Komitee für Staatssicherheit/KGB
IV Sowjetische Okkupation
Eine repressive Institution (tätig vom 10. April 1954 bis zum 24. August 1991), die die Aufgaben der politischen Polizei wahrnahm, um die totalitäre Macht der Kommunistischen Partei Lettlands (KPL) sowie die Existenz und Stabilität des sowjetischen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Systems in Lettland zu gewährleisten.
Die Bezeichnung "Chekisten" für die KGB-Agenten stammt von der russischen Abkürzung ВЧК (VChK) für die Vorgängerorganisation des KGB, die Allrussische Außerordentliche Kommission zur Bekämpfung von Konterrevolution und Sabotage (russ: Всероссийская чрезвычайная комиссия по борьбе с контрреволюцией и саботажем), die von 1917 bis 1922 tätig war.
Zugehörige Zeitleiste
Zugehörige Objekte
Ausstellung zur Geschichte des KGB in Lettland im sog, “Eckhaus”
Das Gebäude der ehemaligen „Tscheka“ – des Staatssicherheitskomitees der UdSSR (später KGB) – in Riga ist heute öffentlich zugänglich. Hier wurden lettische Bürger von im Volksmund so genannten Tschekisten festgehalten, verhört und umgebracht, weil sie das Besatzungsregime als Gegner betrachtete. In dem Gebäude ist heute eine Ausstellung des Lettischen Okkupationsmuseums über die Aktivitäten des KGB in Lettland untergebracht. Es werden Führungen durch Zellen, Gänge, Keller und den Innenhof angeboten. Das Haus wurde 1911 erbaut und zählt zu den schönsten Bauten in Riga. Im Volksmund als „Eckhaus“ bekannt, wurde es zum schrecklichen Symbol des sowjetischen Besatzungsregimes in Lettland - eine der Stützen der Sowjetmacht. Die Tscheka nutzte das „Eckhaus“ während der sowjetischen Besatzung 1940/41 und dann erneut von 1945 bis 1991. Zehntausende Einwohner Lettlands waren von politischer Verfolgung direkt betroffen. Das harte Vorgehen gegen Gegner der sowjetischen Herrschaft wurde auch nach dem Zweiten Weltkrieg fortgesetzt. Nach Stalins Tod änderten sich die Methoden des KGB unwesentlich. An die Stelle von physischer Folter trat nun Psychoterror. Die Mehrheit der Tscheka-Agenten bestand aus ethnischen Letten (52 %). Russen bildeten mit 23,7 % die zweitgrößte Gruppe. 60,3 % der Mitarbeiter gehörten nicht der Kommunistischen Partei an, 26,9 % verfügten über einen Hochschulabschluss. Das System war darauf ausgerichtet, die lokale Bevölkerung einzubinden und so die Kontrolle über die Gesellschaft zu erlangen. Die Korrespondenz und die Akten der KGB-Mitarbeiter befinden sich heute in Russland. Sie sind für lettische Behörden und Historikern nicht zugänglich.
Zugehörige Geschichten
Über das Eckhaus
Der Erzähler schildert die ersten Eindrücke von der Anreise zum Corner House. Erinnerungen offenbaren die harten Lebensbedingungen der Gefangenen.