I Erster Weltkrieg, I Die Unabhängigkeitskriege, Erste Unabhängigkeit, II Zweiter Weltkrieg, III Partisanenbewegung (“Waldbrüder“), IV Sowjetische Okkupation

Saaremaa und Hiiumaa – Estlands westlichste Inseln

Tag 2.

185 km

Sõrve-Panga-Fähre nach Hiiumaa-Sõru-Orjaku

Praktische Infos

  • Fahrstrecke: ca. 185 km
  • Je nach Entfernung und verfügbarer Zeit können 3-4 der aufgeführten Sehenswürdigkeiten an einem Tag besucht werden.
  • Es wird empfohlen, die Fährtickets im Voraus zu buchen. Buchungen und Fahrpläne: veeteed.com
  • Eine Führung im Militärmuseum von Hiiumaa ist lohnenswert: info@militaarmuuseum.ee

Sehenswürdigkeiten

Wasserflugzeug-Basis von Papissaare

Der Seeflughafen von Papissaare liegt auf der gleichnamigen Halbinsel, die man über eine alte Pflasterstraße vom Dorf Kihelkonna aus erreicht.

 

Die Wasserflugzeug-Basis Papissaare, die Teil der Seefestung Imperator Peter der Große war, wurde zwischen 1912 und 1914 erbaut. Sie bestand aus zwei Flugzeughangars, Lagern für Ausrüstung und Munition, einem Benzindepot, einem Kraftwerk, Kasernen, einer Kantine, einer Bäckerei sowie einer Sauna und einer Wäscherei. Im August 1914 wurden neun Flugzeuge aus Liepāja hierher überführt. Die Deutschen besetzten den Stützpunkt am 12. Oktober 1917 und zerstörten einen Großteil der Gebäude. In der Zwischenkriegszeit war hier die Holzschiffwerft von Julius Teär tätig.

 

Am 24. Oktober 1939 wurde Papissaare von den sowjetischen Streitkräften übernommen, die daraus wieder einen Seeflughafen machten. Die hier stationierten MBR-2-Wasserflugzeuge der 15. Staffel nahmen am Winterkrieg gegen Finnland teil. Im Spätsommer 1941 wurden die Wasserflugzeuge von den Deutschen zerbombt. Die Besatzung verließ den Luftwaffenstützpunkt und setzte ihn auf dem Rückzug in Brand. Zwischen 1940 und 1960 war die Halbinsel Papissaare ein militärisches Sperrgebiet. Später wurden die Gebäude von einer örtlichen Fischereigenossenschaft genutzt. Heute werden die noch erhaltenen Gebäude als Werkstätten und Lagerhäuser verwendet.

 

Der einstige Seeflughafen ist heute ein wichtiger Touristenhafen, von dem aus Besucher zu ihren Erkundungen der einzigartigen Natur der nahen Insel Vilsandi starten.

Militärpfad von Panga

Der Militärpfad befindet sich an der Nordküste von Saaremaa, etwa 1,5 km nordwestlich des Dorfes Panga, das man am besten über Võhma erreicht.

Der Militärpfad befindet sich auf der Steilküste von Panga, der höchsten ihrer Art in Westestland und auf den Inseln. Die relativ große Ausdehnung der Steilküste machen sie aus landschaftlicher und touristischer Sicht besonders interessant. Hier befindet sich das Landschaftsschutzgebiet von Panga, das im Norden und Nordosten von der Ostsee und im Westen von der Küdema-Bucht (einem Vogelschutzgebiet von internationaler Bedeutung) begrenzt wird, während die östliche und südliche Grenze von Wäldern umschlossen ist.

Es gab keinerlei aktive Kampfhandlungen auf der Steilküste von Panga. Die zu besuchenden Anlagen wurden zu Verteidigungszwecken gebaut, da es sich um ein Sperrgebiet handelte – die Außengrenze der Sowjetunion.

An der Stelle der heutigen Sonnenuhr stand einst ein riesiger Scheinwerfer, der die Seegrenze in der Ostsee beleuchtete.

Heute kann man entlang des fast zwei Kilometer langen Pfades Überbleibsel verschiedener militärischer Anlagen sehen.

