III Nationale Partisanenbewegung - Waldbrüder

Auf den Spuren der Waldbrüder in Lettland und Estland

Tag 4.

260 km

Madona-Lubāna-Balvi-Alūksne-Ape-Metsavenna-Nursi-Võru

Praktische Infos

  • Fahrstrecke: ca. 260 km
  • Besuche im Gedenkmuseum für Broņislava Martuževa sollten im Voraus gebucht werden. 
  • Es wird empfohlen, Führungen im Zentrum für Tourismus und kulturhistorisches Erbe Lubāna im Voraus zu buchen.
  • Die Waldbrüder-Tour ist nur für Gruppen und mit Voranmeldung möglich: www.metsavennatalu.ee
  • Öffnungszeiten des Waldbrüder-Museumszimmers in Nursi: rouge.kovtp.ee

Sehenswürdigkeiten

Gedenkmuseum für Broņislava Martuževa - Poesiescheune

Das Broņislava-Martuževa-Museum befindet sich an der Stelle des Geburtshauses der Dichterin in der Gemeinde Indrāni im Landkreis Madona. Es ist in einer renovierten Scheune untergebracht, die Audio- und Videoaufzeichnungen als Zeitzeugnisse der Widerstandsbewegung birgt und über ein von ihr erstelltes Untergrundjournal mit Gedichten und Liedern für die nationalen Partisanen Zeugnis ablegt. Broņislava Martuževa war von Anfang an in der Widerstandsbewegung aktiv. Der nicht erhaltene Hof der Martuževs namens “Lazdiņas“ war auch Zufluchtsort für den Anführer des lettischen nationalen Partisanenverbandes, Pēteris Supe, und seine Kameraden. Hier versteckte sich die Dichterin fünf Jahre lang im Keller ihres eigenen Hauses, traf Partisanen, schrieb Gedichte (darunter Widmungen für die Partisanen Pēteris Supe, Vilis Tomas, die Smilga-Gruppe, Laivenieks, Salns, Celmiņš, Bruno Dundurs usw.), schrieb Lieder und brachte sie den Partisanen bei. Heute werden ihre Lieder von der Gruppe „Baltie lāči“ gesungen. 1950 gab sie im Untergrund zusammen mit Vilis Toms die Zeitschrift „Dzimtene“ heraus. Die Dichterin hat die 11 Ausgaben mit jeweils 10 Exemplaren per Hand abgeschrieben. 1951 wurden die Dichterin, ihr Bruder, ihre Schwester, ihre Mutter und Vilis Toms verhaftet. 1956 kehrte Broņislava Martuževa aus Sibirien zurück. Die Poesiescheune ist sowohl in der Region als darüber hinaus bekannt und wird sowohl von Einheimischen als auch von Auswärtigen gerne besucht. Der Lebenslauf der Dichterin spiegelt das Schicksal Lettlands exemplarisch wider. 

Zentrum für Tourismus und kulturhistorisches Erbe Lubāna

Das Zentrum für Tourismus und kulturhistorisches Erbe in Lubāna befindet sich im Zentrum des Ortes. Gezeigt werden wechselnde Sonderausstellungen und eine Dauerausstellung über Geschichte, Kultur, Traditionen und Ereignisse der Region. Die Dauerausstellung ist Persönlichkeiten gewidmet, auf die Lubāna besonders stolz ist. Zu ihnen gehören die Dichterin Broņislava Martuževa, Mitglied der nationalen Widerstandsbewegung und politische Gefangene, Hugo Celmiņš, Teilnehmer am Freiheitskrieg und Politiker, Oskars Kalpaks, der erste Oberbefehlshaber der lettischen Armee, der Fotograf Alfreds Grāvers, der Opernsänger Jānis Zābers, der Dichter Jānis Gavars, der Künstler Rūdolfs Pinnis, der Folklorist und Pastor Mārtiņš Celmiņš. Ausstellungsführer berichten über die Lebensläufe der Träger des Lāčplēsis-Ordens (höchster militärischer Verdienstorden Lettlands) und der Freiheitskämpfer in Lubāna und seiner Umgebung sowie über ihre letzte Ruhestätte auf dem Alten Friedhof von Lubāna. Führungen sind in Lettisch und Russisch möglich. Übersetzungen ins Deutsche oder Englische sind nach vorheriger Vereinbarung möglich.

