II Zweiter Weltkrieg, IV Sowjetische Okkupation

Von den Schlachtfeldern des Kurland-Kessels zum Sowjetabenteuer in Dundaga

Museum „Festung Kurland“ in Zante

Das Museum „Festung Kurland“ ist eine große Privatkollektion in Kurzeme, die den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs gewidmet ist. Das Museum befindet sich im Dorf Zante in der Gemeinde Kandava. Der Ort ist geschichtsträchtig auch durch die Kämpfe um die Festung Kurland. Zu besichtigen sind hier kriegsgeschichtliche Objekte, militärische Ausrüstung, rekonstruierte Schützengräben und Bunker. 

„Festung Kurland“ bzw. „Kurland-Kessel“ sind die gebräuchlichsten Bezeichnungen für den Kriegsschauplatz und die Kämpfe im Westen Lettlands 1944-1945 zwischen deutschen und sowjetischen Truppen. Diese Kämpfe, auch als große Kurland-Schlachten bezeichnet, waren außergewöhnlich, da es den von der Landseite her eingeschlossenen deutschen Truppenteilen gelang, groß angelegte Angriffe der Roten Armee abzuweisen, während Berlin schon von den Alliierten erobert war und Deutschland kapituliert hatte. Einheiten der Lettischen Legion gehörten zu den stärksten Kampfverbänden in Kurland. Die lettischen Legionäre glaubten, dass ihr Kampf es Tausenden lettischen Bürgern ermöglichen würde, den Verbrechen der Roten Armee an der Zivilbevölkerung zu entkommen. Noch lange nach Kriegsende war die Region Kurzeme voller Spuren des Krieges - Soldatengräber, Reste zerstörten militärischen Geräts, Munition und Schützengräben.

Fahrten mit dem Boot „Zezer“ auf dem Ciecere-See

Bei einer Ausfahrt mit dem Freizeitboot „Zezer“ auf dem Ciecere-See bei Brocēni können Sie dem Audioguide und den Erzählungen des Kapitäns über den Ciecere-See und die Stadt Brocēni lauschen. Dabei geht es vor allem um die Ereignisse im Zweiten Weltkrieg rund um den Ciecere-See, die Schützengräben an beiden Seeufern und auf der Eicheninsel sowie die Panzerstraße in der Nähe des heutigen Aussichtsturmes und den im See versunkenen Panzer. Der Audioguide ist in vier Sprachen verfügbar - Lettisch, Litauisch, Englisch und Russisch. Die Rundfahrt dauert etwa 75 Minuten.

Brudergräber – Soldatenfriedhof Lestene, Gedenkstätte und Bunker

Der Soldatenfriedhof befindet sich in der Gemeinde Lestene in der Region Tukums, direkt neben der Kirche von Lestene. 1998 wurde mit der Anlage dieses Friedhofes in Lestene begonnen. Er ist der zweitgrößte Soldatenfriedhof in Lettland, auf dem mehr als 1300 lettische Legionäre beigesetzt wurden. Erst nach der Wiederherstellung der Republik Lettland war es möglich, während des Zweiten Weltkrieges an unterschiedlichsten Orten begrabene lettische Soldaten hier neu zu bestatten. Die lettische Legion war eine Kampfeinheit innerhalb des deutschen Militärs, die hauptsächlich aus widerrechtlich einberufenen Letten zusammengestellt wurde. Die Soldaten betrachteten ihre Heranziehung in die Legion als Kampf für die Wiederherstellung der Unabhängigkeit Lettlands, obwohl sie in den Reihen des deutschen Militärs standen und Deutschland Lettland besetzt hatte. Die lettischen Legionäre kämpften gegen die Rote Armee, die bereits 1940/41 Lettlands Unabhängigkeit und seine Armee zerschlagen und Verbrechen an der Zivilbevölkerung begangen hatte. In den Reihen des deutschen Militärs standen etwa 110.000-115.000 lettische Soldaten, von denen etwa 30.000-50.000 gefallen sind. Die zentrale Skulptur des Brudergräber-Soldatenfriedhofs „Heimatland - Mutter - Lettland“ wurde von der Bildhauerin Arta Dumpe geschaffen. Auf der anderen Straßenseite, im Gebäude eines ehemaligen Landkruges, wurde eine Ausstellung über die Geschichte der lettischen Legion eingerichtet. Gleich nebenan steht ein von Mitgliedern des lettischen Offiziersverbandes unter Leitung von Hauptmann Jānis Slaidiņš nachgebauter Bunker. Er zeigt, wie Soldaten und Offiziere an der Front lebten.