34. Küstenbatterie (120 mm) in Hindu (Sõru)

Der Bau der Batterie begann im Jahr 1914. Da es sich um eine zusätzliche Batterie handelte, die im ursprünglichen Entwurf der Seefestung nicht vorhanden war, wurde der für sie vorgesehene Geschütztyp wiederholt geändert. Letztendlich wurden vier 120 mm Vickers-Geschütze installiert. Zum Schutz der Stellungen wurde ein 200 m langer und 10-20 m breiter Sandwall aufgeschüttet, der über den Geschützen mit Beton ummantelt wurde. Hindu war die einzige der Batterien auf der Insel Hiiumaa, die in die Kämpfe während des "Unternehmens Albion" am 12. Oktober 1917 involviert war. Nach einem kurzen Feuergefecht mit deutschen Schiffen flohen die russischen Soldaten; die Batterie wurde unbeschädigt zurückgelassen. Die Deutschen schickten ein kleines Landungsboot, dessen Besatzung die Geschütze der Batterie sprengte. Eines der deutschen Schiffe, die auf die Hindu-Batterien schossen, war das Schlachtschiff "Bayern", das größte Kriegsschiff, das sich in estnischen Gewässern aufhielt.

 

Die Funkstation der Batterie wurde nach Emmaste transportiert, wo es zum Volkshaus umfunktioniert, in den 1980er Jahren aber abgerissen wurde. Die Kanonen und andere große Teile der Geschütze waren 1937 noch vorhanden. Die 1. und 2. Geschützstellung sind noch heute zugänglich, die beiden anderen befinden sich auf einem umzäunten Gelände. Die dritte Geschützvertiefung ist mit Erde aufgefüllt und in der Nähe steht ein Wohnhaus, während von der vierten eine rissige Betonplatte zu sehen ist. Eine der beiden Unterbauten der Flakstellungen ist noch erhalten (etwa hundert Meter in Richtung des Pflegeheims, rechts an der Straße). In Gänze erhaltene Bauwerke existieren nicht mehr.

44. Küstenbatterie (130 mm) in Tohvri (Hindu)

Im Oktober 1939 traf ein Baubataillon der Roten Armee in Hindu ein. Die Dorfbewohner wurden aufgefordert, ihre Häuser über den Winter zu verlassen. Im Frühjahr wurde das Gelände der Küstenschutzbatterie mit einem Drahtzaun abgesperrt. Bis zum Herbst 1940 wurden zwei Kasernen, zwei Offiziersunterkünfte, eine Kantine, zwei Saunen, ein Lebensmittelkeller, zwei Feuerwehrreservoirs und ein Wachhäuschen fertiggestellt.

 

Die Küstenbatterie Nr. 44 war mit 5 Offizieren und 125 Soldaten bemannt. Die Installation der Geschütze fand im Sommer 1941 statt, als an Schiffe erinnernde, mit Masten versehene Wasserfahrzeuge zu Wasser gelassen wurden, die von Schleppern an langen Drahtseilen aufs Meer gezogen wurden. Die Küstenbatterie wurde nicht ganz fertiggestellt, da einige der Unterstände und das Wasserreservoir noch nicht abgedeckt waren. Im Oktober, während der Landung der Deutschen, wurde einer der Munitionsbunker zusammen mit der gesamten in der Batterie verbliebenen Munition gesprengt.

 

Die übrigen drei Geschützstellungen sind noch mehr oder weniger intakt und die Unterstände sind im Wesentlichen trocken. Das Gebiet wurde in den letzten Jahren beräumt und die Standorte sind gut sichtbar. Der Gefechtsstand steht zur Hälfte unter Wasser.

 

Um die Batterie herum befinden sich fünf Pillboxen, die alle unterschiedlich konstruiert sind. Einige hundert Meter nordwestlich der Stellung befindet sich ein kleiner offener Beobachtungspunkt. Auch im Fort gibt es zwei Pillboxen. In der Nähe des oberen Leuchtturms von Sõru befinden sich die Reste einer weiteren Pillbox mit einem Schießsektor aus Steinen.

Kriegshafen von Orjaku

Der Hafen von Orjaku war als Stützpunkt für Torpedoboote der Seestreitkräfte des zaristischen Russlands geplant. Mit dem Bau wurde 1912 begonnen, doch wurden bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs nur zwei Schutzmolen gebaut, die bis heute das Hafengebiet begrenzen. In den letzten Jahren der ersten Estnischen Republik wurde eine 2,2 km lange, 35 m breite und 4 m tiefe Fahrrinne ausgebaggert.