Das Hauptquartier der nationalen Partisanen im Naturschutzgebiet „Stompaku-Sümpfe“

Während des Zweiten Weltkriegs war der Stompaku-Sumpf eines der größten nationalen Partisanenlager im Baltikum. Heute ist das Gebiet Teil des Naturschutzgebiets Stompaku-Sümpfe. Die Siedlung auf den Sumpfinseln ist über einen markierten Steg zu erreichen.

Anfang 1945 lebten 350–360 Personen, darunter 40–50 Frauen, im Lager der nationalen Partisanen im Stompaku-Sumpf. Das Lager bestand aus 24 halb in den Boden eingebauten Wohnbunkern, die Platz für 3–8 Personen boten. Es gab eine Bäckerei, einen Kirchenbunker und drei oberirdische Anlagen für Pferde. Partisanen aus dem Lager verübten Anschläge auf führende Kräfte des Besatzungsregimes.

Am 2. und 3. März 1945 fand hier die Schlacht von Stompaki statt – die größte in der Geschichte der lettischen Nationalpartisanen. Die 350–360 Partisanen im Lager wurden vom 143. Gewehrregiment des NKWD und lokalen Kämpfern des Istrebikel-Bataillons (insgesamt 483 Mann) angegriffen. Die Schlacht dauerte den ganzen 2. März. In der Nacht zum 3. März gelang es den Partisanen, aus dem Lager auszubrechen und sich in ihren vorherigen Stützpunkt zurückzuziehen. Die Schlacht forderte 28 Partisanen, während der NKWD 32 Kämpfer verlor. Heute befinden sich auf dem Gelände des Lagers Stompaki drei restaurierte Bunker – eine Kirche, ein Hauptquartier und ein Wohnbunker sowie 21 ehemalige Bunkerstandorte. Es wurden Informationstafeln über das Lager und die Schlacht aufgestellt. Es können Führungen gebucht werden

Private Ausstellung „Räume von Abrene“

Die Ausstellung „Räume von Abrene“ befindet sich in der Stadt Viļaka, in einem Gebäude mit einer wechselvollen Geschichte. Anfangs befand sich das Gebäude auf dem alten Marienhausen-Marktplatz, später beherbergte es Wohnungen, Büros und verschiedene Geschäfte, und während des Zweiten Weltkriegs war es das Hauptquartier der lettischen Selbstverteidigung, der Gestapo und der Tscheka. Mehrere Ausstellungen zeigen verschiedene Ereignisse und historische Abschnitte in der Stadt Viļaka und ihrer unmittelbaren Umgebung zwischen 1920 und 1960, als Viļaka Teil des Kreises Abrene von Neu-Lettgallen war. Sie zeigen Gegenstände aus dem Partisanenhauptquartier im Stompaku-Sumpf, die mit der nationalen Partisanenbewegung in Lettgallen in Verbindung standen. Außerdem gibt es Dokumente und Fotos aus dem Unabhängigkeitskrieg. Die neueste Ausstellung ist der einst berühmten Motocross-Strecke „Baltais briedis“ gewidmet.

Waldbruder Bauernhof in Võrumaa

Der Waldbruder-Bauernhof liegt in unmittelbarer Nähe der estnisch-lettischen Grenze im Dorf Vastse-Roosa.

 

Der 1999 eröffnete Waldbruder-Bauernhof bietet Bunkertourismus an – eine Möglichkeit, sich mit einer der wichtigsten Etappen der jüngeren estnischen Geschichte im Rahmen einer Waldbrüder-Expedition vertraut zu machen, einschließlich des Besuchs eines Waldbruder-Bunkers. Während des Ausflugs machen sich die Teilnehmer auf die Suche nach einem Waldbruder in seinem Versteck, besuchen den Bunker, hören authentische Geschichten, singen zusammen mit dem Gastgeber Waldbrüderlieder und nehmen eine Waldbrüdermahlzeit oder aber ein Festmahl zu sich. Die Hauptattraktion ist ein Bunker, der in den Hang gegraben wurde und mit feinen Nadelbaumstämmen ausgekleidet ist. Der Bunker hat eingebaute Pritschen und einen kleinen Tisch. In Bunkern wie diesem fristeten Hunderte von tapferen, aber leidgeprüften Männern in der zweiten Hälfte der 1940er bis zum Anfang der 1950er Jahre ein einsames Dasein.