Lutherische Kirche von Lestene

Das Hotel liegt in der Region Tukums, Lestene, neben der Kirche.

Der Bau des Brüderfriedhofs in Lestene begann 1998. Es ist der zweitgrößte Soldatenfriedhof in Lettland, auf dem mehr als 1.300 lettische Legionäre zusammen begraben sind. Erst nach der Wiederherstellung der Republik Lettland war es möglich, lettische Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg starben, an verschiedenen Orten zu bestatten.

Die Lettische Legion war eine Kampfeinheit der deutschen Armee, die hauptsächlich aus illegal mobilisierten Letten bestand. Die Soldaten empfanden ihre Anwesenheit in der Legion als Kampf für die Wiederherstellung der Unabhängigkeit Lettlands, obwohl dieser in den Reihen der deutschen Streitkräfte stattfand und Deutschland Lettland besetzt hatte. Es gab keine andere militärische Kraft, die die Rückkehr der sowjetischen Besatzung verzögern konnte. Lettische Legionäre kämpften gegen die Rote Armee, die Lettlands Unabhängigkeit abgeschafft, seine Armee zerstört und Verbrechen an der Zivilbevölkerung begangen hatte. Zwischen 110.000 und 115.000 Soldaten kämpften in den Reihen der deutschen Armee, zwischen 30.000 und 50.000 von ihnen ließen ihr Leben auf dem Schlachtfeld.

Heute können Sie in Lestene den Brüderfriedhof sehen, neben dem sich die Kirche von Lestene befindet. Sie ist ein herausragendes Beispiel barocker Sakralkunst. In der alten Kirchenkneipe können Sie die Ausstellung kennenlernen, die der Geschichte der lettischen Legion gewidmet ist. Das zentrale Bild des Brüderfriedhofs „Mutterland – Mutter – Lettland“ wurde von der Bildhauerin Arta Dumpe geschaffen. In der Nähe befindet sich das Gut Lestene, das vor dem Zweiten Weltkrieg dem lettischen Armeegeneral Mārtiņš Hartmanis gehörte.

Ausflüge zur Kirche von Lestene können beim Vorstand der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Lestene, Inguna Kokina, Tel. +371 29993743 gebucht werden.

 
Deutscher Soldatenfriedhof Saldus

Der deutsche Soldatenfriedhof Saldus liegt an der Landstraße Saldus-Ezere. Mehr als 25 000 gefallene deutsche Soldaten wurden hierher umgebettet.

Von Mai bis September ist eine Ausstellung in dem Gedenkraum über die sechs großen Kurlandschlachten zugänglich. Am Wochenende sind nach Vereinbarung Führungen möglich. Listen der auf dem Soldatenfriedhof Saldus als auch in ganz Lettland beigesetzten deutschen Soldaten sind hier einsehbar. Die Ausstellung umfasst Fotos, Gegenstände und Erinnerungsstücke, die der Gedenkanlage von Angehörigen der Gefallenen geschenkt wurden.

Die 1997 eingeleitete Erforschung von Kriegsgräbern und Umbettungen von Soldaten ist bis heute nicht abgeschlossen. Die Namen der umgebetteten Soldaten zeigen, dass neben Deutschen und Österreichern auch Letten, Esten, Litauer, Norweger, Dänen, Holländer und Vertreter anderer Nationalitäten, die im deutschen Militärdienst standen.

Zollhaus Ezere - Sammlung kulturhistorischer und heimatkundlicher Zeitzeugnisse

Das Zollhaus Ezere liegt unweit der Landstraße Saldus-Mažeikiai an der lettisch-litauischen Grenze. Am 8. Mai 1945 wurde in diesem Gebäude von den Befehlshabern der im Kurland-Kessel eingeschlossenen deutschen Heeresgruppe Kurland die Kapitulationsurkunde unterzeichnet. Daher kann man das Ende des Zweiten Weltkrieges in Ezere verorten. Die Ausstellung im alten Zollhaus informiert über die Ereignisse am Ende des Zweiten Weltkrieges sowie über die historische Entwicklung der Umgebung von Ezere von der Vor- und Frühgeschichte bis in unsere Tage. Am Morgen des 7. Mai 1945 stellte der Befehlshaber der Leningrader Front, Marschall L. Goworow, ein Ultimatum an die Befehlshaber der Heeresgruppe Kurland und forderte sie auf, die Waffen niederzulegen. Die Kapitulationsakte wurde am 8. Mai von beiden Seiten unterzeichnet und das weitere Vorgehen vereinbart: die Orte der Waffenübergabe, der Umfang der vorzulegenden Dokumente und Informationen sowie weitere Maßnahmen praktischer Natur.