Orte zum Essen

Gasthaus im Hafen von Orjaku
Das im Jahr 2010 in Hiiumaa, im Hafen Orjaku geöffnete Pub bietet kräftiges Essen sowohl für die, die vom Meer kommen, als auch für die, die auf das Meer hinaus wollen, ebenso willkommen sind alle Gäste von Hiiumaa und die hiesigen Einwohner . Zusätzlich zum Essen genießen Sie die Aussicht auf die Bucht Jausa und die im Hafen anhaltenden Jachten. Gut zu wissen: Nutzen Sie die Möglichkeit eine Seereise auf einem Segler zu bestellen.
Restaurant „Lest ja Lammas“ im Dorf Kassari
In Kassari, am Beginn der Sääretirp-Straße befindet sich ein angenehmes Grillhaus, in dem es im Sommer Platz für ca. 140 Personen gibt. Bei schönem Wetter kann man gemütlich im Hof sitzen, wo die Speisen im speziellen Grillhaus zubereitet werden und die Terrassen, die mit grünen Pflanzen geschmückt sind, eine herrliche Stimmung schaffen.

Das Ziel des Grills „Lest & Lammas“ ist es, für die Insel Hiiumaa charakteristische Speisen anzubieten und bei der Zubereitung die Zutaten, die meistens in Hiiumaa und Kassari angebaut und produziert werden, zu verwenden. Für kleine Kinder haben wir ein Kindermenü und sie erwartet auch ein Kinderzimmer.

Der lokale Fisch, Hammelfleisch, Apfelsaft, Honig, Konfitüre und Kräutertee sind nur ein Teil von den vor Ort zubereiteten und zu verkaufenden Produkten.

Gasthaus „Vetsi Talli“ im Dorf Kassari

Das Feriendorf Vetsi Talli ist bekannt für seinen schönen Apfelgarten und seine naturnahe Lage.

Wir bieten Unterkünfte in einem Gartenhaus, einer Fasshütte oder einem Apartment. Genießen Sie die wohlige Wärme in einer der zwei holzbefeuerten Saunen und bereiten Sie eine leichte Mahlzeit in der Gemeinschaftsküche zu. Es gibt Stellplätze für Wohnwagen und auch Haustiere sind bei uns willkommen!

Im Gasthaus Vetsi Talli werden im Sommer die besten lokalen Spezialitäten und erfrischende Getränke serviert.

Bei uns können Sie sich so entspannen, wie Sie es mögen! Kommen Sie allein und genießen Sie die Ruhe, verbringen Sie eine romantische Zeit zu zweit, planen Sie einen vergnüglichen Familienurlaub, laden Sie zu einer größeren Veranstaltung ein und organisieren Sie unvergessliche Sommerfeiern.

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Orte zum Übernachten

Gästehaus „Dagen Haus“ in Orjaku
Das Gästehaus Dagen Haus liegt auf der Insel Hiiumaa an der Ostsee im Speicher-Darrkammer des Gutshofes Orjaku. Steingebäude des Gutshauses wurden im Jahre 1840 gebaut. Das Hauptgebäude ist immer bescheiden und praktisch gewesen. Die aus derselben Periode stammende Speicher-Darrkammer des Gutshofes steht als eines von wenigen erhaltenen Gebäuden direkt im Herz des Gutshofes. Das Gästehaus liegt 100 m von der geschützten Innenbucht Orjaku silm entfernt. Man hat versucht, die dortige Geräumigkeit und Ruhe in allen Schlafzimmern des ersten Stockes festzuhalten. Für die gute Atmosphäre in zwei Kaminräumen sorgen Decken auf dicken Trägern und Fragmente von alten Fußböden, die mit den die Geräumigkeit spendenden Glaswänden und Metallkonstruktionen kombiniert wurden.
Gästehaus „Kassari Puhkekeskus“
Das Ferienhaus Kassariotsa wurde im alten Hafen der Küstenfischer errichtet. Das Ferienhaus befindet sich an der Spitze der Halbinsel und ist an drei Seiten vom Meer umgeben.
Das Ferienhaus ist für die Nutzung über das ganze Jahr vorgesehen und mit allem Komfort ausgestattet, bequeme Schlafzimmer, ein Kaminraum, gemütliche Möbel, ein Fernseher, eine Küchenecke, eine Sauna, eine Terrasse und ein Außengrill.
Neben dem Hauptgebäude gibt es unmittelbar am Meer ein Saunahaus, das hauptsächlich für die Nutzung im Sommer gedacht ist.

Im Ferien- und Saunahaus können insgesamt zwölf Personen untergebracht werden. Einen Raum für die Feiern von Gesellschaften haben wir im alten, stilvollen Fischreusenschuppen eingerichtet, dort kann der Tisch für wenigstens 70 Gäste gedeckt werden.
Der nächste Sandstrand Piibunina liegt einen zehnminütigen Spaziergang entfernt.

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