I Erster Weltkrieg und Unabhängigkeitskriege, I Erster Weltkrieg

Auf den Spuren der Schlachten von Cēsis

Tag 1.

153 km

Rīga - Amata - Skangaļi - Cēsis

Praktische Infos


  • Fahrtstrecke: 153 km

  • Führungen und Picknicks am „Meža kaujas“ nach Vorausbuchung 

  • Die Eisenbahnbrücke über den Rauna-Fluss lässt sich am besten von der rechten Seite der Schnellstraße Cēsis-Valmiera besichtigen. Sie kann nur aus der Entfernung betrachtet werden

Sehenswürdigkeiten

Picknickplatz „Meža kaujas“ und Eisenbahnbrücke über den Amata-Fluss

Der Picknickplatz „Meža kaujas“ befindet sich an einem der Hauptschauplätze der Kämpfe bei Cēsis (dt. Wenden) – dicht an der Amata-Brücke. Besuchern werden Führungen und verschiedene Aktivitäten angeboten - Wanderungen und Ausflüge zu den wichtigsten Schauplätzen der Schlachten um Cēsis sowie Mannschaftsspiele. Im Anschluss können sich Besucher mit einer Kesselsuppe stärken. Die Eisenbahnbrücke über den Fluss Amata war im Unabhängigkeitskrieg von großer Bedeutung. Hier kam es zum ersten Aufeinandertreffen zwischen estnischen Truppen und der Landeswehr. Am 5. Juni 1919 entbrannte an der Eisenbahnbrücke über die Amata das erste Gefecht zwischen Panzerzügen der estnischen Armee und Einheiten der Baltischen Landeswehr. Die Landeswehreinheiten verminten in Erwartung eines Panzerzuges die Eisenbahnbrücke und bezogen beim „Amata“-Gesinde am Flussufer Stellung, um auf mögliche Kampfhandlungen vorbereitet zu sein. Die Amata-Brücke bildete die Frontlinie zwischen estnischen Truppen und den deutschen Kräften. Im Verlaufe der Schlacht von Cēsis räumte die Landeswehr in der Nacht auf den 23. Juni 1919 die Stadt Cēsis und zog sich auf den Flusslauf der Amata zurück. Auf ihrem Rückzug brannten deutsche Kräfte das lettische Vereinshaus in Cēsis nieder und sprengten die Amata-Brücke.

Eisenbahnbrücke über den Fluss Rauna

Die Eisenbahnbrücke über den Fluss Rauna liegt unweit der Landstraße P20 im Landkreis Priekuļi. Fährt man von Cēsis nach Valmiera ist sie rechter Hand von der Straße aus zu sehen. Eine Überquerung zu Fuß ist verboten. Die Brücke wird bewacht. Die 1889 erbaute Steinbrücke an der Eisenbahnlinie Riga-Valka ist das höchste derartige Eisenbahnbauwerk im Baltikum. Sie ist 24 m hoch und 78,9 m lang. Züge, insbesondere schwere Güterzüge, haben die Brücke mit einer Geschwindigkeit von etwa 80 km/h zu passieren. Schnellere Fahrt über die Brücke ist nicht erlaubt. Eine langsamere Überquerungsgeschwindigkeit kann dazu führen, dass der Zug zurück rutscht, wenn er den leichten Anstieg auf beiden Seiten der Brücke nicht überwindet. Im estnischen und lettischen Unabhängigkeitskrieg im Juni 1919 sicherte die Bahnbrücke estnischen Truppen, an deren Seite auch die Nordlettische Brigade kämpfte, Verstärkung und Nachschub aus dem rückwärtigen Frontgebiet um Valka. Nach dem erzwungenen Rückzug des 2. Infanterieregiments Cēsis aus Cēsis, verschanzten sich seine Einheiten am Ufer des Flusses Rauna. Die Eisenbahnbrücke wurde zu einem Teil der Abwehrstellung und stellte während der anhaltenden Kämpfe Bewegungen estnischen Panzerzüge auf der Bahnlinie sicher. Am 4. Juli 1941 im Zweiten Weltkrieg als die sowjetische Besatzungsmacht in Lettland durch die deutsche abgelöst wurde, sprengte die Rote Armee die Brücke auf ihrem Rückzug. Innerhalb einer Woche wurde sie von Pioniereinheiten der deutschen Wehrmacht wiederaufgebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg unter sowjetischer Besatzung behielt die Rauna-Brücke ihre militärstrategische Bedeutung und wurde streng bewacht.