Flugplatz Vaiņode

Auf dem Flugplatz Vaiņode sind noch 16 in der Sowjetzeit errichtete Flugzeughangars sowie 1800 m der vormals 2500 m langen Start- und Landebahn erhalten. Der Flugplatz kann nur nach vorheriger Vereinbarung besichtigt werden. Der Flugplatz Vaiņode bildete in der Zeit des lettischen Freistaates die Wiege der lettischen Luftfahrt und später einen der größten Militärflugplätze im Baltikum. 1916 errichteten deutschen Truppen hier zwei Hangars für Luftschiffe. Diese Zeppeline dienten zur Aufklärung und Beschießung von Stellungen der russischen Armee. Später kaufte die Stadt Riga die Luftschiffhallen und nutzte ihre Dachkonstruktionen zum Bau der Pavillons des Rigaer Zentralmarktes. Im Mai 1940 wurde das 31. Geschwader der Luftstreitkräfte der Roten Armee mit Jagdbombern in Vaiņode stationiert. Damals wurde mit dem Bau einer einheitlichen Start- und Landebahn aus Betonplatten begonnen. Der noch unfertige Flugplatz diente zum Ende des Sommers 1944 verschiedenen deutschen Luftwaffenverbänden und ganz am Ende des Zweiten Weltkrieges den Luftstreitkräften der Roten Armee im Kampf gegen die deutsche Heeresgruppe Kurland. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren Einheiten der sowjetischen Luftstreitkräfte bis 1992 in Vaiņode stationiert.

„Auf den Spuren des Zweiten Weltkrieges im Kurland-Kessel“ - Führung in Priekule

Die Besichtigungstouren führen zu den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkrieges rund um Priekule. Dauer und Umfang einer Tour kann je nach Interesse der Besucher variiert werden – für 10 km sind etwa 3 Stunden zu veranschlagen, für 40 km etwa 6 Stunden. Die Führungen werden das ganze Jahr über in lettischer, russischer und englischer Sprache angeboten. Besuche sind im Voraus zu vereinbaren. Die Touren sind für Besucher ab einem Alter von etwa 13 Jahren geeignet. Als Verkehrsmittel bieten sich Pkws oder ein Bus mit bis zu 30 Plätzen an.

Zu den wichtigsten Programmpunkten zählen: Gramzda, wo im Herbst 1944 der Angriff der sowjetischen Armee auf die deutschen Stellungen im Raum Priekule begann;

der Soldatenfriedhof Priekule – der größte Bruderfriedhof im Baltikum, auf dem mehr als 23 000 gefallene Rotarmisten ihre letzte Ruhe fanden;

Priekule – ein strategisch wichtiger Ort im südlichen Teil des Kurland-Kessels, wo äußerst heftige und unübersichtliche Kampfhandlungen stattfanden;

und Krote, wo der Vorstoß der sowjetischen Armee auf die im Kurland-Kessel eingeschlossenen deutschen Truppenteile im Februar 1945 an den Ufern des Flusses Vartāja zum Stehen kam.

Gedenkstätte Bruderfriedhof-Soldatenfriedhof Priekule

Das Ensemble des Bruderfriedhofes Priekule an der Straße Liepāja-Priekule-Skuoda ist der größte sowjetische Soldatenfriedhof des Zweiten Weltkrieges im Baltikum. Hier wurden mehr als 23 000 sowjetische Gefallene beigesetzt. Die „Operation Priekule“ ab Oktober 1944 bis zum 21. Februar 1945 war eine der erbittertesten Kampfhandlungen in Kurland. Die für beide Seiten verlustreiche Schlacht von Priekule im Februar 1945 dauerte sieben Tage und Nächte ohne Unterbrechung. Bis zur Umwandlung der Kriegsgräberstätte in eine Gedenkstätte zierte den Bruderfriedhof Priekule das letzte vom herausragenden lettischen Bildhauers K. Zāle (1888-1942) geschaffene Denkmal, das ursprünglich zur Erinnerung an die Unabhängigkeitskämpfe in Aloja errichtet werden sollte. Zwischen 1974 und 1984 wurde der Bruderfriedhof Priekule auf einer Fläche von 8 ha zu einem Gedenkensemble für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs umgestaltet. Beteiligt waren die Bildhauerin P. Zaļkalne, die Architekten A. Zoldners und E. Salguss sowie der Dendrologe A. Lasis. Die 12 m hohe Skulptur der „Mutter Heimat“ steht im Zentrum der Gedenkstätte. Die Namen der Gefallenen sind in Granitplatten eingraviert. Bis zur Wiederherstellung der Unabhängigkeit Lettlands 1991 wurde der Tag des Sieges alljährlich am 9. Mai hier groß gefeiert.

