II Zweiter Weltkrieg, IV Die sowjetische Besatzung und der Kalte Krieg

Im Gedenken an den Freiheitskrieg in Westestland

Schlachtfeld von Timmkanal

Am 4. Juli 1941 stürmten die Forest Brothers das Exekutivkomitee in Häädemeeste. Angeführt wurde die Gruppe von Elmar Toomingas, dem Rektor der Grundschule Metsapoole und Leiter der regionalen Einheit der Defence League in Häädemeeste.

Am 6. Juli traf ein Zerstörungsbataillon der Roten Armee ein: Einige von ihnen wurden getötet, andere gefangen genommen.

Am 7. Juli griff eine 400 Mann starke Einheit der Roten Armee (Infanterie und Zerstörungsbataillone) die örtliche Miliz mit 60 Mann an. Die Verteidiger wurden mit Hilfe zweier leichter Panzer nach Timmkanal zurückgedrängt, wo sie sich neu formierten und wieder Stellung bezogen.

Am 8. Juli brannte das Zerstörungsbataillon 14 Gehöfte und das Schulhaus im Dorf Rannametsa sowie die Kirche in Võiste nieder. In Tahkuranna entbrannte ein Gefecht zwischen den vorrückenden Deutschen und dem Zerstörungsbataillon. Rannametsa verlor dabei 57 Mann, acht gerieten in Gefangenschaft. Einige Quellen behaupten, die deutsche Einheit sei das 402. Radfahrerbataillon unter Major Ullersperger gewesen. Am Nachmittag desselben Tages trafen estnische und deutsche Einheiten in Pärnu ein. Der Ort des Gefechts ist durch einen Granitblock mit einer schwarzen Tafel markiert, auf der steht: „Am 8. Juli 1941 brannte das Zerstörungsbataillon von Pärnu 18 Haushalte und das Schulhaus in Rannametsa nieder.“ Dem Text folgt ein Zitat aus einem Gedicht von Hando Runnel.

Denkmal für den Unabhängigkeitskrieg in Pärnu-Jaagupi

Im Jahr 1922 wurde auf dem Friedhof von Pärnu-Jaagupi ein Denkmal für die Männer der Gemeinde Pärnu-Jaagupi (heute Gemeinde Põhja-Pärnumaa) enthüllt, die im Ersten Weltkrieg und im Unabhängigkeitskrieg gekämpft hatten. Das Denkmal wurde in der Marmor- und Granitfabrik von Jüri Walk in Pärnu gefertigt. Es wurde am 22. September 1922 eingeweiht und 1945 abgerissen. Bis zum 1. Mai 1989 waren insgesamt 10.362 Rubel für die Restaurierung des Denkmals gesammelt worden, das am 18. Juni 1989 erneut enthüllt wurde. Das Denkmal besteht aus einem mehrstufigen Obelisken auf einem vierstufigen Sockel. Die vergoldeten Konturen an der Vorderseite des Obelisken stellen das Freiheitskreuz dar. Darunter steht die Inschrift: „Seid treu bis in den Tod“. Der untere Sockel des Obelisken ist mit einer vergoldeten Liste der Toten verziert, die mit „Den gefallenen Helden von Jakobi“ betitelt ist.

Denkmal zur Erinnerung an die Ausrufung der Estnischen Unabhängigkeit

Das Granitdenkmal befindet sich im Zentrum von Pärnu auf dem Unabhängigkeitsplatz. Es wurde 2008 in der Nähe des ehemaligen Endla-Theaters enthüllt; seine Autoren sind Kaarel Eelma, Mart Aas und Mikk Mutso.

 

Am 23. Februar 2018 erfolgte die erste öffentliche Verlesung des Unabhängigkeitstextes "Manifest an alle Völker Estlands" vom Balkon des Endla-Theaters in Pärnu. Das Unabhängigkeitsmanifest wurde am Tag darauf in Tallinn veröffentlicht, woraufhin die unabhängige Republik Estland ausgerufen wurde. Die Staatsgewalt ging damit in die Hände gewählter Organe über (zunächst des Komitees zur Rettung Estlands, später dann der Provisorischen Regierung). Der 24. Februar 1918 gilt als die Geburtsstunde der Republik Estland.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Endla-Theater schwer beschädigt und später gesprengt.

