Bericht von Hauptmann Jānis Ozols vom III./19. Artillerieregiment (2. Lettisches Regiment) über die Schlachten vom 24. und 25. Dezember 1944

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Bericht von Major Jānis Ozols nach der 3. Schlacht um Kurland, Teil 1

Der Divisionskommandeur, Hauptmann Jānis Ozols, berichtet in seinem Bericht vom 27.12.1944 an den Kommandeur des 15. (1. Lettischen) SS-Artillerieregiments über die Verluste der Geschütze der 7., 8. und 9. Batterie in den Kämpfen vom 24.-25. Dezember im Gebiet Zvejnieki - Dirba.

Hauptmann und Jānis Ozols berichteten in ihrem Bericht vom 27.12.1944 an den Kommandeur des 15. (1. Lettischen) SS-Artillerieregiments über die Verluste der Geschütze der 7., 8. und 9. Batterie in den Kämpfen vom 24.-25. Dezember im Gebiet Zvejnieki - Dirba:

9. Batterie:

24.12.1944. Die Batterie befand sich 300 m nordöstlich von Zvejnieki. Um 10:00 Uhr wurde die Batterie von der 1. Kompanie der Dirba-Infanterie angegriffen. Die Batterie ließ die Infanterie bis auf 500 m herankommen, vernichtete einige von ihnen mit Direktfeuer, die übrigen flohen und zogen sich zurück. […] 25.12.1944. Um 10:00 Uhr näherten sich 3 Panzer – in den ersten 2 Minuten erhielt ein Panzer einen Volltreffer und geriet in Brand, die anderen beiden zogen sich in den Wald zurück. Nach 30 Minuten näherten sich am Nordrand des Dirba-Waldes 6 feindliche T-34-Panzer und 1 feindliche Kompanie aus dem Wald südlich von Dirba. Erneut wehrte die Batterie diese Angriffe mit Direktfeuer ab.

Trotz heftigen Beschusses und eigener Verluste verhinderte die Batterie einen Durchbruch des Feindes. Drei Geschütze wurden beschädigt, zwei Soldaten fielen, darunter ein Offizier (der Batteriekommandant) und drei Ausbilder. Acht Soldaten wurden verwundet. An beiden Kampftagen feuerte die Batterie 442 Granaten ab.

Mit Einbruch der Dunkelheit wiederholte der Feind den Angriff, und der Fluchtweg der Batterie durch Zvejnieki war abgeschnitten. Der Batteriekommandant gab den Befehl, die Geschütze zu zerstören, und zog sich zurück.

8. Batterie:

Am 24.12.1944 befand sich die Batterie 400 m südwestlich des Bahnhofs Rumba. Gegen Mittag wurde die Batterie von einer Infanteriekompanie angegriffen. Ein Teil der Infanterie wurde durch direktes Feuer vernichtet, die übrigen flüchteten und zogen sich zurück. Am 25.12.1944 wurde die Batterie von sechs T-34-Panzern angegriffen. Drei Panzer wurden auf 500 m Entfernung durch direktes Feuer zerstört, die übrigen brachen aus und zogen sich in den Wald zurück. Die vier Panzer, die aus 600 m Entfernung erneut eintrafen, eröffneten 30 Minuten lang das Feuer. Ein Panzer umging die Batterie und stürmte die Stellung. Er wurde durch einen einzigen Schuss zerstört.

An beiden Tagen geriet die Batterie unter schweres Artillerie- und Salvenfeuer. Verluste: 1 Panzerschuss, 2 gefallene und 6 verwundete Soldaten. Die geringen Verluste waren darauf zurückzuführen, dass die Batterie direkt hinter dem Damm des Panzergrabens positioniert war und somit ein ungeschütztes Gebiet gegen Panzerfeuer bildete.

In der Nacht vom 25. auf den 26. Dezember 1944 verließ die Batterie ihre Stellungen und verlegte nach Cīruļi. Um 9:00 Uhr morgens wurde die Batterie von zwei Infanteriekompanien angegriffen, die drohten, sie zu umgehen. Der Batteriekommandant forderte Verstärkung an, doch alle drei Sechsspänner wurden vom Feind mit Maschinengewehrfeuer zerstört. Daraufhin befahl der Batteriekommandant die Sprengung der Geschütze und kehrte mit seinen Männern nach Ormani zurück.

7. Batterie:

Am 24. und 25. Dezember 1944 befand sich die Batterie 800 m nordöstlich von Rumba. Durch gezieltes Direktfeuer entlang eines 1200 m langen Bergrückens verhinderte sie einen feindlichen Angriff. Dabei wurde ein Panzer abgeschossen, der daraufhin in Brand geriet. Am 26. Dezember 1944 bezog die Batterie Stellung nahe Cīruļi. Nachdem der Feind die Batterie bereits durch den Wald umgangen hatte, gab der Kommandant den Rückzugsbefehl. Die Geschütze wurden nicht abgefeuert. Die Soldaten hatten sich im Gebiet von Ormani versammelt, der Wald wurde gerodet und die 7. Batterie zurückerobert.

Direkte Verluste erlitt das Divisionshauptquartier am 24.12.1944, als der Fernmeldebunker durch einen Volltreffer zerstört und der Kommandeur des Fernmeldezuges tot aufgefunden wurde. Zwischen dem 23. und 26.12.1944 verzeichnete die Division 23 Gefallene und 66 Verwundete.

Am 24. und 25. Dezember 1944 trug die Division, im Zentrum des Geschehens, die gesamte Last, den von hinten eingedrungenen Feind aufzuhalten. Ohne diesen selbstlosen Einsatz hätte der Feind bereits am 24. Dezember 1944 eine deutlich größere Tiefe erreicht. Die Division erleichterte somit die Neugruppierung unserer Streitkräfte erheblich. Die Kämpfe fanden ohne Infanterie statt.

WH'stuf. und d-na Kommandant

(Hauptmann und Divisionskommandeur)

Diese Geschichte aufegschrieben: Jana Kalve
Verwendete Quellen und Referenzen:

https://timenote.info/lv/Janis-Ozols-28.02.1904

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Denkmal für das Artillerieregiment von Hauptmann J. Ozols

An der Straße Riga - Liepāja in der Gemeinde Džūkste, etwa einen Kilometer von der Gedenkstätte für die Verteidiger von Kurzeme entfernt, wurde eine Gedenktafel für die 7. Batterie der 3. Division unter dem Kommando von Major Jānis Ozols aufgestellt.

Während der Dritten Kurlandschlacht vom 23. bis 31. Dezember 1944 wehrte die III. Division unter Major J. Ozols die überlegenen Angriffe des Feindes ab und verhinderte so einen Frontdurchbruch. In dieser Schlacht bewies Major J. Ozols persönlichen Heldenmut und Führungsqualitäten.

Jānis Ozols (1904-1947) war Offizier der lettischen Armee und der lettischen Legion, Träger der Ehrenschnalle der Armee sowie nationaler Partisan und Opfer sowjetischer Repression.