Vermisste Soldaten der deutschen Armee während der Großen Schlacht von Kurland

Karls Grimms, pazudis bez vēsts pie Vaiņodes 1944.gada 27.oktobrī

Über die rund 50.000 Soldaten in der Dokumentation der deutschen Heeresgruppe "Nord" gibt es noch keine eindeutigen Angaben. Diese Soldaten werden im Einsatz vermisst. Noch heute versuchen die Angehörigen dieser Soldaten, sowohl dokumentarische als auch physische Spuren ihrer Verwandten und Vorfahren in Kurzeme zu finden. Eine dieser Geschichten handelt von Karl Grimm, einem deutschen Soldaten aus Schwaben (eine historische Region im Südwesten Deutschlands, am Zusammenfluss von Rhein und Donau), der am 27. Oktober 1944 in der Nähe von Landwirtshaus Krūmi vermisst wird  (ca. 5 km nach NW von Vaiņode).

Karl Grimm wurde 1912 in Larrieden, einem kleinen Dorf in Bayern, in der Nähe der bekannten mittelalterlichen Stadt Dinkelsbühl geboren. Dort war er mehrere Jahre lang Mitglied des Dinkelsbühler Jugendensembles und studierte dann an der Musikhochschule in Stuttgart, Baden-Württemberg, wo er sich zum Kapellmeister ausbilden ließ. Nach 12 Jahren als Posaunist im Sinfonieorchester des Landes Baden-Württemberg meldete er sich 1931 freiwillig zum Dienst in der baden-württembergischen Armee. Seit 1939 diente er in Deutschland in einem Reservebataillon, aber am 27. Oktober 1944 wird in den Archiven vermerkt, dass er an diesem Tag im Heim "Krum" in der Nähe von Vaiņode, Kurzeme, vermisst wurde. Karl Grimm hatte eine Frau und 4 Kinder.

Recherchen in den Archiven und Institutionen der Bundesrepublik Deutschland blieben erfolglos, denn auch bei Befragungen überlebender ehemaliger Soldaten konnte niemand eindeutige Angaben zu den Gründen für Karl Grimms Verschwinden oder seinen möglichen Tod machen. Karl Grimm gilt daher weiterhin als vermisst und ist, wie es in den Unterlagen heißt, "mit hoher Wahrscheinlichkeit" am 27.10.1944 in der Nähe von Priekule - Vaiņode" gefallen. 

Erzähler: Hartmut Grimm; Diese Geschichte aufegschrieben: Jana Kalve
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Zugehörige Objekte

Zollhaus Ezere - Sammlung kulturhistorischer und heimatkundlicher Zeitzeugnisse

Das Zollhaus Ezere liegt unweit der Landstraße Saldus-Mažeikiai an der lettisch-litauischen Grenze. Am 8. Mai 1945 wurde in diesem Gebäude von den Befehlshabern der im Kurland-Kessel eingeschlossenen deutschen Heeresgruppe Kurland die Kapitulationsurkunde unterzeichnet. Daher kann man das Ende des Zweiten Weltkrieges in Ezere verorten. Die Ausstellung im alten Zollhaus informiert über die Ereignisse am Ende des Zweiten Weltkrieges sowie über die historische Entwicklung der Umgebung von Ezere von der Vor- und Frühgeschichte bis in unsere Tage. Am Morgen des 7. Mai 1945 stellte der Befehlshaber der Leningrader Front, Marschall L. Goworow, ein Ultimatum an die Befehlshaber der Heeresgruppe Kurland und forderte sie auf, die Waffen niederzulegen. Die Kapitulationsakte wurde am 8. Mai von beiden Seiten unterzeichnet und das weitere Vorgehen vereinbart: die Orte der Waffenübergabe, der Umfang der vorzulegenden Dokumente und Informationen sowie weitere Maßnahmen praktischer Natur.