Die große grenzüberschreitende Tour – Militärgeschichte Lettlands und Estlands im 20. Jahrhundert
Tag 11.
230 km
Narva-Avinurme-Mustvee-Jõgeva-Tartu
Praktische Infos
- Fahrstrecke: ca. 230 km
- Es wird empfohlen, einen Stopp in Kauksi am großen Peipussee, durch den die Grenze zwischen Estland und Russland verläuft, einzulegen. Der Sandstrand ist hier 30 km lang.
- Öffnungszeiten und Ticketinfos für das Militärmuseum Jõgewa: www.pommiauk.ee/muuseum.php. Führungen auf Vorbestellung.
- Öffnungszeiten und Ticketinfos für das Museumszimmer der Finnland-Jungs in Äksi: www.visiteston www.visitestonia.com. Gruppenbesuche und Führungen sollten im Voraus gebucht werden.
- Für einen Besuch des KGB-Museums in Tartu erhalten Sie Infos hier: www.visitestonia.com/en/kgb-cells-museum. Gruppenbesuche mit Führung müssen im Voraus gebucht werden.
Sehenswürdigkeiten
Gedenkstätte in Erinnerung an die Schlacht von Avinurme
Die Gedenkstätte zur Erinnerung an die Schlacht von Avinurme befindet sich in der Nähe der Kirche und des Friedhofs des Ortes.
In der Schlacht von Avinurme kämpften 1944 auf tragische Weise Esten gegen Esten: auf sowjetischer Seite im 27. und 921. Infanterieregiment und auf deutscher Seite in der 20. Waffen-Grenadier-Division der SS und in der "Division zur besonderen Verwendung 300".
Im Jahr 1964 wurde vor der Kirche von Avinurme ein Denkmal mit Inschriften errichtet: "Zu Ehren der Helden, die im Kampf für das Vaterland bei der Befreiung von Avinurme gefallen sind. 20. IX. 1944".
Skulptur "Trauerndes Mädchen" am Massengrab von Opfern des 2. Weltkriegs
Die Skulptur "Das trauernde Mädchen" und ein Massengrab von Opfern des 2. Weltkriegs befinden sich in Mustvee am Ufer des Peipussees.
Hier, auf dem Friedhof der verlassenen Altgläubigen-Kirche, wurden 1944 Rotarmisten begraben, die in Mustvee und den umliegenden Wäldern gefallen waren. Nach Angaben der sowjetischen Armee ruhen hier 264 sowjetische Soldaten.
Am 8. Mai 1973 wurden die Skulptur des Bildhauers Elmar Rebas (Künstler: Artur Lok) und ein Mahnmal aufgestellt.
Militärmuseum Jõgewa
Das Museum befindet sich in Jõgeva an der Landstraße Tartu-Aravete.
Das Militärmuseum Jõgewa entstand in Folge der Ausstellung "1900-1945", die von militärhistorisch Interessierten zusammengestellt wurde. Es ist seit 2012 in Betrieb und zeigt Gegenstände, die in der Umgebung gefunden wurden, militärische und zivile Exponate, die mit der Militärgeschichte in Verbindung stehen sowie geistiges Eigentum. Das Museum verfügt über eine große Ausstellung von Waffen; es werden militärische Konflikte von der Steinzeit bis in die Gegenwart nachgezeichnet. Außerdem gibt es einen Workshop für museumspädagogische Projekte (z. B. für das Programm "Fass die Bombe nicht an!" für Schulkinder).
Das Museum beherbergt einen Nachbau des restaurierten Panzerwagens Arsenal-Crossley (1927), der von den Museumsmitarbeitern nach langer Forschungsarbeit und in Eigenregie im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Republik Estland im Jahr 2018 fertiggestellt wurde.
Museumzimmer der Finnischen Jungs
Das Museumszimmer der Finnland-Jungs befindet sich im Dorf Äksi im Gebäude des Saadjärve-Naturzentrums.
Es wurde 2002 in Äksi auf Initiative und mit Unterstützung des Estnischen Verbandes der finnischen Kriegsveteranen, der Stadt Tartu und des finnischen Staates eröffnet.
Das Museumszimmer vermittelt einen Überblick über die Einsätze der Finnland-Jungs in Finnland und Estland während des 2. Weltkriegs. Besucher können sich neben einem Modell von Kampfhandlungen, die in den Landkreisen Jõgevamaa und Tartumaa stattgefunden haben, auch Uniformen der Finnland-Jungs sowie deren Ausrüstung, Waffen, Auszeichnungen, persönliche Gegenstände und Fotos ansehen. Auch ein Soldatenbunker kann besichtigt werden.
KGB-Museum in Tartu
Das Museum befindet sich an der Kreuzung von Riia- und Pepleri-Straße in Tartu.
Es gehört zur Riege der Historischen Museen der Stadt Tartu. Das Museum befindet sich im "grauen Haus" auf dem Rigaer Berg, wo der NKWD/KGB in den 1940er und 1950er Jahren seinen Sitz hatte. Das Untergeschoss des Gebäudes, wo sich das Untersuchungsgefängnis für aus politischen Gründen Inhaftierte befand, ist für Besucher zugänglich. Einige der Zellen, die Arresträume und der Korridor wurden in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt. In den anderen ehemaligen Gefängniszellen ist eine Ausstellung zu sehen, die einen Überblick über den Zweiten Weltkrieg, die Freiheitsbestrebungen im Estland der Nachkriegszeit, die Verbrechen des kommunistischen Regimes und das Leben im Untersuchungsgefängnis gibt. Die Idee für das Museum stammt von ehemaligen Mitgliedern der in Tartu ansässigen studentischen Widerstandsbewegung "Sini-Must-Valge", die bei einem Besuch ihrer eigenen damaligen Gefängniszellen feststellten, dass es nicht allzu schwierig sein würde, das einstige Aussehen des Gefängnistraktes wiederherzustellen. Das Museum wurde am 12. Oktober 2001 offiziell eröffnet.
