Doppelagent der UdSSR - Edvīns Ozoliņš mit dem Spitznamen "Pilot"

Operatīvā spēle "Meteor". Sagatavošanās ASV spiegu lidmašīnas sagrābšanai KGB iekārtotajā lidlaukā Kurzemē. Priekšplānā ar mugurām divas neatpazītas personas. Otrajā rindā no labās: 1. PSRS KGB 2. Galvenās pārvaldes priekšnieks ģenerālleitnants Pjotrs Fedotovs; 2. Edvīns Ozoliņš (aģents "Pilot"); 3. LPSR KGB 2. daļas vecākais leitnants Jānis Lukašēvičs (ar foto aparātu uz krūtīm); 4. LPSR KGB priekšsēdētājs ģenerālmajors Jānis Vēvers; 5. LPSR KGB 2. daļas priekšnieks majors Alberts Bundulis (ar kabatas lukturīti rokās). Foto 1955. gada 10. septembrī. Foto: TSDC arhīvs

An den Geheimdienst- und Gegenspionagekämpfen des Kalten Krieges zwischen dem Westen und der UdSSR waren Agenten beider Seiten und Doppelagenten beteiligt. Seit den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts hatten die sowjetischen Sicherheitsdienste eine völlig neue Maßnahme – die Desinformation – zum Schutz des Regimes kultiviert. Ein Begriff, der im Westen bis dahin überhaupt nicht bekannt war.

Edvīns Ozoliņš (Pseudonym „Herberts“, „Herberts Okolo“ für die Kommunikation mit den US-Regierungsinstitutionen, Kryptonym CAMUSO/2). Ozoliņš wurde 1914 in Riga geboren. Während des Zweiten Weltkriegs diente er als Mechaniker in der lettischen Luftfahrteinheit. Zusammen mit der Einheit ging nach Deutschland. Im Moment der Kapitulation gelang ihm die Flucht nach Schweden. Es ist schwer zu verstehen, warum die Amerikaner Ozoliņš mochten, weil er ein völlig untalentierter und nutzloser Funker war. Vielleicht mochten die Amerikaner das amerikanische breite Lächeln von Ozoliņš, und die Amerikaner fielen auch auf dieses Lächeln herein.

Bereits am 7. Februar 1950 warnte der französische Geheimdienst die Amerikaner, dass Ozoliņa als sowjetischer Geheimdienstagent gilt, und forderte alle verfügbaren Informationen über ihn an. Die CIA hingegen entschied, dass sie mindestens 75 Karten mit Ozolinis hatte, und sie konnte nicht feststellen, über welche Ozolinis sie sprachen. Aber die Franzosen hatten recht.

In Lukaševićs Zusammenfassung des Einsatzspiels „Meteor“:

„1951 in (7V) Staatssicherheit. Den Behörden wurde bekannt, dass die CIA eine Gruppe von Spionen für die illegale Überstellung nach Lettland vorbereitete. Davon erzählte der lettische Emigrant Edvīns Ozoliņš [..], der damals in Stockholm lebte und in seine Heimat zurückkehren wollte. [sic!]“ [2]

Wie sowohl aus Lukashevichs Notizen als auch aus dem Lehrbuch „Geschichte der sowjetischen Staatssicherheitsorgane“ hervorgeht, das für die Bedürfnisse der KGB-Oberschule erstellt wurde, wurde Ozoliņš mit dem Spitznamen „Pilot“ rekrutiert. Gleichzeitig ist jedoch bekannt, dass der Agent "Pilot" zu dieser Zeit mit den Residenzen der 1. Hauptdirektion (externe Geheimdienste) der UdSSR verbunden war und niemand auf der Ebene des KGB der LPSR welche hatte Vorstellung von ihm.

Erzähler: Zigmārs Turčinskis; Diese Geschichte aufegschrieben: Jana Kalve
Verwendete Quellen und Referenzen:

https://www.lsm.lv/raksts/dzive--stils/vesture/kgb-slepenie-arhivi.-spiegu-speles-latvija-cia-agenti-psrs-dienesta.a261845/

Zugehörige Objekte

Gedenkstein von Alfred Riekstiņš

Gedenkstein für den Leutnant der lettischen Legion und nationalen Partisanen Alfred Riekstiņš, der am 11. September 1952 in der Nähe des Hauses "Dreimaņi" starb

Am 11. September 1952 starb Alfred Riekstiņš, Leutnant der 19. SS-Grenadierdivision (Lettische Nr. 2) der Lettischen Legion und Ritter des Eisernen Kreuzes, im Hof des Hauses „Dreimaņi“. Am 9. Mai 1945 kam Alfred Riekstiņš aus Pāvilosta mit einem der letzten Boote in Schweden an. Am 30. August 1952 landete Alfrēds Riekstiņš zusammen mit zwei ehemaligen lettischen Soldaten im Auftrag der US-Geheimdienste in Kurland. Die Sicherheitsdienste der UdSSR wussten von der Operation und umzingelten die Geheimdienstoffiziere im Schuppen des Hauses „Dreimaņi“, wo Alfred Riekstiņš durch den Biss einer Giftampulle Selbstmord beging.

 
Ausstellung zur Geschichte des KGB in Lettland im sog, “Eckhaus”

Das Gebäude der ehemaligen „Tscheka“ – des Staatssicherheitskomitees der UdSSR (später KGB) – in Riga ist heute öffentlich zugänglich. Hier wurden lettische Bürger von im Volksmund so genannten Tschekisten festgehalten, verhört und umgebracht, weil sie das Besatzungsregime als Gegner betrachtete. In dem Gebäude ist heute eine Ausstellung des Lettischen Okkupationsmuseums über die Aktivitäten des KGB in Lettland untergebracht. Es werden Führungen durch Zellen, Gänge, Keller und den Innenhof angeboten. Das Haus wurde 1911 erbaut und zählt zu den schönsten Bauten in Riga. Im Volksmund als „Eckhaus“ bekannt, wurde es zum schrecklichen Symbol des sowjetischen Besatzungsregimes in Lettland - eine der Stützen der Sowjetmacht. Die Tscheka nutzte das „Eckhaus“ während der sowjetischen Besatzung 1940/41 und dann erneut von 1945 bis 1991. Zehntausende Einwohner Lettlands waren von politischer Verfolgung direkt betroffen. Das harte Vorgehen gegen Gegner der sowjetischen Herrschaft wurde auch nach dem Zweiten Weltkrieg fortgesetzt. Nach Stalins Tod änderten sich die Methoden des KGB unwesentlich. An die Stelle von physischer Folter trat nun Psychoterror. Die Mehrheit der Tscheka-Agenten bestand aus ethnischen Letten (52 %). Russen bildeten mit 23,7 % die zweitgrößte Gruppe. 60,3 % der Mitarbeiter gehörten nicht der Kommunistischen Partei an, 26,9 % verfügten über einen Hochschulabschluss. Das System war darauf ausgerichtet, die lokale Bevölkerung einzubinden und so die Kontrolle über die Gesellschaft zu erlangen. Die Korrespondenz und die Akten der KGB-Mitarbeiter befinden sich heute in Russland. Sie sind für lettische Behörden und Historikern nicht zugänglich.