Die sowjetische Armee im besetzten Estland
U-Boot-Hafen und Marinebasis von Hara
Der Hafen von Hara befindet sich im Landkreis Harjumaa.
An dem der Insel Hara gegenüberliegenden Ufer einer Landzunge befand sich eine Grenzschutzeinheit, die sowohl in der Zarenzeit als auch in der Zeit der estnischen Unabhängigkeit vor dem Zweiten Weltkrieg bestand. Während der Besetzung Estlands wurde die Anlage vom sowjetischen Grenzschutz übernommen. In unmittelbarer Nähe wurde ein Militärhafen gebaut, der heute als historischer U-Boot-Hafen bzw. "Entmagnetisierungsanlage" bekannt ist. Die Entmagnetisierung von Schiffen und U-Booten erfolgte mit Hilfe von Unterwasseranlagen, die deren Rümpfe für Magnetminen weitgehend unkenntlich machten.
Das gesamte Hafengebiet war zur Sowjetzeit gesperrt. Heute beherbergt der Hafen ein Touristenzentrum und einen Kleinhafen. Besucher können sich über die Geschichte des Stützpunkts informieren, am Kai entlang spazieren und die Ruinen der Gebäude erkunden.
Raketenbasis von Kadila und Rohu
Die Raketenbasis befindet sich im Landkreis Lääne-Virumaa, etwa 10 km von Väike-Maarja entfernt.
Die Rohu-Raketenbasis war Teil der im sowjetischen Rajon Rakvere befindlichen Atomraketenbasis. Die Basis wurde von Rakvere aus geleitet, war von 1960 bis 1970 in Betrieb und wurde 1987 aufgrund ihrer Veralterung stillgelegt.
Heute steht das, was übrig geblieben ist, größtenteils in Ruinen; zu erkennen sind noch Raketen-, Wartungs- und Lagerhallen sowie Flugbahnen.
Waldbruder-Bunker in Lebavere
Im Jahr 2020 wurde im Wald von Lebavere ein Waldbruder-Bunker wiedereröffnet. Er ist einem der Bunker von Martin Tamm nachempfunden, einem Waldbruder, der von 1944 bis 1954 untergetaucht war. Beim Bau orientierte man sich an den Erinnerungen seines Bruders Kaljo Tamm. Martin Tamm lebte die letzten sechs Jahre seines Lebens in einem solchen Bunker im Wald. Im Jahr 2001 richtete die Gemeinde Väike-Maarja für Besucher einen Bunker ein, der inzwischen in die Jahre gekommen war. Der gleiche Bunker und eine Gedenktafel wurden nun im Wald unter der Schirmherrschaft des Vereins der Freunde des Museums von Väike-Maarja erneuert.
Für weitere Informationen und für die Besichtigung des Bunkers mit einem Guide wenden Sie sich bitte an den Verein.
Museum zur Schlacht um die Tannenbergstellung in Vaivara
Das Museum befindet sich im Garten des renovierten Herrenhauses von Vaivara bei Sinimäe.
Die Ausstellung ist den Schlachten des Zweiten Weltkriegs auf dem Narva-Fluss und bei den "Blauen Bergen" (est. Sinimäed) im Jahr 1944 gewidmet. Es werden Waffen, Uniformen, persönliche Gegenstände der Soldaten, Fotos aus der Kriegszeit, Propagandaplakate der Kriegsparteien u. v. m. gezeigt. Auf einer großen Leinwand laufen historische Filme und Dokumentationen. Trotz des ernsten Themas ist die Ausstellung für alle bestimmt. In der Nähe des Museums kannman in der Landschaft noch heute die 3. Petersburger Verteidigungslinie aus dem Ersten Weltkrieg und die deutsche Tannenberg-Linie aus dem Zweiten Weltkrieg erkennen.
Gedenkstätte zur Schlacht um die Tannenbergstellung in Vaivara
Die Gedenkstätte befindet sich in der Nähe des alten Friedhofs von Vaivara auf dem einstigen Schlachtfeld der "Blauen Berge" am Westhang des Grenadierhügels.
Das Denkmal erinnert an die Schlacht zwischen sowjetischen und deutschen Truppen in der Tannenbergstellung während des Zweiten Weltkriegs.
Das erste Denkmal war ein 6,5 m hohes Holzkreuz, das im Jahre 1994 dort aufgestellt wurde. Die Gedenkstätte wurde zwischen 1997 und 2000 errichtet. Auf einer etwa 1 Hektar großen Fläche befindet sich ein 12 Meter hohes Radkreuz aus Stahl (angefertigt vom Metallkünstler H. Müller). In seinem Zentrum steht eine Komposition, die eine Explosion symbolisiert. Im Jahr 2004 wurde im Rahmen der Gedenkstätte für die Soldaten der 20. Panzergrenadier-Division ein separates Denkmal enthüllt. 2006 wurden Denkmäler für die niederländischen und wallonischen Freiwilligen enthüllt, die an der Seite der Esten kämpften.
Der Grenadierhügel wurde während der Kämpfe wiederholt überrannt, wobei die letzte Stellung der Verteidiger das "Höllenloch" war, hundert Meter östlich des Gedenkkreuzes.