Militärflugplatz von Raadi
In Raadi am nordöstlichen Rand von Tartu befindet sich ein ehemaliger Militärflugplatz.
Am 14. April 1912 absolvierte der russische Pilot Sergej Utotschkin den ersten Flug eines Motorflugzeugs in Estland in einer Maschine vom Typ Farman über den Feldern des Gutes Raadi. Im Sommer 1914 ließ Baron Liphart, der Gutsbesitzer von Raadi, sein Feld ebnen, um eine Landebahn für Flugzeuge anzulegen. Nach der Unabhängigkeit Estlands war in Raadi die 2. Flugstaffel des Fliegerregiments stationiert. In den 1950er und 1960er Jahren entwickelte sich Raadi zu einem der größten Militärflugplätze in Osteuropa, von dem aus strategische Langstreckenbomber der Roten Armee starteten. Das letzte Flugzeug soll 1996 in Raadi gelandet sein. Die Idee, den Flugplatz zu modernisieren, wurde 1999 endgültig aufgegeben. Heute wird er nicht mehr als solcher genutzt.
Das Landgut Raadi lag in unmittelbarer Nähe des Flugplatzes. Im Jahr 1922 wurde das Estnische Nationalmuseum in den Räumlichkeiten des 1919 enteigneten Gutshofs eingerichtet. In den Kämpfen im August 1944 wurde das Herrenhaus bombardiert und brannte bis auf die Grundmauern nieder. 2016 wurde das neue, futuristische Hauptgebäude des Estnischen Nationalmuseums in Raadi eröffnet. Es befindet sich am westlichen Ende einer der ehemaligen Start- und Landebahnen. Die Idee war, ein 350 Meter langes Gebäude zu schaffen, das aus dem Boden aufsteigt und dabei wie eine langsam in den Himmel aufsteigende Verlängerung der Start- und Landebahn wirkt.
Orte zum Essen
„Avinurme Puiduait“ (Holzhandwerks-Zentrum) in Avinurme
Avinurme ist ein Tourismuszentrum und ein Heim für das Holzhandwerk von Avinurme. Im Holzspeicher gibt es die reichlichste Auswahl an Holzspanprodukten und viele Saunaprodukte sowie hölzernes Haushaltsgeschirr. Der Holzspeicher bietet allen Interessenten die Möglichkeit an, ihre handwerkliche Geschicklichkeit zu erproben und organisiert verschiedene Workshops: Korbflechten, Filzen, Backen von Hausbrot, Basteln von Kerzen, Bemalen von Galoschen. In der gemütlichen Café-Ecke des Holzspeichers kann man heimische Kuchen und Pasteten, selbstgebackenes Brot und sonstige Leckereien probieren.
Café „Peipsi Teemaja“ in Mustvee (nur sommers)
Im ersten Stock des Teehauses können Familienveranstaltungen und andere Feiern durchgeführt werden.
Falls Ihr Weg zu lang ist, können Sie auch bei uns übernachten. Im zweiten Stock sind Gästezimmer.
Das Teehaus am Peipus-See ist ein legendäres rotes Haus in der Innenstadt von Mustvee.
Neben Speisen und Getränken erwartet Sie auch eine spannende Auswahl von Handarbeit und Souvenirs.
Café des Gästehauses „Veski“ im Dorf Kantküla zwischen Mustvee und Jõgeva
Gastronomie mit schönem Interieur und einem kinderfreundlichen Hofbereich an der Landstraße Jõgeva-Mustvee.
Im Dorf Kantküla. Werktags bieten wir ein schmackhaftes Buffet an, danach ein À-la-carte-Menü der Saison.
Als Zutaten nutzen wir hauptsächlich saisonale Lebensmittel der Region. Bei uns können Sie schmackhafte Gerichte sowohl in den Innenräumen als auch bei schönem Wetter auf der Außenterrasse genießen. Zusätzlich zu den alltäglichen Gerichten können Sie bei uns Jubiläen, thematische Veranstaltungen und Seminare durchführen.
Das Café im ersten Stock bietet Reisenden Gästezimmer an.
Café „Juulamõisa“ im Dorf Juula zwischen Jõgeva und Tartu
Das Traditionscafé Juulamõisa ist ein kleines Öko-Label-Café in Vooremaa. Wir möchten unseren Gästen einen schönen Besuch und gesundes Essen bieten.
Wir servieren einheimische Gerichte, erzählen die Legenden der Region und stellen die Produkte von Kleinproduzenten vor. Für Vegetarier gibt es ein vegetarisches Menü und für große Familien ein Großfamiliengericht. Am Rande der Caféterrasse liegt auch ein Kräutergarten und ein Heuschober, der zum Relaxen einlädt. Für die Wissbegierigen finden bei uns Workshops zur estnischen Küche statt.
Wir stellen Körbe mit lokalen Lebensmitteln für Picknicks oder Geschenke zusammen.
Das Café ist wie ein Postamt auf dem Weg vom Eiszeit-Zentrum zum Tierpark in Elistvere und dem Spieleland Vudila.
in Tartu visittartu.com