Niega (Melderupe) und Umgebung Schlachtfeld

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 Ogres novads, Birzgales pagasts, Lettland
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Der Fluss Ėega wird auf Karten aus den 1940er Jahren noch als Melderupi bezeichnet. Mit dem Bau des Wasserkraftwerks Ķegums wurden die letzten 2,6 km überflutet, wodurch der Fluss um mehr als 100 m verbreitert wurde. Um Kies für den Bau des Wasserkraftwerks zu gewinnen, wurde am Ostufer der Ėega ein Steinbruch angelegt und eine Eisenbahnbrücke über den Fluss errichtet. Der Kies wurde über eine 6 km lange Schmalspurbahn zum neuen Kraftwerksgebäude transportiert. Die ersten zwei Kilometer der Bahntrasse sind sowohl in der Natur als auch auf LIDAR-Karten sichtbar. Weiter flussabwärts verläuft die Bahntrasse entlang der heutigen Straße Jaunjelgava–Ķegums (P85). Am Westufer der Ėega, etwa 0,2 km nördlich des Brückenwärterhauses (dessen Besitzer Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg und die damit verbundenen Ereignisse an diesem Ort haben), befindet sich eine Quelle – eine beliebte Wasserentnahmestelle. In der Nähe der Ėega fanden während beider Weltkriege des 20. Jahrhunderts aktive militärische Aktivitäten statt. Auf LIDAR-Karten und in der Natur sind nördlich der Straße P85 und an den Flussufern Schützengräben erkennbar. Südlich der Straße P85 grenzt ein etwa 0,8 km langer Dünenrücken im Südwesten an den überfluteten Teil der Ėega. Dessen Gipfel und Hänge sind mit Schützengräben übersät. Neben dem kleinen Waldweg, der die Straße P85 mit den Häusern von Liepdegumi verbindet, befindet sich eine weitere Düne. Die rechteckigen Gruben an ihren Hängen deuten darauf hin, dass sich hier Gebäude oder Lagerhallen befanden. Diese Düne ist im Norden und Westen von einem etwa einen Kilometer langen Streifen Schützengräben umgeben. Südlich der Straße P85 sind außerdem künstlich angelegte Reliefstrukturen sichtbar. Ein dichtes Netz aus Gräben und Gebäuden bzw. Lagerhallen (ein Netz von Gruben unterschiedlicher Größe) ist sowohl in der Natur als auch auf LIDAR-Karten am Ostufer der Žega zwischen der Straße P85 und Širmeļupīte sichtbar. 1,8 km östlich von Žega befindet sich der Friedhof der Brüder Lezmaņi. Er ist über den kleinen Waldweg erreichbar, der sich um Žega und Širmeļupīte schlängelt. Die dritte (südlichste) Grabenlinie, die auf der Karte der Lettischen Nationalbibliothek „Zusammendruck Riga, Gezeichet u.gedruckt vd Vermessungs“ verzeichnet ist, ist auch heute noch – ein Jahrhundert später – deutlich auf LIDAR-Karten und in der Natur erkennbar.

Verwendete Quellen und Referenzen:

1. Historische Karten, LIDAR-Karten und weitere Karten: https://vesture.dodies.lv/#m=15/56.71776/24.69606&l=O/KDW

2. Kartensammlung der Nationalbibliothek Lettlands, Karte „Zusammendruck Riga, Gezeichet u.gedruckt vd Vermessungs“ – Abt.18., 1:100 000“

3. Bau des Wasserkraftwerks Keguma, https://energetikasmantojums.lv/interesanti-fakti-par-keguma-hes-celtniecibu/

Zugehörige Geschichten

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Das Leben während des Zweiten Weltkriegs auf der Kegums-Seite

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