Gedenkmuseum-Deportationswaggon am Bahnhof Skrunda

Zur Erinnerung an die sowjetischen Deportationen vom Juni 1941 und März 1949 wurden am Bahnhof Skrunda ein Gedenkstein und ein vierachsiger Eisenbahnwaggon als Gedenkmuseum für die Verschleppten errichtet. Es handelt sich hier um den ersten Waggon in Lettland, in dem eine ständige Ausstellung eingerichtet wurde. Sie umfasst Fotos, Briefe, Zeitzeugenberichte und Dokumente der vom Bahnhof Skrunda aus Deportierten sowie verschiedene von ihnen selbst hergestellte Gebrauchsgegenstände. Der Bahnhof Skrunda war eine Sammelstelle für die zur Deportation bestimmten Menschen, eine der drei Bahnstationen des Kreises, zu der Einwohner sowohl aus Skrunda als auch aus der Umgebung von Kuldīga gebracht wurden. 1941 wurde auch die Familie von Guntis Ulmanis, dem ersten Präsidenten der wiederhergestellten Republik Lettland, von hier aus nach Sibirien in die Region Krasnojarsk verbracht.    

Ausstellung über die Radaranlage Skrunda im örtlichen Herrenhaus

Im Herrenhaus von Skrunda wurde eine Ausstellung über die Radarstation bzw. die Funkortungsstation Skrunda und die Aktivitäten der Lettischen Volksfront eingerichtet. Die Funkortungsstation Skrunda, die unter dem Decknamen „Kombinat“ lief, gehörte zum Raketenfrühwarnsystem im westlichen Teil der UdSSR. 5 km von Skrunda entfernt in Richtung Kuldīga lag „Skrunda-2“, ein sowjetisches Militärstädtchen (в/ч 18951). Dort lag die Radaranlage „Dnepr“; eine neue modernere Anlage, „Darjal“, befand sich im Bau. Dieser wurde aber bald eingestellt und „Darjal“ am 4. Mai 1995 gesprengt. Auf der Grundlage zwischenstaatlicher Abkommen wurde die „Dnjepr“-Radaranlage am 31. August 1998 abgeschaltet.

Schlossgut Pelči

Die Gutsanlage Pelči liegt im Landkreis Kuldīga in der Gemeinde Pelči. Besichtigungen sollten im Voraus angemeldet werden. Das Schloss Pelči wurde 1903-1904 nach einem Entwurf des Architekten Wilhelm Neumann erbaut. Es zählt zu den herausragendsten Herrenhäusern in Lettland, das architektonisch Kompositionsprinzipien und Elemente von Renaissance, Barock und Jugendstil kombiniert. Vom Ende des 19. Jahrhunderts bis 1920 gehörte das Gut dem Geschlecht der Fürsten von Lieven. 1944-1945 befand sich das Hauptquartier der in Kurland eingeschlossenen deutschen Heeresgruppe Nord (ab 25. Januar 1945 – Heeresgruppe Kurland) im Schloss Pelči. Am 23. September 1944 wurde das Hauptquartier der Heeresgruppe Nord im Rahmen des Rückzuges aus Estland von Sigulda auf das Schlossgut Pelči verlegt. Das Hauptquartier befand sich dort bis etwa Mitte Mai 1945, als nach der Kapitulation der Heeresgruppe Kurland die Übergabe von Dokumenten und Unterlagen an Offiziere der Roten Armee erfolgte.   

