Tissus-Raketenbasis
Der Raketenstützpunkt Tisza war einer der geheimen strategischen Militärstützpunkte der UdSSR, auf dem ballistische R12-Raketen stationiert waren.
Die ehemalige Raketenbasis der UdSSR „Tīsi“ befindet sich im Bezirk Jelgava, in den lettischen Staatswäldern der Gemeinde Lielplatone und in der Landeinheit des Bezirksrates Jelgava. Die Raketenbasis bestand aus einem Armeecampus, Raketenhangars und dem Schachtkomplex „Dwina“, der für den Abschuss von vier R-12-Raketen ausgelegt war. Die Grundfläche umfasst 40 Hektar. Bis 2016 war auch das zweite Untergeschoss dieser Raketenbasis begehbar, von dem aus Gänge zum Lagerraum für Treibstofftanks, zum Lagerraum für Treibstoffoxidationstanks sowie zu allen vier Raketenschächten führten. Es war auch möglich, in das Innere des Raketenschachts zu gelangen, wo ein Teil des Metalls herausgesägt worden war. Im Jahr 2016 wurden umfangreiche Rückbauarbeiten durchgeführt und die Gebäude teilweise abgetragen bzw. die Zugänge zugeschüttet. Heutzutage ist ein heruntergekommenes Gebiet zu beobachten, von den ehemaligen Gebäuden sind nur noch wenige Überreste übrig. Die Geschichte eines Augenzeugen, der die Basis im Herbst 2008 besuchte: „Dobeles-Regiment, Tīsa-Raketen R12.“ Die Raketenbasis liegt in einem Waldmassiv, nahe der Autobahn Eleja – Dobele, nur etwa 1300 Meter vom Asphalt entfernt. Die Slums der Armeestadt liegen etwa 450 m von der Asphaltstraße Eleja – Dobele entfernt. Die ehemalige Kläranlage liegt 50 Meter von der Autobahn und ebenso vom Fluss entfernt. Derzeit sind die Absetzbecken und der Bau der Pumpstation selbst sehr gut erhalten. Die nächsten Objekte auf der rechten Straßenseite sind Reste eines Viehstalls und unvollendete Fundamente. An der Kreuzung auf der linken Seite befinden sich nach 250 Metern die Überreste der Armeestadt. Unter den Ruinen kann man Wohnheime, einen Club, ein Trainingsgebäude, einen Sportplatz, Lagerhäuser, Offiziersunterkünfte, Lebensmittelkeller, eine Kantine, eine Küche und einige andere Gebäude unterscheiden, deren Bedeutung ich noch nicht entschlüsselt habe. Garagen und Reparaturkomplexe befinden sich im Süden der Stadt. Von den Garagen sind nur noch eine rote Backsteinmauer und Ruinen mit ehemaligen Reparaturgruben übrig. Wenn man zurück auf die Betonstraße fährt, geht die Straße zur Raketenbasis nach links. Unterwegs zweigt in der Nähe der Straße rechts die Straße zum ehemaligen Schießplatz der Armee ab. An der nächsten Kreuzung befindet sich die eigentliche Raketenbasis geradeaus (ca. 250 m), die Raketenlagerhalle auf der linken Seite (ca. 300 m). Weiter entlang der unbefestigten Straße, 150 m hinter dem Fluss, befindet sich ein weiterer gut getarnter Keller. Um den Schlägerboden spannten sich zweispurige Stacheldrahtzäune und ein Elektrozaun. Letzteres ist am besten auf der Südseite erhalten, jetzt sind nur noch die Säulen zu sehen. Bei der Einfahrt von Norden (Autobahnseite) sind alle vier Raketenschachtkuppeln sehr gut sichtbar und das Kontrollzentrum in der Mitte. Auch hier ist bereits alles im Inneren zersägt und gestohlen, daher muss man unten vorsichtig sein und am besten mit einer starken Taschenlampe. Eingänge (Löcher im Boden) befinden sich derzeit am ersten, zweiten, vierten Raketenschacht und am Eingang zum Kontrollzentrum. Und ein weiterer Eingang zum Stickstofflagerraum. Meiner Meinung nach gibt es für einen unterirdischen Bunker zu viele Ein-, Ausgänge und Notstollen. Im ersten Untergeschoss befinden sich - rechts - Duschen, Maschinenkontrollraum, Büroräume, Leitwartenraum, Elektroverteiler und Treppen zum zweiten Untergeschoss. Auf der gegenüberliegenden Seite – dem Raum für Klimaanlagen, fünf Nebenräumen, darunter der Raum hinter den Klimaanlagen – blickt man auf den Maschinenraum der Dieselgeneratoren im zweiten Stock. Labyrinthe sind relativ knifflig und passen nur zu militärischen Konzepten. In der Nähe des Klimaraums befindet sich die zweite Treppe zum zweiten Untergeschoss. Das zweite Untergeschoss ist relativ wenig überflutet. Auf einer Seite der Etage befinden sich die Büro- und Personalräume. Auf der anderen Seite befindet sich der Standort des Raketentreibstoff-Oxidationstanks und der Pumpstation, auf der gegenüberliegenden Seite befand sich das Raketentreibstofflager mit Pumpenräumen. Zwei Räume mit Elektroverteilungs-, Steuerungs- und Speichereinrichtungen. Generatorraum. Zur Stromversorgung wurden im Kontrollzentrum zwei Panzer-V8-Motoren platziert, die die Generatoren antreiben. Unglaublicherweise verfügte jedes Raketenschachtgehäuse auch über jeweils zwei Dieselgeneratoren (insgesamt 10 Generatoren in der Station). Alle vier Schächte sind vom zweiten Untergeschoss aus zugänglich. Alle vier Raketenschächte haben identische Gehäuse. Für den Zugang zum unteren Teil der Rakete gibt es außerdem diverse Nebenräume und Treppen (nicht geschnitten) bis zu einer Tiefe von ca. 22 Metern (laut Zeichnungen). Sie können durch die Wartungsluken in die Raketenschächte klettern, unter Ihren Füßen befindet sich eine zwei Handflächen breite Brücke, und wenn das Wasser hineinfällt, können Sie nicht alleine herauskommen. Auch die im unteren Teil der Kuppel eingebauten Brücken wurden ausgesägt. Wenn man wieder ans Tageslicht gelangt, lohnt es sich, einen Blick auf zwei weitere unterirdische Bauwerke zu werfen, die sich zwischen dem ersten und zweiten Schacht befinden. Ich habe die Bedeutung dieser Objekte nicht ermittelt. Und ein weiteres ähnliches, gut getarntes Bauwerk befindet sich etwa 150 Meter von der zweiten Kuppel entfernt.“
https://diggers.lv/v3/dobeles-pulks-eleja-tisu-rakesu-baze/
https://www.lsm.lv/raksts/zinas/latvija/valsts-mezos-likvides-kartejo-padomju-laika-rakesu-bazi.a140562
https://okupacijaszaudejumi.lv/content/files/lat/PSRS%20karasp%C4%93ka%20da%C4%BCu%20nosdar%C4%ABtie%20zaud%C4%93jumi%20Latvijas%20teritorij%C4%81.pdf