Erinnerungen an den Hubschrauberstützpunkt Spille
Zu Sowjetzeiten befand sich im südwestlichen Teil des Flughafens Spilve ein Hubschrauberstützpunkt. Dieser war von den nahegelegenen Dünen des Kleisti-Waldes und der Bahnstrecke Riga-Bolderaja, die zum Rigaer Lack- und Farbenwerk führte, gut zu sehen.
Damals flogen mindestens einmal täglich Hubschrauber über Iļģuciem und Pārdaugava und verursachten einen ohrenbetäubenden Lärm. Ob es sich um Militär- oder Zivilhubschrauber handelte – es schien beides zu sein. Natürlich waren wir Kinder begeistert: Wir rannten mit ihnen über den Hof, warfen unsere Hüte in die Luft und riefen laut „Hurra, hurra!“. Dann spielten wir das beliebteste Spiel jener Zeit – „Krieg“, bei dem „unsere“ meistens die „Deutschen“ besiegten. Der Standort des Hubschrauberlandeplatzes ist noch heute erkennbar. Westlich des Hubschrauberstützpunkts erhob sich das Kleisti-Waldmassiv mit einer hohen, stehenden Düne, die in den 70er- und 80er-Jahren im Volksmund „Ortungshügel“ genannt wurde. Während der Sowjetzeit befanden sich dort zwei (später wahrscheinlich nur noch ein) Radargeräte, die sich ständig um ihre Achse drehten. Die Ortungsgeräte dienten offenbar der Flughafenkommunikation. Der Hügel war von einem Stacheldrahtzaun umgeben, aber im angrenzenden Wald gab es keine Bewegungsbeschränkungen. Nahe des Peilhügels befand sich ein riesiger landwirtschaftlicher Komplex, auf dem sowjetische Soldaten Schweine züchteten. Er war von den höchsten Punkten der Dünen gut zu sehen. Der Peilhügel selbst ist noch erhalten (einschließlich der Betonfundamente der Peilsender), doch anstelle der ehemaligen Schweinezucht befindet sich heute ein regelrechter Schweinestall. Optisch ist er sogar noch schlimmer als vor einem Vierteljahrhundert! Die legendäre Schlacht von Spilve fand 1701 auf dem Gelände des heutigen Flugplatzes Spilve – in den Spilve-Wiesen – statt und war damals ein bedeutendes militärisches Ereignis.