Von den Schlachtfeldern des Kurland-Kessels zum Sowjetabenteuer in Dundaga
Tag 2.
140 km
Saldus–Ezere–Vaiņode–Priekule–Skrunda
Praktische Infos
- Fahrtstrecke: 140 km
- Je nach Entfernung und verfügbarer Zeit können 4-5 der aufgeführten Sehenswürdigkeiten an einem Tag besucht werden.
- Das Zollhaus von Ezere („Muitas Nams“) kann nach Voranmeldung besucht werden: +371 29475438, +371 63842152
- Der Flugplatz Vaiņode kann nur mit einem Guide besucht werden. Buchungen unter +371 29229743.
- Führungen in Priekule und Umgebung können bei der Touristeninfo in Priekule unter +371 26132442 gebucht werden. Die Dauer der Führung variiert und liegt zwischen 3 bis 6 Stunden, je nach Interesse.
Sehenswürdigkeiten
Deutscher Soldatenfriedhof Saldus
Der deutsche Soldatenfriedhof Saldus liegt an der Autobahn Saldus-Ezere. Auf dem 8 Hektar großen Friedhof wurden rund 25.000 deutsche Soldaten sowie einige lettische Legionäre umgebettet. Die Umbettung findet seit 1997 statt.
Vom 1. Mai bis 1. Oktober ist im Gedenkraum eine Ausstellung über die Schlacht von Kurland zu sehen. In diesem Zeitraum ist der Gedenkraum werktags von 9:00 bis 17:00 Uhr geöffnet, samstags und sonntags verfügt der Friedhof auch über einen Gästeführer. Die Register der in Saldus begrabenen Soldaten deutscher Soldaten und gefallener Soldaten in ganz Lettland sind ebenfalls verfügbar.
Zollhaus Ezere - Sammlung kulturhistorischer und heimatkundlicher Zeitzeugnisse
Das Zollhaus Ezere liegt unweit der Landstraße Saldus-Mažeikiai an der lettisch-litauischen Grenze. Am 8. Mai 1945 wurde in diesem Gebäude von den Befehlshabern der im Kurland-Kessel eingeschlossenen deutschen Heeresgruppe Kurland die Kapitulationsurkunde unterzeichnet. Daher kann man das Ende des Zweiten Weltkrieges in Ezere verorten. Die Ausstellung im alten Zollhaus informiert über die Ereignisse am Ende des Zweiten Weltkrieges sowie über die historische Entwicklung der Umgebung von Ezere von der Vor- und Frühgeschichte bis in unsere Tage. Am Morgen des 7. Mai 1945 stellte der Befehlshaber der Leningrader Front, Marschall L. Goworow, ein Ultimatum an die Befehlshaber der Heeresgruppe Kurland und forderte sie auf, die Waffen niederzulegen. Die Kapitulationsakte wurde am 8. Mai von beiden Seiten unterzeichnet und das weitere Vorgehen vereinbart: die Orte der Waffenübergabe, der Umfang der vorzulegenden Dokumente und Informationen sowie weitere Maßnahmen praktischer Natur.
Flugplatz Vaiņode
Auf dem Flugplatz Vaiņode sind noch 16 in der Sowjetzeit errichtete Flugzeughangars sowie 1800 m der vormals 2500 m langen Start- und Landebahn erhalten. Der Flugplatz kann nur nach vorheriger Vereinbarung besichtigt werden. Der Flugplatz Vaiņode bildete in der Zeit des lettischen Freistaates die Wiege der lettischen Luftfahrt und später einen der größten Militärflugplätze im Baltikum. 1916 errichteten deutschen Truppen hier zwei Hangars für Luftschiffe. Diese Zeppeline dienten zur Aufklärung und Beschießung von Stellungen der russischen Armee. Später kaufte die Stadt Riga die Luftschiffhallen und nutzte ihre Dachkonstruktionen zum Bau der Pavillons des Rigaer Zentralmarktes. Im Mai 1940 wurde das 31. Geschwader der Luftstreitkräfte der Roten Armee mit Jagdbombern in Vaiņode stationiert. Damals wurde mit dem Bau einer einheitlichen Start- und Landebahn aus Betonplatten begonnen. Der noch unfertige Flugplatz diente zum Ende des Sommers 1944 verschiedenen deutschen Luftwaffenverbänden und ganz am Ende des Zweiten Weltkrieges den Luftstreitkräften der Roten Armee im Kampf gegen die deutsche Heeresgruppe Kurland. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren Einheiten der sowjetischen Luftstreitkräfte bis 1992 in Vaiņode stationiert.
Gedenkstätte Bruderfriedhof-Soldatenfriedhof Priekule
Das Ensemble des Bruderfriedhofes Priekule an der Straße Liepāja-Priekule-Skuoda ist der größte sowjetische Soldatenfriedhof des Zweiten Weltkrieges im Baltikum. Hier wurden mehr als 23 000 sowjetische Gefallene beigesetzt. Die „Operation Priekule“ ab Oktober 1944 bis zum 21. Februar 1945 war eine der erbittertesten Kampfhandlungen in Kurland. Die für beide Seiten verlustreiche Schlacht von Priekule im Februar 1945 dauerte sieben Tage und Nächte ohne Unterbrechung. Bis zur Umwandlung der Kriegsgräberstätte in eine Gedenkstätte zierte den Bruderfriedhof Priekule das letzte vom herausragenden lettischen Bildhauers K. Zāle (1888-1942) geschaffene Denkmal, das ursprünglich zur Erinnerung an die Unabhängigkeitskämpfe in Aloja errichtet werden sollte. Zwischen 1974 und 1984 wurde der Bruderfriedhof Priekule auf einer Fläche von 8 ha zu einem Gedenkensemble für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs umgestaltet. Beteiligt waren die Bildhauerin P. Zaļkalne, die Architekten A. Zoldners und E. Salguss sowie der Dendrologe A. Lasis. Die 12 m hohe Skulptur der „Mutter Heimat“ steht im Zentrum der Gedenkstätte. Die Namen der Gefallenen sind in Granitplatten eingraviert. Bis zur Wiederherstellung der Unabhängigkeit Lettlands 1991 wurde der Tag des Sieges alljährlich am 9. Mai hier groß gefeiert.
