Gebetshaus von Põgari Gedenkstätte

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 Tuuru-Puise tee, Põgari-Sassi küla, Haapsalu, Estland, Läänemaa
 +372 5330 2935
 Ethel Suurküla (pastor)
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Das Gebetshaus von Põgari befindet sich im Dorf Põgari-Sassi am 1. Kilometerpunkt der Landstraße Tuuru-Puise. Am 18. September 1944, einen Tag nach Beginn des Rückzugs der deutschen Truppen, ernannte Jüri Uluots in seiner Funktion als amtierender Präsident die neue Regierung der Republik Estland. Diese beschloss, die Unabhängigkeit Estlands wiederherzustellen und im Krieg neutral zu bleiben. Mit der Ernennung der Regierung wurde auch de jure eine Situation geschaffen, in der die Rote Armee Estland nicht von der deutschen Besatzung "befreite", sondern einen unabhängigen Staat eroberte. Die letzte Sitzung der Regierung unter Otto Tief fand am 22.09.1944 im Gebetshaus der Baptisten von Põgari statt. Eine Gedenktafel, die 1999 von Ministerpräsident Mart Laar dort eingeweiht wurde, erinnert an diese historische Sitzung. Die Mitglieder der so genannten Tief-Regierung warteten im Gebetshaus von Põgari auf das Schnellboot, das für eine Evakuierung aus Schweden versprochen worden war. Das Schiff traf jedoch erst am 29. September ein, mit dem als einer der wenigen nur Staatssekretär Helmut Maandi fliehen konnte, der ein Exemplar des "Riigi Teataja" (dt. Staatsanzeiger, also das offizielle Gesetzblatt Estlands) mitnahm, das den historischen Fortbestand der Republik Estland dokumentierte.

Verwendete Quellen und Referenzen:

Lääne Elu: https://online.le.ee/2014/08/12/otto-tiefi-valitsuse-tahtsus-eesti-ajaloos/