 

Das Denkmal stellt den Balkon des historischen Endla-Theaters in seiner ursprünglichen Größe dar. Der Text des Manifests wurde zugleich in alter und moderner Schrift sowie in Blindenschrift in die Wand des Balkongebäudes eingraviert.

Estnische Museumseisenbahn in Lavassaare

Die Estnische Museumseisenbahn findet man auf dem Gelände einer ehemaligen Torffabrik im Dorf Lavassaare im Landkreis Pärnu, 17 km nordwestlich der Kreisstadt.

 

Sie ist das einzige Museum für Schmalspurbahnen in Estland. Zu seinen Exponaten gehört eine funktionstüchtige Dampflokomotive. Das Museum verfügt über mehr als 80 Fahrzeuge, darunter fünf Lokomotiven und eine Reihe von technischen Geräten, von denen die meisten im Außenbereich ausgestellt sind. In den Innenräumen der ehemaligen Verwaltung sind über 700 historische Fotos, Objekte und Dokumente zum Thema der estnischen Schmalspurbahnen ausgestellt.

 

Die Schmalspurbahnen wurden im 19. und 20. Jahrhundert gebaut, um das produzierende Gewerbe in den zu Russland gehörenden Gouvernements Estland und Livland zu fördern.

Põrgupõhja Bunker

Der Põrgupõhja-Bunker befindet sich in einem Wald beim Dorf Tiduvere im Landkreis Raplamaa.

 

Um das Ende des Zweiten Weltkrieges herum wurde in mehreren besetzten Ländern, so auch in Estland, der bewaffnete Widerstand gegen die Sowjetmacht verstärkt. Es gab Versuche, Kämpfer und Aktionen zu koordinieren und ein Widerstandsnetz aufzubauen. Eine der Hauptquartiere der sog. Waldbrüder war der Põrgupõhja-Bunker, der Anfang 1947 angelegt wurde.

Im Jahr 2015 wurde eine Rekonstruktion des Waldbrüder-Bunkers von Põrgupõhja zugänglich gemacht, die es Besuchern ermöglicht, den Alltag der Partisanen nachzuvollziehen. Die Besucher können sogar im Bunker übernachten und darüber sinnieren, wie schwer das Leben gewesen sein muss, als man jeden seiner Schritte äußerst vorsichtig verrichten musste.

 

Ein paar Dutzend Meter vom Nachbau des Bunkers entfernt kann man den Standort des am 31. Dezember 1947 vom NKWD zerstörten Originalbunkers und den ihn umgebenden Erdwall sowie ein Denkmal für die gefallenen Waldbrüder sehen.

Freiheitskriegsdenkmal in Kullamaa

Die Denkmal aus Dolomitgestein von der Insel Saaremaa wurde am 11. Juli 1926 eingeweiht. Es stand auf dem Platz neben der Kirche in Kullamaa an jener Stelle, an dem sich heute der Gedenkstein für den bedeutenden estnischen Komponisten Rudolf Tobias befindet. Das Denkmal wurde 1945 gesprengt und am 30. September 1989 wieder eingeweiht. Der heutige Standort ist ein anderer als der ursprüngliche – er befindet sich zwischen dem ehemaligen Pastorat und der Kirche. Das Denkmal verjüngt sich nach oben und besteht aus aus vorspringenden und zurückweichenden Platten auf einem dreistufigen Sockel. Auf der Spitze thront ein Freiheitskreuz. Zwischen 1991 und 1999 wurde eine Erweiterung des Denkmals fertiggestellt: eine Treppe mit neun Stufen, die vom Sockel zu einer Plattform hinabführt, die an drei Seiten von Kalksteinmauern umgeben ist. Das Denkmal unterscheidet sich von anderen Denkmälern für den Freiheitskrieg dadurch, dass es nach seiner Restaurierung auch Gedenktafeln für die Opfer des Roten Terrors und für die im Zweiten Weltkrieg Gefallenen erhielt. In die Mauern der Treppe sind die Namen von mehr als 300 Menschen eingraviert.

