II Zweiter Weltkrieg

Flüchtlingsboote von der Küste Kurzemes nach Schweden

Tag 1.

60 km

Mazirbe – Staldzene – Ventspils

Auf dieser Etappe lernen Sie die Orte und Geschichten der Flüchtlinge des Zweiten Weltkriegs an der malerischen kurländischen Hochseeküste kennen.

Praktische Infos

Fahrstrecke: ~60 km. Die Straße Ventspils – Kolka (P 124) ist auf ihrer gesamten Länge asphaltiert.

Auf der Strecke Kolka–Ventspils gibt es nur wenige Möglichkeiten zum Mittag- und Abendessen. Sie können im Voraus eine Mahlzeit bestellen oder Ihr eigenes Mittagessen mitbringen.

Es gibt auch einen Maritime Trail – den Abschnitt des Küstenwanderwegs entlang der gesamten Route. Dort können Sie auch nach interessanten Natur- und Kulturdenkmälern suchen: Maritime Trail – Routeninformationen (baltictrails.eu)

* Die Reiseroute ist als Leitfaden gedacht – wie man eine Region oder ein Land optimal bereist, um sein militärisches Erbe kennenzulernen;

* Der Reisende plant, wie viele der empfohlenen Objekte und Orte er an einem Tag erkunden kann;

* Vor der Reise sollten Sie die Öffnungszeiten der Sehenswürdigkeiten (Museen, Sammlungen, Festungen usw.) überprüfen.

* Für Orte, für die eine Voranmeldung erforderlich ist (lokale Führer, Privatsammlungen usw.), muss ein Besuch unter Angabe von Datum und Uhrzeit gebucht werden. Bei Absage der Reise müssen die gebuchten Orte informiert werden;

* Die Unterkunft muss im Voraus gebucht werden. Während der Sommersaison sind die Unterkünfte möglicherweise nicht verfügbar, insbesondere an der Küste. Einige Gastronomiebetriebe sind während der Wintersaison möglicherweise nicht geöffnet.

* Wählen Sie für Ihre Reise nicht nur den Sommer, sondern auch andere Jahreszeiten;

* Besuchen Sie Touristeninformationszentren, wo Sie zusätzliche Informationen, Broschüren und Karten erhalten.

Sehenswürdigkeiten

Die Küste von Mazirbe, von wo aus 1944 der Flüchtlingsbootverkehr nach Schweden stattfand.

Die Küste von Mazirbe war während des Zweiten Weltkriegs ein wichtiger Ort, von dem aus 1944 Flüchtlingsboote nach Schweden gelangten.

Erinnerungen der Bootsflüchtling Ilona Cīrule (geb. Mālītis): „Ich war damals 13 Jahre alt. Ich erinnere mich, dass wir Ende September eine ganze Woche lang in einem Wohnwagen von Riga nach Mazirbe reisten. Die Reise ist mir als etwas Unangenehmes in Erinnerung geblieben: Die russischen Kerzen am Himmel beunruhigten mich zutiefst. Wir lebten etwa drei Wochen in Mazirbe, und jeden Tag hörte ich Gespräche über die Überfahrt und die Suche nach Booten. Schließlich, am 21. Oktober, mussten wir uns bereit machen. […] Wir waren etwa 90 Personen auf dem Boot. Ich saß auf dem Schoß meines Vaters an Deck. Die kleinen Kinder mit ihren Müttern waren unten und bekamen kaum Luft. Ich muss wohl eingenickt sein, aber am Morgen des nächsten Tages wurde ein Flugzeug gesichtet und ein Schiff am Horizont. Da wurde es still. Am Nachmittag kam das Schiff wieder, und diesmal kam es direkt auf uns zu. Aber es geschah wie im Märchen: Es war ein schwedisches Kriegsschiff! Sie zogen uns alle an Bord.“ Das Schiff gab uns warmen Kakao und brachte uns zum Hafen von Nynäshamn. Unser Boot wurde dort festgemacht und von seinem Besitzer, Zariņš-Petravs, wohlbehalten in Empfang genommen. Unter den Gästen waren Šici, Zanderi, Vanagi, die ehemalige Justizministerin Frau Apsīša, unsere Familie und andere. Ich weiß, dass das Boot mit Gold bezahlt werden musste. Aber wie viel – das weiß ich nicht.

Das steile Ufer von Staldzene, von dem aus 1944 der Flüchtlingsbootverkehr nach Schweden stattfand.

Im Jahr 1944 gab es einen regen Flüchtlingsbootverkehr von den Klippen von Staldzene zu den Küsten Schwedens.

