Abschnitt der deutschen Wehrbahn auf der Strecke Mercendarbe-Skarbe
Infrastruktur
Die ehemalige Bahntrasse ist in der Natur deutlich erkennbar, da der Bahndamm fast über die gesamte Länge erhalten geblieben ist, wo sich heute ein Wald befindet. Beim Spaziergang entlang des Damms lohnt es sich, auf den Boden zu achten – man kann die Stellen der erhaltenen Schwellen erkennen. Heute dienen einige Bahnabschnitte als Unterbau für Straßen, beispielsweise als Forstweg. Nahe Gut Mercendarbe wurde der Bahndamm eingeebnet, setzt sich aber bei Riekstukalns, wo der Wald wieder anschließt, fort.
O. Anderson, ein Forscher der Geschichte von Baldone, schreibt über die Geschichte dieser Eisenbahnlinie Folgendes:
Während des Ersten Weltkriegs, als sich die Frontlinie 1916 entlang des linken Düna-Ufers stabilisiert hatte, um die deutsche Armee zu versorgen, beschloss der Kommandeur der Heeresbahn am 15. März 1916 den Bau einer 25 Kilometer langen Strecke von Vecumnieki nach Mercendarbi. Am 30. März begannen 5.000 Arbeiter mit den Arbeiten, und bis zum 1. Mai war die Strecke bis zum Bahnhof Skarbe und bis zum 6. Mai bis Mercendarbi fertiggestellt. Die Bahnstrecke begann in Vecumnieki als Bahnhof Neugut Kurland, gefolgt von den Bahnhöfen Nougut Nord, Birsemniek, Gedeng, Skarbe und Merzendorf (deutsche Namen). Später wurde die Strecke bis Riekstu Kalnas und Vilki Kalnas gegenüber von Ikšķile verlängert. Da die Strecke Jelgava–Krustpils bereits auf die deutsche Normalspur (1435 mm) umgebaut worden war, handelte es sich nicht mehr um eine einfache Bahnstrecke. Es war eine „kleine Brücke“, aber eine normale Eisenbahnlinie. Der größte Bahnhof war Skarbe. Dort fand auch der größte Güterumschlag statt, damit die Güter mit Pferdefuhrwerken an die Front transportiert werden konnten. Die Bahnstrecke war noch 1921 in Betrieb, als Baumstämme und Brennholz transportiert wurden. Sie wurde 1925 abgerissen. Heute ist das Bahnhofsgelände intakt; man kann die Gleise, den Bahndamm und die Stellen der Schwellen sehen. Es ist erstaunlich, dass wir nach 100 Jahren entlang dieser Gleise spazieren können. Man hat fast das Gefühl, jeden Moment kommt ein Zug und wir müssen zur Seite.
Verwendete Quellen und Referenzen:
https://www.baldone.lv/lv/turisms/notikumi/1570_pargajiena_marsruts_skarbes_stacija__mercendarbe__riekstukal/