Orte zum Essen
Gutsrestaurant in Skrunda
Das Restaurant befindet sich an der Straße Riga – Liepaja (A9). Hier werden in Lettland gezüchtete Produkte, sowie Produkte der lokalen Bauer verwendet.
Lettische Küche: Blattsalat mit Kabeljauleber, kalte Rote-Beete-Suppe mit Schweinezunge, gebratenes Welsfilet, im Ofen gebackene Bachforelle aus Lettland, im Ofen gebackenes Schweinefilet, gegrilltes Hirschfleisch.
Das besondere Gericht: Auslese der im Landgut hergestellten Eissorten.
Bistro „Jumis“ in Skrunda
Das Café befindet sich am Rande der Straße Riga – Liepaja (A9). Weite Räume, Innenausstattung aus Holz.
Lettische Küche: Quark mit Hering und Sauerrahm, Bauernfrühstück, Steinpilzsuppe, in Zwiebeln gebratenes Schweinefleisch, geschmorte Leber, hausgemachte Frikadellen, gebratene Schweinerippen, Kartoffelpfannkuchen, gefüllte Pfannkuchen.
Das besondere Gericht: Schinkentopf Jumis.
Restaurant „Piena Muiža“ im Dorf Sieksāte
Diese Gaststätte befindet sich in dem erneuerten Herrenhaus des Landgutes Sieksate (Berghof), aber in der Kornkammer und in der Käserei ist das Milchmuseum eingerichtet. Gäste können hier ihr Talent beim Kuhmelken ausprobieren, Butter schlagen und sie auch verkosten.
Lettische Küche: Roggenbrot, Hering mit Quark, Milchsuppe, nach dem Geschmack des Landes gekochte Kartoffeln mit grünem Schnittlauch, Hirschfleischscheiben, Zander mit Sauerrahmsoße, Flunder mit grünen Erbsen, Kartoffelpfannkuchen mit Preiselbeermarmelade.
Das besondere Gericht: Käsekuchen des Milchhofes, selbstgemachter Eierlikör.
Es gibt nur wenige Möglichkeiten für Mittag- und Abendessen in der Region Vaiņode-Priekule. Mahlzeiten können auf leismalite.lv/paest/ reserviert werden. Alternativ sollten Lunchpakete mitgenommen werden.
Orte zum Übernachten
Gutshaus von Skrunda
Das Herrenhaus Skrunda befindet sich am Ufer der Venta am Rand der Schnellstraße Riga-Liepaja. Ein Hotel mit 12 komfortablen Zimmern, Bankettsälen und Konferenzräumen. Das Herrenhaus-Restaurant verwendet Produkte, die in Lettland angebaut und von einheimischen Bauern hergestellt wurden. Hier können die Gäste originelle lokale Gerichte wie Karpfenkroketten mit hausgemachter Rhabarber-Mayonnaise, Schweinebauch mit Birkenblattsirup und Sellerie sowie eine Auswahl an im Herrenhaus hergestelltem Eis probieren .
„Piena Muiža“ im Dorf Sieksāte
In dem restaurierten historische Gutsensemble wurde ein Hotel mit 23 zimmern eingerichtet sowie das Restaurant „Rožu krodziņš” (Rosenkrug), in dem die Speisen aus Erzeugnissen des Gutes zubereitet werden. Für die Wellness steht der Milch-Spa-Bereich zur Verfügung mit Milchwannen und Massage. Zudem gibt es einen Saunakomplex mit Kamin und kleinem Schwimmbecken, mit Dampfsauna und aromatischer Sauna. Für Freunde der Saunarituale steht zudem auch eine weiße Sauna und eine echte schwarze Sauna mit Steinen zur Verfügung. Für große und kleine Feierlichkeiten gibt es den Festsaal. Es gibt Stellplätze für Wohnmobile und Tennisplätze. Für Wissbegierige wurde das Milchmuseum eingerichtet. Die Gäste können sowohl versuchen zu melken als auch Butter zu stampfen, die man dann auch verkosten kann. Die sprechende Kuh Venta erzählt wie die Milch entsteht. Auf dem Gut leben außerdem auch Hirsche, Schafe und die Pferde Mia und Mara. Das Gut ist von Obstgarten und Park umgeben, wo an vielen Stellen Schautafeln mit den Bezeichnungen der Bäume angebracht sind. Es kann lohnenswert sein, den Besuch im Milchhof mit einem Besuch im Nachbarhof „Garīki“, wo Pilze gezüchtet werden, zu verbinden. Der Milchhof befindet sich am Südrand des Kurischen Hügellandes, man hat von hier eine gute Aussicht in die umgebende Landschaft.
Landgästehaus „Garīkas“ bei Skrunda
Ein altertümliches Gutshaus in Kurland, 35 km von Kuldīga entfernt. Ein Festsaal für 50 Personen, ein Seminarraum für 40 Personen, eine Sauna, im Kellergewölbe ein Kaminzimmer für 16 Personen stehen zur Verfügung. Es gibt Zweier-, Dreier- und Viererzimmer für die Übernachtung. Zeltplätze sind vorhanden. Ein Picknickplatz an den Teichen. Tennis-, Basketball- und Volleyballplätze. Sonderangebot der Küche - Shiitakepilze.