Denkmal zur Erinnerung an die aus Westestland Deportierten

Das Denkmal für die Deportierten befindet sich in der Nähe des Bahnhofs von Risti. Es wurde von Viljar Ansko entworfen, 1999 eröffnet und ist allen aus Westestland Deportierten gewidmet. Die meisten Menschen von ihnen wurden über den Bahnhof Risti nach Sibirien verschleppt. Auch viele Einwohner von Pärnumaa, Raplamaa, Hiiumaa und Vormsi wurden hier auf Eisenbahnwaggons verladen. Insgesamt deportierten die Sowjets von hier etwa 3.000 Personen, zusätzlich zu den in Läänemaa verhafteten Personen. Das fast 13 m hohe Denkmal ruht auf einer kleinen Plattform, zu der von beiden Seiten Steinstufen führen. Von den vier Ecken des Bahnsteigs ragen Eisenbahnschienen in den Himmel, die durch ein doppeltes Schienenkreuz verbunden sind. Das Kreuz aus Eisenbahnschienen erinnert nicht nur an die Massenverfolgungen der Sowjetzeit, sondern ist auch das ehemalige Symbol für den Ort Risti mit seinem einst bedeutenden Eisenbahnanschluss.

Eisenbahn- und Fernmeldemuseum in Haapsalu

Das Museum befindet sich im Gebäude jenes Bahnhofs, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Endstation der Eisenbahnlinie im Seebad Haapsalu errichtet wurde.

 

Das Eisenbahn- und Fernmeldemuseum, das 1997 eröffnet wurde, beschreibt die Entwicklung des Eisenbahnwesens in Estland in fast anderthalb Jahrhunderten sowie die Wege und Methoden der Nachrichtenübertragung. Neben den längst in Rente gegangenen Dampfrössern trifft man hier auf einen freundlichen Stationsvorsteher und einen Skelettapparat und kann die Postagentur des Bahnhofs besuchen.

 

Im Außenbereich ist eine deutsche Dampflok aus dem Zweiten Weltkrieg ausgestellt.

Insel Osmussaar

Osmussaar liegt vor der nordwestlichen Küste Estlands. Die gesamte Insel war zur Sowjetzeit ein Sperrgebiet – die Rote Armee hatte hier eine Kommunikationseinheit stationiert. Im Rahmen des sog. Vertrages über Militärbasen wurde Osmussaar bereits 1940 von der Baltischen Flotte der UdSSR übernommen; die Bewohner mussten die Insel verlassen. 1940 waren auf Osmussaar umfangreiche Küstenverteidigungsanlagen geplant, doch wurden lediglich zwei Batterien und unterirdische Munitionsdepots gebaut. Ein 13 m hoher Kontrollturm (Entfernungsmesser-Turm) wurde 1941 fertiggestellt. Die Osmussaare-Batterie bestand aus zwei 180-mm-Doppelgeschützen. Einem Bericht zufolge wurde die Batterie am 1. September 1941 in Betrieb genommen, vier Monate früher als geplant. Anderen Angaben zufolge war im September nur das südliche 180-mm-Geschütz fertig. Im Nordwesten der Insel befindet sich außerdem eine 130-mm-Küstenbatterie, die zusammen mit einem 76-mm-Flugabwehrgeschütz in den ersten beiden Kriegsmonaten des Jahres 1941 die einzige Bewaffnung auf der Insel Osmussaar war.

Radarstation von Spithami

Die Radarstation Spitham befindet sich in der Gemeinde Lääne-Nigula im Landkreis Läänemaa an der Ostsee.

 

Die Errichtung der Radarstation Spitham begann um 1958, wahrscheinlich durch die Verlegung der Funkeinheit von der Insel Osmussaar. Bis zur Fertigstellung der Gebäude wurden Zelte als Wohnräume genutzt; die Offiziere waren auf Bauernhöfen untergebracht. Eine Kaserne, eine Kantine und technische Gebäude wurden fertiggestellt. Ein Dieselkraftwerk versorgte auch das Dorf mit Elektrizität. 1993 wurde die Einheit in die Oblast Leningrad in Russland verlegt.

 

Erhalten geblieben sind zwei große Radarhügel, ein Gefechtsstand, mehrere technische Bunker und Geräteschuppen, ein Hubschrauberlandeplatz, zwei Pillboxen und einige andere Gebäude sowie deren Überreste. Von den Gebäuden der nahen Militärsiedlung ist nur noch die zerfallende Kantine übrig.

