Zeugnisse des Ersten Weltkriegs und der Schlachten an der Aa in der Region Rīga
Tag 1.
180 km
Rīga-Ciemupe-Ogre-Tīnūži-Ikšķile-Olaine-Ložmetējkalns-Tīreļpurvs
Praktische Infos
- Fahrtstrecke: 180 km
- Je nach Entfernung und verfügbarer Zeit können bis zu 4 der aufgeführten Sehenswürdigkeiten an einem Tag besucht werden.
- Das Museum auf dem Gutshof von Tīnūži ist nur an Arbeitstagen geöffnet.
- Die Schnapsbrennerei von Tīreļi ist nur nach vorheriger Absprache zu besichtigen.
- Die Öffnungszeiten des Geschichts- und Kunstmuseums von Olaine sowie des Unterstandes sollten vorab in Erfahrung gebracht werden. Die Erkundungsroute zum Ersten Weltkrieg ist rund um die Uhr zugänglich.
- Die Ausstellung zur Weihnachtsschlacht ist von Mittwoch bis Sonntag geöffnet. Der Außenbereich ist rund um die Uhr zugänglich.
Sehenswürdigkeiten
Austellung zum Militärerbe im Cafe „Dakota“
Das Cafe „Dakota“ liegt in Ciemupe im Landkreis Ogre an der Fernstraße A6. Die militärhistorische Sammlung ist aus einer Symbiose aus Hobby und Interesse des Inhabers an Militärgeschichte und seiner gastronomischen Geschäftstätigkeit entstanden. Hier kann man sowohl seinen Hunger stillen als auch Militärtechnik, Waffen, Ausrüstung der Soldaten und Flugzeuge vom Ende des 20. Jahrhunderts besichtigen. Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten des Cafés zugänglich. Führungen werden nur auf Russisch und nach vorheriger Vereinbarung angeboten.
Zentrum für Kulturerbe in der Gutsanlage „Tīnūžu muiža”
Das Zentrum für Kulturerbe im Landgut „Tīnūžu muiža“ befindet sich im Dorf Tīnūži im Landkreis Ogre, je 7 km von Ogre als auch Ikšķile entfernt. Die ersten schriftlichen Quellen über das Landgut stammen aus dem 16. Jahrhundert. Es verfügte bis Mitte des 18. Jahrhunderts nur über bescheidene Bauten, entwickelte sich aber im Laufe der Zeit zu einer Wirtschaft. In der Umgebung kam es während des Ersten Weltkrieges zu Kämpfen zwischen der russischen und der deutschen Armee. Auch die lettischen Schützen waren involviert. Während des Unabhängigkeitskrieges bildetet der Gutshof Tīnūži das Hauptquartier des 1. Infanterieregiments Valmiera der lettischen Armee. Auch gepanzerte Fahrzeuge waren hier stationiert. 1932 wurde das Gut dem Lettischen Verband der Kriegsinvaliden übergeben, der hier eine Wohn- und Betreuungsstätte für Kriegsveteranen einrichtete. 1943 während des Zweiten Weltkrieges wurde der deutsche Frontaufklärungstrupp FAT 212 aus Estland nach Gut Tīnūži verlegt. Diese Front-Einheit der deutschen Abwehr bildete hier auch lettische Soldaten für den Kampf gegen die Rote Armee aus. Zum Ausbildungsprogramm gehörten Aufklärung, Guerillakampf und Sabotageakte. Das Herrenhaus des Landgutes Tīnūži wurde beim Vormarsch der Roten Armee auf Riga zerstört. Heute beeindruckt die stille Landschaft mit ihren historischen Gebäuden am Fluss Mazā Jugla. Das Zentrum für Kulturerbe „Tīnūžu muiža“ zeigt Ausstellungen zu historischen Ereignissen und über die lettischen Schützen.
Geschichts- und Kunstmuseum Olaine und Erster-Weltkrieg-Lehrpfad mit Unterstand
Die Ausstellung des Museums für Geschichte und Kunst Olaine ist der Zeit unter sowjetischer Besatzung in Olaine gewidmet. Auf dem Museumsgelände wurde ein Lehrpfad zum Thema Erster Weltkrieg mit rekonstruierten Abschnitten der Befestigungsanlagen angelegt. An der Verteidigungslinie der russischen Armee aus dem Ersten Weltkrieg wurde ein Unterstand nachgebaut. Auch das Fragment eines Geschützturms ist hier zu sehen. In Jaunolaine, am Abzweig nach Plakanciems, ist noch eine aus Stahlbeton errichtete Befestigungsstellung aus dem Ersten Weltkrieg zu sehen. Die hiesige Umgebung war im Ersten Weltkrieg Schauplatz von Kämpfen zwischen russischen und deutschen Truppen. Lettische Schützeneinheiten waren an Aufklärungs- und anderen Operationen beteiligt. Das moorige Gelände war schwer zu verteidigen. Olaine bildet eine wichtige militärhistorische Stätte in der lettischen Geschichte. Der Ort entstand dank seiner günstigen Lage am Postweg zwischen Jelgava und Riga und hat seine Ursprünge an der Stelle des heutigen Jaunolaine. Ganz in der Nähe lag das Landgut Olei. Das heutige Olaine entstand in der Zeit der sowjetischen Besatzung, als hier verschiedene Industrieunternehmen entstanden.
