Küstenbatterie bei Olmaņi

Nördlich von Ventspils befindet sich eine weitere wichtige Küstenbatterie. Sie lag in Olmaņi und trug den Namen „Krasnoflotskaya“.

Bis 1955 beherbergte die Batterie Nr. 456 vier 152-mm-Geschütze des Typs „Kane“. Diese Geschütze waren im Ersten Weltkrieg gefertigt worden und wurden zur Verteidigung der sowjetischen Ostseeküste in Estland, Lettland und darüber hinaus eingesetzt. Nach 1955 wurde direkt nördlich daneben eine neue Batterie mit ebenfalls vier 152-mm-Geschützen des Typs MY-2 errichtet. Diese konnten ihre Granaten auf eine Entfernung von 25 km abfeuern. Zum Zeitpunkt ihrer Errichtung war sie die modernste Küstenbatterie ihrer Zeit; ihre Installation begann 1952. Als die neue Batterie einsatzbereit war, wurden die alten Kane-Geschütze demontiert und nach Ventspils gebracht. Die neue Batterie umfasste einen Gefechtsstand, einen Entfernungsmesserturm, Dieselgeneratorhallen, ein 50 Kubikmeter großes Löschbecken in der Nähe des Gefechtsstands sowie spezielle Anlagen zur Kühlung der Dieselgeneratoren. Die Batterie war einsatzbereit und bis 1975 in Betrieb, dann wurde sie „konserviert“ und in Reserve gehalten.

Die Batterie befand sich zuletzt in Alarmbereitschaft, als die Besatzung des Schlachtschiffs „Stremiķeļnij“ in Riga meuterte und gegen das Regime von Generalsekretär Breschnew rebellierte. Die Batterie musste jedoch nicht auf das meuternde Schiff feuern, das den Hafen von Riga verließ, da es aus der Luft bombardiert wurde. Die Batterie befindet sich an der Küste, wo die Straße Ventspils-Kolka die Irbe überquert. Dort ist auch eine Grenzschutzeinheit stationiert. Zwischen der alten und der neuen Batterie befanden sich ein Gefechtsstand und ein Beobachtungsposten; daneben verlief eine Schmalspurbahn. In den 1950er Jahren erreichten die Küstenbatterien ihren Höhepunkt, da neuere und modernere Waffen – Raketen – in die Bewaffnung Einzug hielten. An manchen Stellen, beispielsweise an der Küste von Pitrags, wurden Attrappen von Raketen anstelle von echten Raketen installiert, um den Feind zu täuschen. Parallel zum Bau der Batterien entsteht am Ufer der Irbe ein Militärlager für das Militärpersonal, und es werden Funkanlagen zur Überwachung des Luftraums über Osteuropa installiert. Die Anwohner erinnern sich noch gut daran, dass bei den Übungen und dem Feuern dieser Batterie der Lärm der Geschütze selbst in Ventspils zu hören war und die Fenster mancher Häuser erzitterten.

Verwendete Quellen und Referenzen:

Normunds Smaļinskis, 10.11.2009.
www.diggers.lv, www.ostrog.lv, www.necton.lv