Flugplatz Zokniai Infrastruktur
Im Stadtteil Zokniai von Šiauliai gibt es seit der Zwischenkriegszeit einen Flugplatz, der später zu einem Flughafen ausgebaut wurde.
1931 wurde beschlossen, in Zokniai einen Flugplatz zu errichten. Die flachen Felder und der kiesige Boden boten ideale Bedingungen für Flugzeuge. Am 1. Juni wurden die 3. und 4. Aufklärungsstaffel, ausgerüstet mit Flugzeugen vom Typ LVG C.VI und Albatros C.XV, von Kaunas nach Zokniai verlegt. Hangars, ein Hauptquartier und Unterkünfte wurden gebaut, und Major Leonardas Peseckas wurde der erste Kommandant des Stützpunkts.
Mit dem Ausbau der litauischen Militärluftfahrt wurde auch der Flugplatz Zokniai erweitert: Neue Hangars und Flugzeugwerkstätten entstanden, und in der Nähe von Šilėnai wurde ein Bombenabwurfplatz eingerichtet. 1937 wurde die 5. Staffel mit ihren Letov Š-20- und FIAT CR20-Jagdflugzeugen nach Zokniai verlegt. 1938 wurden diese alten Jäger durch moderne Gloster Gladiators ersetzt, die im Finnisch-Sowjetischen Winterkrieg hervorragende Ergebnisse erzielten.
Im Zuge der Militärreformen von S. Raštikis im Jahr 1936 wurde die Militärluftfahrt dezentralisiert, und der Flugplatz Zokniai entwickelte sich zu einem der wichtigsten Militärstützpunkte des Landes. Die Luftstreitkräfte wurden hier ausgebaut, Flugzeugwerkstätten eingerichtet, die zur Wartung und Reparatur von Flugzeugen beitrugen, und später arbeiteten dort namhafte Konstrukteure wie Bronius Oškinis. Der Flugplatz Zokniai erlangte strategische Bedeutung, insbesondere durch die Stationierung von Atomwaffen in der Nähe während der Sowjetzeit.
Im Jahr 2005 wurde auf Wunsch von Geschäftsleuten der Stadt Šiauliai das städtische Unternehmen „Flughafen Šiauliai“ gegründet. Nach dem NATO-Beitritt Litauens begannen auch die Instandsetzungsarbeiten an den Start- und Landebahnen des Flugplatzes: 2005 wurde die Ausweichbahn saniert. Die Mittel hierfür wurden von der NATO bereitgestellt.
Der Wiederaufbau der Hauptstart- und Landebahn wurde mit der feierlichen Eröffnung der Start- und Landebahn am 26. Oktober 2006 offiziell abgeschlossen. Die Spezialisten, die die Flugvermessung und Zertifizierung des wiederaufgebauten Flugplatzes durchführten, erkannten ihn als den besten in ganz Osteuropa an.
Verwendete Quellen und Referenzen:
Zugehörige Themen
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Šilėnai-Bombenabwurfplatz
In der Zwischenkriegszeit befand sich im Šilėnai-Sumpfgebiet bei Šiauliai ein Bombenabwurfplatz, auf dem die litauische Luftwaffe Bomben- und Schießübungen durchführte. Die bis heute erhaltenen Betonbeobachtungstürme erinnern an die Existenz dieses Platzes.