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I Erster Weltkrieg, I Unabhängigkeitskriege, II Zweiter Weltkrieg, IV Die sowjetische Besatzung und der Kalte Krieg
Auch Bunker, von französisch blindage. Ein Befestigungsbau aus Holz und Erde, in dem die Soldaten wohnen und der Schutz vor Artilleriebeschuss bietet.
Die Konstruktion eines Unterstandes ähnelt in der Regel einer vollständig in den Boden eingegrabenen Blockhütte. Diese Bauten wurden hauptsächlich als Hauptquartiere, Feldlazarette und Ruheräume für das Personal errichtet.
Ein wichtiger Faktor ist die Unsichtbarkeit des Bauwerks. Dies ermöglicht eine größtmögliche Sicherheit für das Personal.
Je nach Verfügbarkeit von Materialien können Erd-, Holz-, Stahlbeton-, Stein- und Metallkonstruktionen für den Bau von Erdunterkünften verwendet werden.
Zugehörige Objekte
Lettisches Kriegsmuseum
Das Lettische Kriegsmuseum befindet sich in der Altstadt von Riga, in der Nähe des Freiheitsdenkmals. Es ist im Pulverturm untergebracht, einem alten Verteidigungsbau. In insgesamt 11 Ausstellungen präsentiert das Museum Waffen, Dokumente, Uniformen, Auszeichnungen und andere Gegenstände, die mit dem Krieg- oder Soldatenalltag zu tun haben. Das Lettische Kriegsmuseum ist eines der ältesten Museen Lettlands. Seine Anfänge gehen auf den Ersten Weltkrieg zurück. Die Basis der Museumssammlungen bilden auf den Schlachtfeldern gefundene zum Teil persönliche Gegenstände von Soldaten. Nach der Gründung des lettischen Staates ging es darum, eine Ausstellung über die Militärgeschichte Lettlands sowie über die aktive Rolle der Staatsbürger bei der Verteidigung ihres Landes zu schaffen. 1937 wurde das Museum durch einen Anbau vergrößert und zählte technisch gesehen damals zu den modernsten Museen in Europa. Der Pulverturm ist einer der Türme der früheren Rigaer Stadtbefestigung. 1330 wurde er als „Sandturm” erwähnt. Bei der Belagerung Rigas durch schwedische Truppen 1621 wurde der Turm zerstört. 1650 wurde ein neuer Turm zur Lagerung von Schießpulver und Waffen gebaut. Nach dem Abriss der Stadtmauer mit ihren Türmen bildet der Pulverturm heute eines der wertvollsten Zeugnisse des städtischen Verteidigungssystems.
Betonbunker-Feuerstelle in der Nähe des Dorfes Gauja
Gelegen in der Gemeinde Inčukalns, am Straßenrand in der Nähe des Dorfes Gauja, nahe der Kreuzung der Autobahnen A2 und A3.
Die Befestigungsanlage ist ein äußerst seltenes und wertvolles Beispiel für Festungsbaukunst. Sie war so konzipiert, dass eine Person einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt beobachten konnte. Im Nordwesten befindet sich eine Brücke über die Gauja, im Osten ein Übergang über die Inčupīte, im Südwesten eine Straßenkreuzung und im Süden eine der Hauptverkehrsadern – die Autobahn Vidzeme. Die Stahlbetonbefestigung war Teil der umliegenden Schützengräben, deren genauer Bauzeitpunkt unbekannt ist. Höchstwahrscheinlich wurde sie von der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg errichtet. Weitere Forschungen sind erforderlich, um diese Informationen zu klären.
Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Gegend um das Gut Inčukalns zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Im Ersten Weltkrieg gewann das Gebiet an Bedeutung als Verteidigungszone, in der mögliche Kampfhandlungen geplant wurden. Befestigungsanlagen wurden in der Nähe von Verkehrswegen, dem Bahnhof Inčukalns und der Gauja-Furt errichtet. Auch in den folgenden Kriegen behielt das Gebiet seine strategische Bedeutung.
Heute können Sie die Befestigungsanlage besichtigen, die frei zugänglich ist.
