame Beobachter können sie auch vom Fluss aus erkennen, da hier im Sommer üppige Vegetation wächst. Die Betonteile der Feuerstelle sind mit grünem Moos bedeckt, in der Öffnung sind Metall- und Holzkonstruktionen sichtbar. Da die Feuerstelle am Rand eines durch die Wellen des Wasserkraftwerks Ķegums abgetragenen Ufers liegt, kann der Besuch gefährlich sein. In der Nähe befindet sich eine tiefe Grube (vermutlich ein Bombengraben). Dies ist der achte Feuerpunkt (vom Wasserkraftwerk Ķegums in Richtung Jaunjelgava) der deutschen Verteidigungslinie aus dem Ersten Weltkrieg am linken Ufer der Düna, die sich annähernd über die gesamte Länge des linken Dünaufers nachverfolgen lässt. Die genannte Verteidigungslinie stellt ein groß angelegtes militärisches System dar, das als Ganzes noch nicht umfassend analysiert wurde.
Beton-Feuerstellungspunkt der deutschen Armee am Ufer des Wasserkraftwerks Ķegums bei Puduri
Der Feuerstand befindet sich auf einer Halbinsel an der Mündung des Flusses Konupīte (heute ein überfluteter Nebenarm) in die Düna, im Bereich des Erholungskomplexes Puduri. Durch Wellenerosion hat er sich zum Fluss hin geneigt. Um die Ufer vor weiterer Erosion zu schützen, ist das Ufer des Stausees mit einer Betonschutzmauer verstärkt. Die Feuerstände der deutschen Verteidigungslinie aus dem Ersten Weltkrieg lassen sich mehr oder weniger entlang des gesamten linken Düna-Ufers nachverfolgen. Diese Verteidigungslinie stellt ein groß angelegtes militärisches System dar, das als Ganzes noch nicht vollständig erforscht ist. Der Feuerstand ist bei einer Bootsfahrt entlang des Wasserkraftwerks Ķegums gut zu sehen.
Überreste einer deutschen Feuerstellung aus Beton am Ufer des Stausees des Wasserkraftwerks Ķegums gegenüber von Silapūpėžys
Etwa 0,1 km östlich der Bucht des Wasserkraftwerks Ķegums bei Silapūpēži, in Richtung Jaunjelgava, befindet sich ein Feuerstand. Dieser ist teilweise im Wasser versunken und mit Bäumen, Sträuchern und anderer Vegetation überwuchert. Aus größerer Entfernung vom Ufer mag er für den Laien wie ein größerer Stein wirken. Eine darauf wachsende Birke dient als Orientierungspunkt. Es handelt sich um einen der Feuerstände der deutschen Wehrmacht im Ersten Weltkrieg am linken Ufer der Düna, deren Verlauf sich mehr oder weniger entlang des gesamten linken Düna-Ufers nachvollziehen lässt. Diese Verteidigungslinie ist ein groß angelegtes militärisches System, das noch nicht vollständig als Einheit analysiert wurde. Die Überreste des Feuerstands können von einer Bootsfahrt entlang des Wasserkraftwerks Ķegums aus besichtigt werden. Etwa 150 m östlich des Düna-Ufers befinden sich die Überreste eines weiteren, im Wasser versunkenen Feuerstands.
Beton-Feuerstelle der deutschen Armee am Ufer des Wasserkraftwerks Ķegums in der Nähe von Pludinātijai
Das Objekt befindet sich auf einer Halbinsel zwischen Pludinātijai und dem Dorf Latgali. Durch Wellenerosion ist es vom Uferhang bis zum heutigen Wasserstand des Flusses abgerutscht. Bei höherem Wasserstand im Stausee des Wasserkraftwerks Ķegums wird es von der Düna überspült, bei niedrigerem Wasserstand liegt es trocken. Es handelt sich um einen der Feuerpunkte der deutschen Verteidigungslinie aus dem Ersten Weltkrieg am linken Ufer der Düna, deren Verlauf sich mehr oder weniger entlang des gesamten linken Ufers nachvollziehen lässt. Diese Verteidigungslinie ist ein groß angelegtes militärisches System, das noch nicht vollständig als Einheit erforscht wurde. Der Feuerpunkt lässt sich gut von einer Bootsfahrt entlang des Stausees Ķegums aus besichtigen. Alternativ kann man einen kleinen Pfad am Düna-Ufer entlangwandern, der vom gepflegten Strand „Spārītes“ abzweigt.
Überreste einer deutschen Feuerstellung aus Beton am Stausee des Wasserkraftwerks Kegums bei Podnieki
Im Stausee des Wasserkraftwerks Ķegums, in einer kleinen Bucht, etwa 20–30 m vom Dünaufer entfernt, gegenüber dem Haus Podnieki, befindet sich der Feuerstand. Seine Umrisse sind nur bei niedrigem Wasserstand im Stausee sichtbar. Ansonsten liegen sie unter Wasser und sind nicht zu erkennen. Es handelt sich um den dritten Feuerstand (vom Wasserkraftwerk Ķegums in Richtung Jaunjelgava) der deutschen Verteidigungslinie am linken Dünaufer während des Ersten Weltkriegs. Diese Linie lässt sich mehr oder weniger entlang des gesamten linken Dünaufers nachvollziehen. Die erwähnte Verteidigungslinie ist ein groß angelegtes militärisches System, das als Ganzes noch nicht vollständig erforscht ist. Die Überreste des Feuerstands können bei niedrigem Wasserstand während einer Bootsfahrt auf dem Stausee des Wasserkraftwerks Ķegums besichtigt werden.
Feuerstellung aus Beton der deutschen Armee im Wasserkraftwerk Ķegums (auf dem Gelände des Energiemuseums)
300 m nordwestlich des Wasserkraftwerks Ķegums (Ķegums-Allee) auf dem Gelände des Energiemuseums gelegen, befindet sich hier eine der Feuerstellungen der deutschen Wehrmacht im Ersten Weltkrieg am linken Dünaufer. Die Stellung ist relativ gut erhalten und optisch beeindruckend. Sie kann nur von Besuchern des Energiemuseums oder von Norden her, jenseits des Zauns des Kraftwerksgeländes, besichtigt werden. Die Feuerstellung lässt sich annähernd über die gesamte Länge des linken Dünaufers nachvollziehen. Diese Verteidigungslinie stellt ein groß angelegtes militärisches System dar, das bisher noch nicht als Ganzes umfassend analysiert wurde.