Museum der nationalen Widerstandsbewegung in Renda

Das Museum liegt nur einige Kilometer vom Ortskern von Renda entfernt. Die Ausstellung ist der fünfzigjährigen Geschichte der Widerstandsbewegung in Lettland gewidmet: Widerstand gegen die erste sowjetische Besatzung, die nazideutsche Besatzung, bewaffneter und gewaltfreier Widerstand gegen die zweite sowjetische Besatzung. Die Ausstellung ist in zwei Gebäuden untergebracht. Eines birgt Zeugnisse der ersten sowjetischen und der deutschen Besatzungszeit. Die Ausstellung in der renovierten Scheune ist dem nationalen Partisanenkampf gewidmet. Zwischen den beiden Gebäuden liegt ein Bunker mit authentischer Einrichtung und Schützengräben. Das Museum umfasst auch Laufgräben, Unterstände und einen Hindernisparcours zur körperlichen Betätigung für Besucher. Ein Museumsbesuch sollte im Voraus vereinbart werden.
Im Januar 1946 fand ganz in der Nähe eine der größten Kampfhandlungen der nationalen Partisanen statt, die sog. Schlacht von Āpūznieki, in der sich die nationale Partisanentruppe von Kabile einer großen Übermacht von Kräften der sowjetischen Besatzungsmacht erfolgreich entgegenstellte. Am Schauplatz der Kämpfe wurde ein Rastplatz mit Informationstafeln angelegt.

Der Bunker und Einsatzorte des Rubenis-Bataillons

Der restaurierte Bunker der 2. Kompanie des Rubenis-Bataillons liegt in einem Wald in der Nähe des Ilziķi-Sees in der Gemeinde Usma. Er ist von außen jederzeit frei zugänglich. Innenbesichtigungen sind im Voraus zu vereinbaren.

Das Bataillon von Leutnant Roberts Rubenis gehörte zu den Einheiten von General Jānis Kurelis, die sich den deutschen Truppen nicht ergaben und ihnen erbitterten Widerstand leisteten. Zwischen 14. November und 9. Dezember 1944 kam es in den Gemeinden Ugale, Usma, Renda und Zlēkas zu heftigen Kämpfen zwischen Einheiten der deutschen 16. Armee, SD- und SS-Einheiten unter dem Kommando von Polizeigeneral Friedrich Jeckeln und einem von Leutnant Roberts Rubenis kommandierten separaten Bataillon der Kurelis-Leute.

Die Rubenis-Truppe war eine gut bewaffnete und organisierte militärische Einheit, die sich selbst völlig unabhängig und separat von den beiden gegnerischen Besatzungsmächten betrachtete. Ihr Kampf war der hartnäckigste und langwierigste der lettischen nationalen Widerstandsbewegung. In den Kämpfen bei Renda und Zlēkas fielen etwa 250 deutsche Soldaten, während Rubenis etwa 50 Mann zu beklagen hatte. Der restaurierte Unterstand im Wald erinnert an jene Tage: eine mit Grasballen gedeckte in den Boden eingegrabene Blockhütte, die den Männern des Rubenis-Bataillons Schutz bot.

Museum für das Rubenis-Bataillon

Das Museum des Rubenis-Bataillons befindet sich in Ugāle. Es berichtet über die Kämpfe des von R. Rubenis kommandierten Bataillons der Truppe des Generals J. Kurelis in Kurland 1944, über die Aktivitäten der Kurelis-Leute und über die nationale Widerstandsbewegung. Die Ausstellung widmet sich den Aktivitäten des Lettischen Zentralrates (LCP) und seiner Ortsgruppe Ventspils. Ausgestellt ist auch das LCP-Memorandum mit 188 Unterschriften und Fotos der Unterzeichner. Das Memorandum ist in das lettische Nationalregister des UNESCO-Welterbe-Programms aufgenommen worden. Der LCP war Koordinationszentrum zwischen höchsten politischen Führungskreisen Lettlands und Untergrundregierung seit der Zeit der Okkupation Lettlands bis 1994. Es wurde 1943 gegründet, um die Aktivitäten der verschiedenen lettischen Widerstandsbewegungen zu koordinieren und die staatliche Unabhängigkeit Lettlands wiederherzustellen. Das Museum bietet auch Ausfahrten zu den Einsatzorten des Bataillons (u.a. zum Lager mit dem nachgebauten Bunker in der Gemeinde Usma und den Kampfstätten in den Gemeinden Renda und Zlēkas).

