Leuchtturm Mērsrags und Stützpunkt des Küstengrenzschutzes
Infrastruktur
Der Leuchtturm von Mērsrags befindet sich in Mērsrags, etwa 1 km nördlich des Ortskerns. Er wurde 1875 in Betrieb genommen. Die Höhe des Leuchtfeuers beträgt 21,3 m. Es handelt sich um eine 18,5 m hohe freistehende, zylindrische, genietete Metallkonstruktion, deren Unterteil mit Stahlbetonpfeilern verstärkt ist. Am oberen Teil befindet sich ein metallener auf Träger gestützter rundum begehbarer Balkon. Der Turm wurde in der Fabrik von Sotera, Lemonnier & Co in Paris gebaut, weshalb er auch „die Französin“ genannt wird. Ende 1944 war eine Batterie der 1003. Heeres-Küstenartillerie-Abteilung der Wehrmacht mit 60-cm-Scheinwerfern am Leuchtturm stationiert. Im Mai 1945 plante die nationalsozialistische deutsche Führung, die lettische 15. Waffen-Grenadier-Division der SS in das Gebiet zu verlegen, doch die lettischen Soldaten hatten sich bereits den Westalliierten ergeben. Am Leuchtturm von Mērsrags sind die Überreste eines Bauwerks erhalten, das während der Sowjetzeit einen großen, schwenkbaren Scheinwerfer trug, mit dem der sowjetische Grenzschutz auf das Meer hinausleuchten konnte. Am Leuchtturm gibt es einen Turm zur Vogelbeobachtung. Besuche sind nach vorheriger Anmeldung möglich, anzufragen bei der Touristeninformation Mērsrags.
Zugehörige Zeitleiste
Zugehörige Themen
Zugehörige Geschichten
Verbotene Leuchttürme und das Meeresufer
Zu Zeiten der UdSSR waren die Meeresküsten in Nord- und West-Kurzeme eigentlich militärische Sperrgebiete, aber es war verboten, die Leuchttürme zu besuchen oder gar zu fotografieren.
Kurzeme Küste - geschlossenes Gebiet
Während des Kalten Krieges war der gesamte Küstenstreifen von Kurzeme für die Öffentlichkeit gesperrt - die sowjetischen Grenzsoldaten waren hier die Hauptverantwortlichen, mit Wachposten in bestimmten Abständen und Beobachtungstürmen mit Scheinwerferstationen am Strand. Zivilisten durften sich nur bei Tageslicht am Meer aufhalten.
Über Kolka Küstengrenzschutz
Die Einwohnerin von Kolka, Valija Laukšteine, erinnert sich an die Zeit, als es in Kolka noch Grenzsoldaten gab.