Ž. Lapuķis' Erinnerungen an die Begegnung mit Dr. E. Bakusis:

„Eines Nachmittags kam ein örtlicher Polizist zu mir und teilte mir leise mit, dass in der Nacht in der Nähe des Dorfes Staldzene am Koku-Gebirge ein Boot aus Schweden erwartet würde, um Flüchtlinge aufzunehmen. Meine Aufgabe war es, mit einer Gruppe von Wachleuten meiner Einheit dorthin zu kommen, um den Ort zu bewachen und gegebenenfalls beim Transport der Flüchtlinge zum Motorboot zu helfen. […] Nicht weit vom Meer entfernt stand plötzlich ein Mann vor uns auf dem Seil. Er trug einen grauen Halbmantel mit hochgeschlagenem Kragen und eine tief ins Gesicht gezogene Jockeymütze. Er sagte leise „Guten Abend“ und fragte: „Ist das der Weg nach Lošupi?“ Das war das Motto der schwedischen Reiter dort. Er sagte, er sei in einer besonderen Mission hier, wolle aber gleichzeitig seine Familie sicher nach Schweden bringen. Dann, zu meiner großen Überraschung, zog er unseren Forstplan aus der Tasche. In der Dämmerung begann ich, das Gesicht des Fremden zu beobachten und erkannte ihn bald. Es war Bakūzis, der Leiter der Forstwirtschaftsabteilung. […] Es näherte sich Mitternacht, als wir in der Ferne einen schwarzen Punkt auf dem Meer sahen. Wir gaben das vereinbarte Signal mit einer Taschenlampe und wiederholten es mehrmals. Nach kurzer Zeit kam dieselbe Antwort von dem schwarzen Punkt, nur dass es nicht von einer Taschenlampe kam, sondern vom Lichtstrahl eines Kriegsschiffs. Uns wurde klar, dass das Boot in dieser Nacht nicht mehr erwartet wurde und sich die Flüchtlingsgruppe auflöste. Bakūzis lud uns beide und den Kompaniechef ein, bei seiner Familie zu übernachten. Wir fanden sie in einer Mulde in den Dünen unter einer dichten Tanne. Dort, im grünen Moos, mit ihren Köpfen Auf einem weißen Kissen lagen die drei Kinder der Familie tief schlafend, neben ihnen saß die fürsorgliche Mutter mit einem weißen Kopftuch. Der Vater hatte eine Flasche geholt, und die Mutter bot ihnen belegte Brote an. Mit ihrer lettischen Herzlichkeit schienen sie die wahren Eltern des Hauses zu sein, die in dieser regnerischen Herbstnacht unter der Tanne ihrer Heimat ihr Zuhause gefunden hatten. Auf der einen Seite rauschte das Meer, auf der anderen erhob sich ein Waldmassiv, und schwere Regentropfen fielen langsam durch die Zweige der Tanne. Wir leerten die Flasche, lehnten aber die Brote ab, denn wir wussten, dass sie sie selbst dringender brauchten.

Mazirbe-Bootsfriedhof in der Mazirbe-Dünenzone

"Mazirbe Maritime Schule"

Mazbānītis-Wanderweg in Nordkurland, Mazirbe, Slītere-Nationalpark

Leuchtturm und Küstenwache von Ovisi

Grenzschutzturm Mazirbe, Mazirbe

Abschnitt des Ostseeküstenwegs: https://baltictrails.eu/lv/coastal/itinerary/1

Denkmal für diejenigen, die 1944 über das Meer nach Schweden flohen, Kap Puise, Estland

Orte zum Essen

ZĪRIŅI (ex.Zītari)
Ein Hotel im Zentrum der Siedlung Kolka, 500m vom Kap Kolka. Zimmer mit allem Komfort. Im Erdgeschoss befindet sich ein Restaurant, nebenan-ein Geschäft. 
MELNSILS

Camping "Melnsils" is located in Melnsils, Roja district, on the seashore. Offering relaxation in double and four-bed barrels, a guest house set in an ancient, authentic fishing farm, each room and the interior is designed based on historic events and ancient stories, complemented by the unique nature of the seaside nature. For the rest of the year, there is also a Holiday House, a Bathhouse, a Lovely Boudoir, a boat deck, a beach house. The opportunity to take an active vacation outside the city - for cycling or pleasure boating, you can go for adventure with SUP, boats and kayaks by the sea and Melnsil River, to play badminton.

