Temporäre Flüchtlingsunterkünfte „Vārves būda“ Pfad

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Die Küste von Vārve heute.
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 Vārves pagasts, Lettland
 +37129232226
 Ventspils TIC
199

"Vārves būdas", ein Ort in der Gemeinde Ventspils, der 1944 als vorübergehende Unterkunft für lettische Flüchtlinge diente, die auf die Ankunft von Booten aus Gotland warteten.

Erinnerungen des Bootsmanns V. Jurjaks:

Mein Halbbruder und seine Familie waren aus Riga zu uns gekommen, und als die Nachricht kam, dass in Vārve ein Schiff erwartet wurde, schloss ich mich mit der Gruppe um Polizeichef Jasūnas zusammen, und wir machten uns alle auf den Weg nach Vārve. Wir warteten bis spät in die Nacht auf Signale, aber das Schiff kam nicht. So warteten wir eine ganze Woche. Es begann zu regnen. Die Leute bauten Zelte aus Laken, deshalb nannten wir diesen Ort „Vārve-Hütten“. Meine Frau und ich verbrachten tagsüber mehr Zeit in Ventspils, und schließlich mussten wir uns überlegen, wie wir die Wartenden mit Essen versorgen konnten. Ich erinnere mich an eine Nacht, als meine Frau und ich ihnen auf unseren Fahrrädern heiße, gekochte Kartoffeln durch den Wald brachten. Es regnete in Strömen, Blitze zuckten, und die warmen Kartoffeln schmeckten den Wartenden, die sich aus dem Wald gedrängt hatten, gut. Der Förster von Vārve hatte dieses Versteck zufällig entdeckt, aber – nachdem ich ihm eine Versetzung in Aussicht gestellt hatte – kam er, um zu helfen. Die Deutschen hatten begonnen, durch das Gebiet zu gehen. Die Häuser der Küstenbewohner wurden durchsucht, um Menschen aus den Jahren der Wehrpflicht zu finden. Zwei junge Leute waren im Wald nahe der „Vārve-Hütten“ aufgegriffen worden. Daher konnte dieser Ort für die über fünfzig Menschen, die hier ausharrten, nicht mehr sicher sein.

Verwendete Quellen und Referenzen:

Erinnerungen des Bootsmanns V. Jurjaks.

Aus: Jenseits des Meeres 1944/45. Die Erinnerungen von 130 Zeugen wurden von V. Lasmane zusammengestellt. Stockholm: Memento, 1990, S. 56–57.

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