Unterstände und Deckungsgräben der Lettischen Schützen im Tīreļi-Moor
Die Deckungsgräben und Unterstände der lettischen Schützen im Tīreļi-Moor liegen in der Gemeinde Babīte im Landkreis Mārupe, in der Nähe des Schützen-Friedhofs Antiņi und des einstigen Medikamentenlagers. Hier lagen im Ersten Weltkrieg die Abwehrstellungen der lettischen Schützen der kaiserlich-russischen Armee. Der Komplex aus Schanzen und oberirdischen Unterständen wurde auf Sandhügeln errichtet. Stellungs- und Grabenkrieg sind gebräuchliche Synonyme zur Charakterisierung des Ersten Weltkrieges. Sie unterstreichen die Bedeutung der Befestigungsbauten. Diese wurden nach Erkenntnissen von Militäringenieuren errichtet und an die jeweilige Umgebung und die neuartigen Waffensysteme angepasst. Ständig waren die Soldaten am Ausbessern der Abwehrstellungen. Sie gaben den Unterständen Namen, die sie an ihre Heimatorte erinnerten, um wenigstens in Gedanken der Heimat nahe zu sein und die Realitäten des Krieges auszublenden. Die befestigten Linien waren für den Gegner kaum zu überwinden. Mit der Entwicklung der Waffentechnik wurde auch ihre Verteidigung immer komplexer. Die Dächer der Unterstände wurden verstärkt, um dem Einschlag von Artilleriegranaten standzuhalten. Die Schützengräben wurden mit regelmäßigen Richtungsänderungen bzw. Traversen angelegt, um die Verluste bei Einschlägen möglichst gering zu halten. Die Laufgräben wurden mit einer Art Schutztaschen als Deckung für die Soldaten vor Granatsplittern und umherfliegenden Trümmerteilen bei Artilleriebeschuss versehen. Heute ist ein Teil der Verteidigungsanlagen wiederhergestellt: 3 nachgebaute Unterstände und ein 100 m langer Grabenabschnitt sind zu besichtigen.
Privatsammlung „Getreidespeicher der Familie“
Die Privatsammlung „Getreidespeicher der Familie“ befindet sich auf dem Familiengut „Ābeļu Putniņi“. Die 2007 eingerichtete Ausstellung zeigt die Geschichte einer Familie anhand von Geschichten, Gegenständen und einem rekonstruierten Unterstand. Den Besuchern wird ein Einblick in die Geschichte des Ersten Weltkriegs, der lettischen Armee, des Zweiten Weltkriegs, des Brüderfriedhofs Riga und der Weihnachtsschlachten geboten. In der alten Scheune sind bestickte Tischdecken, selbstgemachte Trachten, ein Geschirrschrank, Skier und ein von Baron Korff gestiftetes Wagenrad ausgestellt. Im Jahr 2011 wurde mit der Einrichtung des restaurierten Unterstands aus Birkenholz begonnen. Es gibt einen Ofen, einen Schlafbereich und Stände mit Gegenständen aus dem Ersten Weltkrieg – zerbrochenes Geschirr, Fotos und verrostete Waffenteile zu sehen.
Die Ausstellung ermöglicht es den Besuchern, die Szenen des Ersten Weltkriegs zu erleben, die in Aleksandrs Grīns‘ Roman „Schneesturm der Seelen“ beschrieben wurden. Besondere Aufmerksamkeit wird dem 4. Vidzeme-Schützenregiment und den Weihnachtsschlachten gewidmet. Es werden Soldaten, darunter Robert Soks, der auf dem Brüderfriedhof begraben ist, sowie die Schriftsteller Aleksandrs Grīns, Jānis Akurāters, der Komponist Arvīds Žilinskis und andere erwähnt.
Der Ausstellungsbereich zeigt Bombenschächte aus dem Ersten Weltkrieg und eine Quelle, aus der Soldaten Trinkwasser schöpften. Die Führungen dauern 1,5–2 Stunden und werden auf Lettisch und Russisch angeboten.