Museum der Weihnachtsschlacht mit Außenbereich
Der Erinnerungspark und das Museum der Weihnachtskämpfe liegen in der Gemeinde Valgunde, Region Jelgava, am Hof „Mangaļi“. Das Museum ist eine 2005 eröffnete Zweigstelle des Lettischen Kriegsmuseums und befindet sich am authentischen Ort der Weihnachtskämpfe. An den einstigen Kampfstätten sind noch immer sichtbare Befestigungsanlagen aus dem Ersten Weltkrieg erkennbar. Die Museumsausstellung präsentiert Gegenstände, die auf den Schlachtfeldern gefunden wurden sowie rekonstruierte Befestigungsanlagen im Außenbereich. In der Umgebung des Museums sind Touristen- und Lehrpfade angelegt worden. Der Außenbereich mit den Befestigungsanlagen des Ersten Weltkrieges und Infotafeln ist jederzeit frei zugänglich. Am nahe gelegenen Maschinengewehrberg (Ložmetējkalns) sind einzigartige Zeugnisse der Schanzanlagen des Ersten Weltkriegs erkennbar. Ein 27 m hoher Aussichtsturm bietet einen Rundumblick über das hart umkämpfte Gelände. Die Weihnachtskämpfe waren in Lettland wohl das bekannteste und dramatischste Ereignis des Ersten Weltkrieges. Sie nehmen einen besonderen Platz in der lettischen Militär- und Kulturgeschichte ein. Die Kämpfe waren gekennzeichnet vom Vorrücken der lettischen Schützen auf die deutschen Linien, das unter äußerst widrigen und unmenschlichen Umständen erfolgte. Wohl selten zuvor hatte eine so groß angelegte Angriffsoperation ohne vorbereitende Artillerieunterstützung stattgefunden.
Ausritte zu den Schauplätzen des 1. Weltkrieges im Tīreļi-Moor
Der kleine Bauernhof mit Spirituosenproduktion „Tīreļu Dzītuve” bietet Ausritte zu den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges an. Er liegt unweit der Kalnciema-Brücke über den Fluss Lielupe und ganz nah am Tīreļi-Moor und am Museum der Weihnachtsschlacht. Die Reitrouten Jaunmārupe-Tīreļi und Tīreļi-Jaunbērze zur Erkundung der Umgebung führen vorbei an Gedenkorten, Schützengräben, dem sog. Maschinengewehrberg und anderen geschichtsträchtigen Stätten. Auf dem Hof wird auch eine Pferderasse gehalten, die im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kam. Auch die anderen Hoftiere sowie die Spirituosenherstellung kann in Augenschein genommen werden. Es gibt unter anderem auch einen Picknick- und Campingplatz.
Orte zum Essen
Café „Dakota“ in Ciemupe
Landgasthaus „Aitiņlauvas“ am Kilometer 22 an der Fernstraße A9
Das Wirtshaus befindet sich im 22. Kilometer der Straße Riga – Liepaja (A9). Hier werden die Gerichte hauptsächlich aus den Naturgeschenken des Waldes vorbereitet. Die Innenausstattung ist dem Thema Jagd gewidmet. Nebenan befindet sich eine Koppel mit Damhirschen.
Lettische Küche: Bockbraten, Wildschweinbraten, Hirschschinkensteak, Lammfleischbraten, gefüllte Bachforelle.
Bäckerei und Café „Lāči“ am Kilometer 13 an der Fernstraße A9
In dem Backprozess des Brotes von Lāči, das nicht nur in Lettland, sondern auch über die Grenze berühmt ist, werden seit langer Zeit gepflegte Meisterkenntnisse und Meisterfertigkeiten angewendet. Hier kann man Führungen bestellen, einen Brotlaib formen und backen, eine Mahlzeit in einem netten Wirtshaus zu sich nehmen und Produkte kaufen. Das aus Roggenmehl gebackene Brot ist eines der Identitätssymbole Lettlands.
Lettische Küche: Cremige Steinpilzsuppe, verschiedene heiße Töpfe, Brotsuppe, Dessert des Bäckers.
Landgasthaus „Eglieni“ am Kilometer 39 an der Fernstraße A9
Das Wirtshaus befindet sich am Rande der Straße Riga – Liepaja (A9), im Erholungskomplex Eglieni, wo die lettische Atmosphäre mit der modernen verbunden ist. Grüne Kräuter werden hier aus den eigenen Beeten serviert.
Lettische Küche: Kalte Rote-Beete-Suppe, Hering mit Quark und Sauerrahm, Grützwurst mit Quarkbällchen, geschichtetes Roggenbrot-Dessert, Quarkdessert mit Kompott, Kräutertees, Kwass.
Das besondere Gericht: Steinpilzsuppe und mit Steinpilzen gefülltes Hähnchenfilet.
Orte zum Übernachten
Gästehaus „Pilsētnieki“ im Dorf Slampe
Gästehaus für Erholung und Feiern. 7 gut eingerichtete Schlafzimmer, Raum für Seminare, Plätze für Wohnwagen und Zelt. Ein Teich, in dem man angeln und baden kann. Sauna.
Gutshof Šlokenbeka bei Tukums
Das Landgutsensemble in Milzkalne am Ufer des Flüsschens Slocene begann sich im 15. Jahrhundert zu bilden als einen geschlossenen Komplex fränkischen Typs für die Wirtschaftsbedürfnisse des Ordens und ist heutzutage ein einzelnes erhaltenes Beispiel eines befestigten Landguts solchen Typs (als ein Versteck für Gutsbesitzer im Angriffsfall) in Lettland. Am Ende des 17. Jahrhunderts wurden Tortürme mit den herrschaftlichen Flügeln, aber in den 18 – 19 Jahrhunderten – auch die Wirtschaftsgebäude errichtet. Von der ursprünglichen Bebauung ist eine Mauer mit den Schießöffnungen erhalten geblieben. In einem der Flügel des Komplexes wurde das Straßenbaumuseum Lettlands eingerichtet. In einem Hauptgebäude des Landguts befindet sich ein Hotel, hier werden Exkursionen und Verkostungen von Landerzeugnissen angeboten.