Gedenkstätte am Landgut Skangaļi

Die Gedenkstätte in Erinnerung an die siegreichen Kämpfe vereinter lettischer und estnischer Truppenteile um das Landgut Skangaļi befindet sich etwa 20 km von Cēsis entfernt. Der Gedenkstein für die Teilnehmer der Schlacht von Cēsis (dt. Wenden) und die Kämpfer des estnischen Bataillons „Kalevlaste Malev“ wurde am 22. Juni 2019 eingeweiht. Der Sieg der vereinten lettischen und estnischen Truppenteile am Landgut Skangaļi bildete einen Wendepunkt der Schlacht von Cēsis. Es folgte ein allgemeiner Rückzug der Truppen der Niedra-Regierung. Andrievs Niedra stand einer prodeutschen provisorischen Regierung Lettlands vor, die vom 10. Mai bis zum 26. Juni 1919 bestand. Der Angriff auf die Landeswehreinheiten begann in den frühen Morgenstunden des 22. Juni 1919. Der 3. Kompanie des estnischen Bataillons gelang es, mit einem Panzerzug in die Nähe des Gutes Skangaļi vorzurücken und zwei Geschütze zu erbeuten. Dennoch führte der Gegner einen erfolgreichen Gegenschlag. Im Laufe des Tages wurde ein erneuter Angriff vorgetragen und nach erbittertem Nahkampf die Landeswehreinheiten vom Gut Skangaļi abgedrängt. Maschinengewehre, große Mengen an Munition und andere Kampfausrüstung wurden als Trophäen erbeutet. Zwei Stunden später eroberten die Esten noch die wichtige Straßenkreuzung in der Nähe des Landkruges Starti. Die Verluste des estnischen Kalev-Bataillons bei der Eroberung des Gutes beliefen sich auf 58 Soldaten, wobei auch Verwundete mitgezählt wurden. Die estnische Seite leistete einen großen Beitrag zur Entstehung der Gedenkstätte.

Siegesdenkmal in Cēsis

Das Siegesdenkmal für die in der Schlacht von Cēsis gefallenen Letten und Esten befindet sich in Cēsis auf dem Vienības laukums. Im Angedenken an die in der Schlacht von Cēsis (dt. Wenden) 1919 Gefallenen wurde am 22. Juni 1924 der Grundstein für das Siegesdenkmal gelegt, das vom Architekten Pauls Kundziņš entworfen, und Dank der Spendengelder der Einwohnerschaft errichtet wurde. Unter sowjetischer Besatzung wurde das Denkmal in der Nacht des 25. März 1951 gesprengt und vollständig abgerissen. Von 1959 bis 1990 stand auf dem damaligen Siegesplatz, dem vormaligen und heutigen Vienības laukums (Platz der Einheit) ein Lenin-Denkmal des Bildhauers Kārlis Jansons. 1997 gelang es dem Vorsitzenden des Bezirksrates von Cēsis, Māris Niklass, estnische staatliche Institutionen für den Wiederaufbau des Denkmals zu gewinnen. Der aus Estland gestiftete Dolomit von der Insel Saaremaa diente schließlich als Baumaterial. Am 22. Juni 1998 konnte anlässlich der Feierlichkeiten zum 79. Jahrestag der Schlacht von Cēsis auf dem Vienības laukums der Grundstein zur Wiederherstellung des Denkmals gelegt werden. Am 15. November 1998 wurde das restaurierte Siegesdenkmal eingeweiht (Architekt: Imants Timermanis). Informationen über das Siegesdenkmal finden Sie in der Ausstellung „Cēsis und der lettische Freiheitskampf“ des Stadtmuseums für Geschichte und Kunst Cēsis im Neuen Schloss.

Denkmal für die Gefallenen der Schlacht von Cēsis

Das Denkmal für die in der Schlacht bei Cēsis gefallenen estnischen und lettischen Soldaten befindet sich im Landkreis Priekuļi, in Liepa, etwa 1 km südlich der Bahnstation Lode am Ende der Rūpnīcas iela. Der Grundstein für das Denkmal wurde bereits am 22. September 1929 gelegt, die Einweihung selbst fand am 11. August 1935 statt. Der Bildhauer Augusts Julla, der auf dem Hof Jullas in der Gemeinde Liepa lebte, entwarf das aus Kalktuffstein aus der Nähe von Allaži gefertigte Denkmal. Die Gestalt eines als Hochrelief dargestellten bäuerlichen Soldaten stützt eine Hand auf einen Pflug und erhebt mit der anderen das Schwert. Für die Gestaltung des Soldatengesichts griff der Künstler auf die Totenmaske seines Vaters Jānis Julla zurück. Der Lokalhistoriker Aivars Vilnis hat festgestellt, dass bei Betrachtung des Denkmals aus der Vogelperspektive, sein Sockel, der zum Denkmal führende Weg und die Eingangstreppe eine Art Richtungspfeil bilden, der zum Landgut Liepa zeigt, wo während der Schlacht von Cēsis deutsche Stellungen lagen. Es bleibt zweifelhaft, ob dies wirklich Absicht des Künstlers war, aber es bereichert auf jeden Fall unsere heutige Sichtweise auf das Denkmal. Gleich nebenan befindet sich die Lielā Ellīte (auch Liepas Ellīte, dt. etwa „des Teufels Backofen“) - die einzigen natürlichen Sandsteinbögen in Lettland. 

