Bahnhof Šateikiai Infrastruktur

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Alina Borzenkaitė
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 Stoties g.2, Šateikiai, Plungės r., Litauen
 Plungės turizmo informacijos centras
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Der Bahnhof Šateikiai wird an der Bahnstrecke Kužiai-Telšiai-Kretinga im Bezirk Plungė gebaut.

Nach der Unabhängigkeitserklärung der Republik Litauen im Jahr 1918 begann der Aufbau der Eisenbahninfrastruktur: Es wurde ein Verwaltungssystem geschaffen und Vorbereitungskurse für Eisenbahnarbeiter organisiert. 1923 beschloss das Ministerkabinett den Bau der Strecke Kužiai–Telšiai–Kretinga. Als Streckenführung wurde die dicht besiedelte Region Samogitien ausgewählt, die noch keine ausreichenden Verbindungen nach Klaipėda und zu anderen Zentren besaß.

Die Bahnhöfe wurden nach dem Bau des Schienennetzes und nach standardisierten Architekturplänen errichtet. Die Passagierhalle des Bahnhofs Šateikiai wurde in typischer Bauweise mit einem Stockwerk und einem Dach errichtet; im selben Gebäude befand sich auch ein Lager.

Während des Kalten Krieges erlangte der Bahnhof Šateikiai auch für die Rüstungsindustrie Bedeutung. Zwischen 1960 und 1978 befanden sich in den Wäldern von Šateikiai und Plokštinė die oberirdischen und unterirdischen Raketenstartanlagen für thermonukleare Raketen. Sowohl während der Bauphase als auch später im Betrieb wurden Baumaterialien, Waffen und sonstige Güter per Bahn zu den Bahnhöfen Šateikiai und Plokštinė transportiert. Es wird angenommen, dass auf der oberirdischen Basis Šateikiai ein riesiges Atomwaffenarsenal stationiert war. Dies wird durch den Transport von Raketen im Jahr 1962 von der Raketenbasis Šateikiai über die Bahnhöfe Šateikiai und Plokštinė nach Russland und später per Schiff nach Kuba (Kubakrise) bestätigt.

Der Bahnhof Šateikiai wird heute regulär betrieben, sowohl für Personen- als auch für Güterzüge. Nur wenige Geschichten sind erhalten geblieben, die die Geschichte des Bahnhofs mit den Aktivitäten ehemaliger militärischer Raketenbasen verbinden.

Verwendete Quellen und Referenzen:

https://zemaitijosnp.lt/ekspozicijos/

Dabašinskienė, I. (2013). Architektur der ersten Eisenbahn im Litauen der Zwischenkriegszeit. Mokslas–Lietuvos ateitis/Wissenschaft–Zukunft Litauens, 5(3), 309-315

Zugehörige Geschichten

Erinnerungen von K. Meškauskas an die Raketenstützpunkte im Bezirk Plungė

Die ehemaligen Raketenbasen im Bezirk Plungė bergen eine beeindruckende Geschichte des Kalten Krieges – vom geheimen Transport von Raketentreibstoff bei Nacht bis zum Bau unterirdischer Schächte mit künstlichem Druck. Die Memoiren des Arztes Kajetonas Meškauskas enthüllen wenig bekannte Details über die Aktivitäten des sowjetischen Militärs und das Leben der Bauarbeiter. Seine Geschichte handelt nicht nur von der Basis, sondern auch von einem Mann, der sich mitten im Geschehen wiederfand.

Auf den Spuren von Atomwaffen im Šateikiai-Wald

In den Jahren 1960–1978 befand sich in den Wäldern des Dorfes Šateikiai im Bezirk Plungė ein bodengestützter Raketenstützpunkt, auf dem thermonukleare Mittelstreckenraketen vom Typ R12U stationiert waren. Nach dem Transport der Raketen wurde die 384. Artilleriebrigade (Schwerkraftartillerie) auf dem Stützpunkt stationiert. Ihr standen selbstfahrende 203-mm-Haubitzen vom Typ 2S7 „Pion“ sowie diverse andere Waffensysteme zur Verfügung, die zahlreiche Menschenleben kosteten.

Auf den Spuren von Atomwaffen im Šateikiai-Wald

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