Waldbrüder-Museumszimmer im Besucherzentrum von Nursi (mit einem Gedenkstein und einem Bunkernachbau in der Nähe)

Das Museumszimmer ist während der Öffnungszeiten der Bibliothek zugänglich. Der Bunker befindet sich in einem nicht gesperrten Bereich des Truppenübungsplatzes von Nursipalu; während der Übungen kommen in der Nähe verschiedene Waffengattungen zum Einsatz. Der letzte Teil der Straße erfordert gutes fahrerisches Können, ist aber zur meisten Zeit des Jahres mit einem PKW passierbar. In der Nähe des Bunkers kann es feucht sein.

Der Bunkerkampf von Lükkä (Nursi) fand am 28. Dezember 1945 statt. Während des Kampfes wurden neun Waldbrüder getötet und ein oberirdischer Bunker niedergebrannt. Drei Männern gelang es zu entkommen und sich zu verstecken. Der Ort der Auseinandersetzung wurde erst 2008 nach jahrelanger Suche gefunden. Ein Jahr später wurde ein Denkmal an der Straße Võru-Valga eingeweiht. Im Jahr 2010 wurden erste Ausgrabungen an der Bunkeranlage vorgenommen und ein dem Kampf gewidmeter Museumsraum im ehemaligen Schulhaus von Nursi eingerichtet. Eine Schreibmaschine der Waldbrüder ist inzwischen Teil der Dauerausstellung des Museums von Võrumaa.

Orte zum Essen

Café „Senda“ in Balvi

Das Café befindet sich im Zentrum von Balvi, am Rande der Brivibas Straße (Richtung Vilaka). Hier werden hausgemachte Speisen angeboten, darum ist es ein beliebter Ort für Mittagessen.

Café „Pajumte“ in Alūksne

Ein gastfreundliches und gemütliches Café im Zentrum von Alūksne mit einer vielfältigen Küche für jeden Geschmack. Darüber hinaus werden auch Spezialitäten der Region Alūksne zubereitet: Salat „Tempelberg“, Hauptgericht „101 Stufen bis zum Genussmoment“ und Dessert „Inseln des Marienburger Sees”. Es werden Geschäftsessen und spezielle Monatsangebote sowie ein Kindermenü angeboten.

Gasthaus „Katrīnkrogs“ in Alūksne

Das Wirtshaus befindet sich am Ufer des Sees Aluksne, im Zentrum für Landtourismus und Erholung Jaunsētas. Es ist ein Blockhaus mit Innenausstattung im Stil des 17. Jhs., als in Aluksne die spätere Zarin von Russland und die Frau des Peters des Großen geboren wurde und bei ihrem Pflegevater Ernst Glück aufgwuchs.

Lettische Küche: Suppe aus Fischen (Zander oder Hecht) aus dem See Aluksne, Schweinezunge, in Mehlpanierung gebratenes Ei, geschichtetes Roggenbrot-Dessert mit Preiselbeermarmelade und Schlagsahne.

Das besondere Gericht: Mittagessen nach dem Geschmack der örtlichen Einwohner: Brühe mit gebrühten Teigstücken "Profitroļi".

Restaurant „Andreas“ in Rõuge

Das Café-Restaurant Andreas in der Villa Ööbikuoru bietet ein À-la-carte-Menü, das von der Küche des Landkreises Võru, modernen Trends und den wechselnden Jahreszeiten inspiriert ist.

Wir legen besonderen Wert auf lokale Lebensmittel und ein Großteil der von uns verwendeten Lebensmittel stammt direkt von Bauernhöfen aus Võrumaa. Wir beweisen Ihnen, dass man auch in den entlegensten Gegenden Estlands köstliche Gerichte anbieten kann.

Im Sommer besteht die Möglichkeit, Hochzeitsempfänge für bis zu 74 Personen im Außenbereich mit Blick auf den See oder Festlichkeiten in einem Raum mit Glasterrasse für bis zu 40 Personen zu organisieren.

Ein wunderbares Erlebnis!

Kubija Spa Restaurant in Võru

Liebe geht durch den Magen!

Wir haben ein Restaurant im nationalen Stil mit 155 Plätzen. Hier können Sie zusätzlich zu den traditionellen  À-la-carte-Gerichten auch Speisen genießen, die nach der südestnischen Küchentradition aus den örtlichen Zutaten angefertigt wurden.

Das Mittagsbuffet ist täglich von 12 bis 14.30 Uhr geöffnet (9€/Person)
(Vorsuppe. Hauptgericht, Dessert, Wasser, Schwarzbrot, Weißbrot, Brötchen und Kräuterbutter)

Für alle, die ein Tagesangebot in Anspruch nehmen, gibt es eine Tasse Kaffee oder Tee umsonst!

 

 

Orte zum Übernachten