Kafejnīca "Dižjūra"

Kafejnīca "Dižjūra" atrodas Mazirbē, Lībiešu tautas namā. Atvērta vasaras sezonā. 

Bootfahren, Bootsverleih Irbe, Boote, Safari-Reisen, Restaurant, Café (dabalaba.lv)

Orte zum Übernachten

Ausstellung sowjetischer Militärfahrzeuge

Edgars Kārklevalks, der Gastgeber des Ferienhofes „Pūpoli“ im Kreis Dundaga, bietet bereits seit mehr als 15 Jahren militärhistorische Erkundungstouren zu ehemaligen Militärobjekten in Nordkurland an – mit seinem selbst wiederaufgebauten sowjetischen Militär-LKW GAZ-66 (für bis zu 24 Personen) und dem Militär-Jeep UAZ-3151 (für bis zu 6 Personen). Auf dem Gelände des Ferienhofes sind Fahrzeuge der Sowjetarmee und andere Technik zu sehen.

ZĪRIŅI (ex.Zītari)
Ein Hotel im Zentrum der Siedlung Kolka, 500m vom Kap Kolka. Zimmer mit allem Komfort. Im Erdgeschoss befindet sich ein Restaurant, nebenan-ein Geschäft. 
Nachgebauter deutscher Unterstand auf dem Campingplatz Melnsils

Der Campingplatz Melnsils liegt 10 km von Kolka entfernt direkt am Meer. Hier gibt es Übernachtungsmöglichkeiten, die hölzernen Unterständen der deutschen Wehrmacht nachempfunden sind – befand sich doch hier im Zweiten Weltkrieg ein deutscher Grenzsicherungsposten mit Feldlagerplatz. Die Soldaten bauten sich ihre Unterstände aus Materialien, die sie in den Dünen fanden. Noch heute erstrecken sich Reste von Schützengräben parallel zur Strandlinie. „Bunker Nr. 13“ bietet die größere Unterkunftsmöglichkeit mit 3 Doppelstockbetten. Der „Kleine Unterstand“ ist mit 2 Etagenbetten ausgestattet. Der Campingplatz in Melnsils ist für Aktivurlaub und Sportveranstaltungen für bis zu 300 Personen ausgelegt. Ganz in der Nähe liegen das Naturschutzgebiet Slītere, Steilküstenabschnitte und Waldwanderwege. In der Umgebung sind darüber hinaus Natur-Radwege markiert. Am Strand gibt es Platz für Zelte und Lagerfeuer sowie bewohnbare Holzfässer für 2-4 Personen zum Übernachten mit Meerblick. Direkt am Strand steht eine Sauna.

Usi

Die Nähe zum Kap Kolka und die Luft mit dem Geruch von Kiefern und Meer geben diesem Platz das für die Region Kolka typische Flair, wie man es auf dem Hof „Ūši“ finden kann. Die Gäste werden hier in einer separaten Wohnung mit Dusche und WC untergebracht.

Strautmaļi - Camping

This is a place for leisure in Mazirbe along the Livonian shore.  It is part of the Slītere National Park, and the venue welcomes solo travellers, families and groups of friends.  There are six buildings which can accommodate up to 50 people – rooms for one, two or three visitors, as well as one room for 12 visitors.  A new service building has a lavatory, shower and kitchen.  Sauna services are available.  Strautmaļi also has a banquet hall with a fireplace, an amazing collection of teaspoons, a library of books for all tastes, as well as beautiful paintings.

The centre of Mazirbe is 3 km away, the sea is 2 km away.  Silence, a pine forest, mushrooms, cranes.

The venue is open from May 20 until September 3.

The price is EUR 40 per night for two people.
 

Vitoli

Hostel „Vitoli“ befindet sich 3 km vom Kolkasrags (das Kap Kolka) entfernt, wo sich Rigaer Meerbusen mit offenem Meer – Irbes Meerenge trifft. Vermiete helle und gemühtliche Zweibettzimmer. Man kann auch 2 Zimmer für eine Familie vermieten. An einem kühlen Abend können Sie die Zeit am Kamin mit einer Tasse Tee oder Kaffee verbringen. Wenn Sie Lust haben, können Sie auch selbst etwas zubereiten. Es gibt eine Küche mit einem Gasherd und einem Kühlschrank, auch das notwendige Geschirr. Im Hostel gibt es alle Bequemlichkeiten – gemeinsame Dusche und Toilette. 

Bootfahren, Bootsverleih Irbe, Boote, Safari-Reisen, Restaurant, Café (dabalaba.lv)

Leuchtturm Oviši (Zeltplätze)