Denkmal für das Schülerbataillon Cēsis

Das Denkmal für die in der Schlacht bei Cēsis (dt. Wenden) 1919 gefallenen Soldaten der Schülerbataillons des Regiments Cēsis, befindet sich in Cēsis unweit der Straßenkreuzung Palasta iela/Bērzaines iela. Der Bau des am 26. Mai 1938 eingeweihten Denkmals wurde von der Soldatenvereinigung der Schülerkompanie des Regiments Cēsis initiiert. Das Denkmal wurde nach einem Entwurf des Künstlers Jānis Rozenbergs, der selbst in den Reihen dieser Einheit gestanden hatte, hergestellt. Die 1,8 m hohe Kupferskulptur eines Soldaten in Schuluniform, geschaffen vom Bildhauer Rudolfs Āboltiņš und vom Kupferschmied Jānis Zibens, steht auf einem ein Meter hohen Sockel aus Kalktuff. Zu Füßen des Soldaten sitzt eine Eule als Symbol für Weisheit und Wissen schützend auf den Schulbüchern des in den Krieg ziehenden Jungen. 

Unter sowjetischer Besatzung 1952 wurde das Denkmal entfernt und 1957 in der Nähe seines Standortes die Skulptur „Der Flaggenträger des Komsomol“ des Bildhauers Kārlis Jansons aufgestellt. Das restaurierte Soldatendenkmal wurde schließlich unweit der ursprünglichen Stelle am 11. November 1992 erneut eingeweiht und im gleichen Jahr das vom Besatzungsregime errichtete gusseiserne Komsomolzen-Denkmal abgebaut.

 

Virtual-Reality-Fernglas "Schlachten von Cēsis"

Die Schlacht von Cēsis war einer der wichtigsten Wendepunkte im Verlauf des lettischen Unabhängigkeitskrieges (1918 - 1920). Am 5. Juni 1919 begann die erste Phase der Schlacht von Cēsis mit einem Zusammenstoß zwischen gepanzerten Zügen der estnischen Armee und Einheiten der Landesvær in der Nähe des Bahnhofs Ierikai in der Nähe der Brücke über Amata. Zum Gedenken an dieses Ereignis wurde in der Nähe des Bahnhofs Ierikai ein touristisches Objekt geschaffen, das die Möglichkeit bietet, die Geschichte der Geschichte mit den Möglichkeiten der modernen Technologie - mit Hilfe der virtuellen Realität - zu erleben. Das fünfminütige Video „BATTLE FOR OFFICE BRIDGE“ ist täglich kostenlos im Virtual-Reality-Fernglas zu sehen. Videodauer: 5 Min., LV mit Untertiteln LV, ENG, EST und EU.

Orte zum Essen

„Windmühle von Āraiši“ bei Cēsis

Die Wasserburg von Āraiši ist eine im ganzen Europa bedeutende Rekonstruktion einer lettgallischen Wohnstätte auf Wasser und der einzige Ort in den baltischen Staaten, wo man das Leben der Menschen vor mehr als 1000 Jahren kennenlernen kann! Hier wird das Fest von Āraiši (mit historischen Themen, in der letzten Juliwoche) organisiert. Die Wasserburg befindet sich auf dem Gelände eines Museum-Schutzgebietes, wo man auch die Ruinen einer mittelalterlichen Burg, eine evangelisch-lutherische Kirche, eine Windmühle u.a. besichtigen kann.

Orte zum Übernachten

Landgut von Skangaļi bei Rauna

The manor is located in a quiet and peaceful center of Vidzeme, Priekuli district, between Cesis and Valmiera. In the main building of the manor there is a guest house, which has a kitchen with a dining room, lounge, guest bedrooms and a conference hall. A sauna can be be booked on request. There is a pond, a fireplace and a barbecue.

In the cozy dining room of the manor you can enjoy a meal prepared by skilled chefs. Guests will find refrigerator, kettle, microwave, toaster available. We offer home-grown seasonal vegetables, fruits and berries.

There is an exposition in the former barn building of Skangaļi manor, where you will learn about the history, present and future plans of the manor in the guide's story and during the tour of the manor complex. In the season / May-October / opportunity to see an exhibition of works of art.

Campingplatz „Apaļkalns“ bei Cēsis

Ein Campingplatz am Strand des Raiskuma Sees 9 km von Cēsis entfernt. 3 eingerichtete Ferienhäuser für 2 bis 4 Personen. 3 einfachere Campinghäuser für 4 Personen mit Küche und Bequemlichkeiten im Servicehaus. Es gibt eingerichtete Zelt- und Trailerplätze mit Boden, Elektroanschluss, Tischen, Stühlen und einen Grill. Es gibt euch einen Kinderspielplatz.