Insel Osmussaar

Osmussaar liegt vor der nordwestlichen Küste Estlands. Die gesamte Insel war zur Sowjetzeit ein Sperrgebiet – die Rote Armee hatte hier eine Kommunikationseinheit stationiert. Im Rahmen des sog. Vertrages über Militärbasen wurde Osmussaar bereits 1940 von der Baltischen Flotte der UdSSR übernommen; die Bewohner mussten die Insel verlassen. 1940 waren auf Osmussaar umfangreiche Küstenverteidigungsanlagen geplant, doch wurden lediglich zwei Batterien und unterirdische Munitionsdepots gebaut. Ein 13 m hoher Kontrollturm (Entfernungsmesser-Turm) wurde 1941 fertiggestellt. Die Osmussaare-Batterie bestand aus zwei 180-mm-Doppelgeschützen. Einem Bericht zufolge wurde die Batterie am 1. September 1941 in Betrieb genommen, vier Monate früher als geplant. Anderen Angaben zufolge war im September nur das südliche 180-mm-Geschütz fertig. Im Nordwesten der Insel befindet sich außerdem eine 130-mm-Küstenbatterie, die zusammen mit einem 76-mm-Flugabwehrgeschütz in den ersten beiden Kriegsmonaten des Jahres 1941 die einzige Bewaffnung auf der Insel Osmussaar war.

Insel Osmussaar

Osmussaar liegt vor der nordwestlichen Küste Estlands. Die gesamte Insel war zur Sowjetzeit ein Sperrgebiet – die Rote Armee hatte hier eine Kommunikationseinheit stationiert. Im Rahmen des sog. Vertrages über Militärbasen wurde Osmussaar bereits 1940 von der Baltischen Flotte der UdSSR übernommen; die Bewohner mussten die Insel verlassen. 1940 waren auf Osmussaar umfangreiche Küstenverteidigungsanlagen geplant, doch wurden lediglich zwei Batterien und unterirdische Munitionsdepots gebaut. Ein 13 m hoher Kontrollturm (Entfernungsmesser-Turm) wurde 1941 fertiggestellt. Die Osmussaare-Batterie bestand aus zwei 180-mm-Doppelgeschützen. Einem Bericht zufolge wurde die Batterie am 1. September 1941 in Betrieb genommen, vier Monate früher als geplant. Anderen Angaben zufolge war im September nur das südliche 180-mm-Geschütz fertig. Im Nordwesten der Insel befindet sich außerdem eine 130-mm-Küstenbatterie, die zusammen mit einem 76-mm-Flugabwehrgeschütz in den ersten beiden Kriegsmonaten des Jahres 1941 die einzige Bewaffnung auf der Insel Osmussaar war.

Insel Osmussaar

Osmussaar liegt vor der nordwestlichen Küste Estlands. Die gesamte Insel war zur Sowjetzeit ein Sperrgebiet – die Rote Armee hatte hier eine Kommunikationseinheit stationiert. Im Rahmen des sog. Vertrages über Militärbasen wurde Osmussaar bereits 1940 von der Baltischen Flotte der UdSSR übernommen; die Bewohner mussten die Insel verlassen. 1940 waren auf Osmussaar umfangreiche Küstenverteidigungsanlagen geplant, doch wurden lediglich zwei Batterien und unterirdische Munitionsdepots gebaut. Ein 13 m hoher Kontrollturm (Entfernungsmesser-Turm) wurde 1941 fertiggestellt. Die Osmussaare-Batterie bestand aus zwei 180-mm-Doppelgeschützen. Einem Bericht zufolge wurde die Batterie am 1. September 1941 in Betrieb genommen, vier Monate früher als geplant. Anderen Angaben zufolge war im September nur das südliche 180-mm-Geschütz fertig. Im Nordwesten der Insel befindet sich außerdem eine 130-mm-Küstenbatterie, die zusammen mit einem 76-mm-Flugabwehrgeschütz in den ersten beiden Kriegsmonaten des Jahres 1941 die einzige Bewaffnung auf der Insel Osmussaar war.