Raketenbasis Šateikiai Infrastruktur

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Foto: Rowena Augustinė
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Im Jahr 1960 wurde in den Wäldern in der Nähe von Šateikiai im Bezirk Plungė der Raketenstartplatz Šateikiai errichtet. Er ist einer von nur vier Basen dieser Art in Litauen. Die Basis verfügte über vier Abschussrampen für ballistische Mittelstreckenraketen vom Typ R-12 (SS-4 Sandal). Sobald das Signal empfangen wurde, konnten die Raketen auf die europäischen Länder des NATOBlocks abgefeuert werden. 1962, während der Karibikkrise, wurden Atomraketen von der Raketenbasis Šateikiai in den zentralen Teil Kubas verlegt. Die höchste Alarmstufe für diese Raketenbasis wurde 1968 während des Prager Frühlings – des demokratischen Übergangs in der Tschechoslowakei – ausgerufen. Damals war eine der Raketen auf die Bundesrepublik Deutschland gerichtet, da der NATO-Block die tschechoslowakischen Rebellen wahrscheinlich mit eigenen Waffen unterstützen würde. Die Raketenbasis Šateikiai wurde um 1978 geschlossen, da er als veraltet und seine Instandhaltung als unzweckmäßig angesehen wurde. Die Schließung der Raketenbasis wurde auch dadurch veranlasst, dass in den 1980er Jahren klar war, dass die US-Geheimdienste die Standorte der stationären Raketenstartplätze ermittelt hatten. Das Verlassen der Raketenbasis führte zu strukturellen Schäden an Gebäuden. Auf dem Gelände befinden sich noch immer die Überreste von sechs Stahlbetonlagern (Hangars) sowie mit Sträuchern bewachsene Abschussrampen für Raketen.

 

Zugehörige Geschichten

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In den Jahren 1960–1978 befand sich in den Wäldern des Dorfes Šateikiai im Bezirk Plungė ein bodengestützter Raketenstützpunkt, auf dem thermonukleare Mittelstreckenraketen vom Typ R12U stationiert waren. Nach dem Transport der Raketen wurde die 384. Artilleriebrigade (Schwerkraftartillerie) auf dem Stützpunkt stationiert. Ihr standen selbstfahrende 203-mm-Haubitzen vom Typ 2S7 „Pion“ sowie diverse andere Waffensysteme zur Verfügung, die zahlreiche Menschenleben kosteten.