Sammlung sowjetischer Militärfahrzeuge

Edgars Kārklevalks, der Gastgeber des Ferienhofes „Pūpoli“ im Kreis Dundaga, bietet bereits seit mehr als 15 Jahren militärhistorische Erkundungstouren zu ehemaligen Militärobjekten in Nordkurland an – mit seinem selbst wiederaufgebauten sowjetischen Militär-LKW GAZ-66 (für bis zu 24 Personen) und dem Militär-Jeep UAZ-3151 (für bis zu 6 Personen). Auf dem Gelände des Ferienhofes sind Fahrzeuge der Sowjetarmee und andere Technik zu sehen.

Sowjetisches Ehrenmal „Mutter Heimat“ in Tukums

Das Ehrenmal der Brudergräber (Soldatenfriedhof) in Tukums ist eine der größten derartigen Anlagen aus der Zeit der sowjetischen Besatzung in Lettland. Es ist ein Teil des Bergfriedhofs (Kalna kapi) in Tukums und von der Revolūcijas iela aus gut zu sehen. Die Anlage wurde während der sowjetischen Besatzung 1985 zur Erinnerung an den Sieg der Roten Armee über Nazideutschland eingeweiht. Sie ist all jenen gewidmet, die zu verschiedenen Zeiten für die Sowjetunion gefallen sind. Die „Mutter Heimat“ war eines der am häufigsten verwendeten Symbolbilder in vielen Gedenkstätten. Das Denkmal diente als Instrument der kommunistischen Ideologie und Propaganda und unterstrich symbolisch die Präsenz des Besatzungsregimes in Lettland. Nach der deutschen Kapitulation betrachtete die Rote Armee Kurzeme (Kurland) eher als ein vom Gegner erobertes Gebiet, denn als einen befreiten Teil der UdSSR. Die Repressionsorgane und die Armee begannen mit der „Säuberung Kurlands“. Männer im Alter von 16-60 Jahren wurden festgenommen, registriert und ihre Vergangenheit durchleuchtet. Die männlichen Einwohner von Kurzeme wurden als ebenso gefährlich eingestuft, wie deutsche Militärangehörige.  

Die Allmacht der Roten Armee und eine Welle von Verbrechen setzte ein – Morde, Vergewaltigungen, Raubzüge, Verhaftungen. Manche Menschen „verschwanden“ ganz einfach. Nur die nationalen Partisanengruppen leisteten bewaffneten Widerstand. Die Sowjets stellten auch im Bezirk Tukums Vernichtungsbataillone auf, um jeglichen Widerstand zu brechen. Die Welle von Gewalt und Terror erreichte 1949 ihren Höhepunkt, als Menschen aus ganz Lettland massenhaft deportiert wurden. 

Luftfahrtmuseum „SKY ZOO“

Die Luftfahrtausstellung „SKY ZOO“ liegt in der Gemeinde Smārde in der Region Tukums, auf dem Territorium des „Jūrmala Airport“, dem einstigen Militärflugplatz Tukums. Gezeigt werden die Flugzeugtypen YAK-40, AN-2, SU22M4, PZL TS-11 Iskra sowie der Hubschraubertyp MI-24. Zu besichtigen sind außerdem Hangars, Flugzeughallen sowie Flugplatz-Servicetechnik. Der Flugplatz wurde sowohl von den deutschen als auch von den sowjetischen Streitkräften genutzt. Während der sowjetischen Besatzungszeit zählte er zu den wichtigsten Militärflugplätzen in Lettland. Die hier stationierten Kampfflugzeuge waren für Angriffe auf gegnerische Schiffe sowie die Zerstörung von Küstenbefestigungen vorgesehen. In der Nacht des 9. November 1975 wurde auf dem Flugplatz Tukums Gefechtsalarm ausgelöst – das bedeutete, ein feindliches Kriegsschiff befand sich in den Hoheitsgewässern der Sowjetunion, in der Rigaer Bucht, und musste unschädlich gemacht werden. Mehrere Flugzeuge stiegen von Tukums aus auf. Es handelte sich jedoch um das sowjetische Marineschiff „Сторожевой“ (dt. Wächter), auf dem ein bewaffneter Aufruhr gegen das bestehende Sowjetregime ausgebrochen war. Als die Flugzeuge das Kriegsschiff erreichten, kam es zu einem Zweikampf. Später wurde der Anführer der Aufständischen, der sowjetische Marineoffizier Waleri Sablin, verwundet, was zum Ende der Meuterei führte. Er wurde wegen Heimatverrats zum Tode verurteilt. Dieses dramatische Ereignis bildete einen der Höhepunkte der Unzufriedenheit mit dem bestehenden Regime, die später zu seinem Zusammenbruch führte.