Scheinwerferdekoration in Medumos

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Im Herbst 1915 stabilisierte sich die Frontlinie. Die Stellungen der kaiserlich-russischen Armee verliefen durch Medumi. Auch die 250. Scheinwerferdivision der Scheinwerferkompanie war in Medumi stationiert. Der genaue Standort dieser Division im Dorf Medumi konnte ermittelt werden.

Scheinwerfereinheiten befanden sich üblicherweise in Frontnähe und hatten Aufgaben wie die Ausleuchtung von Nachtkämpfen, die Flugabwehr, die Unterstützung der Artilleriefeuerleitung sowie die Feindbeobachtung und -verfolgung. In der russischen Armee war eine Scheinwerferkompanie eine zahlenmäßig kleine Einheit von 30 bis 50 Mann, bestehend aus Technikern für die Funktionsfähigkeit der Scheinwerfer, Unterstützungspersonal und Infanterie zur Verteidigung der Stellungen. Die Scheinwerfer waren auf Radplattformen montiert, hatten einen Durchmesser von 60 bis 90 cm und eine Leuchtweite von 5 bis 7 km. Ihre Leistung variierte zwischen 10 und 50 kW. Die Stromversorgung erfolgte meist über mobile, mit Flüssigbrennstoff betriebene Generatoren. Generell war die russische Armee technisch weniger entwickelt als die Armeen westlicher Länder, weshalb Scheinwerfereinheiten an der Ostfront eine untergeordnete Rolle spielten. Die Ausrüstung war oft technisch veraltet oder wartungsintensiv, was ihre Effektivität einschränkte.

Verwendete Quellen und Referenzen:

Informationen und Fotos wurden vom Museum des Ersten Weltkriegs in Medumos zusammengestellt.

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Zugehörige Objekte

Radroute Nr. 790 „Durch Bunker aus dem Ersten Weltkrieg“

Eine markierte Grenzübergangsroute, die das Gebiet von Lettland und Litauen durchquert.

Während des Ersten Weltkriegs verlief die sogenannte „Lebens- und Todesfront“ mehrere Jahre lang auf dem Gebiet Lettlands und Litauens. Beidseitig der Front wurde ein komplexes System aus Schützengräben, Bunkern und Feuerwachen errichtet. Tausende Soldaten kämpften und fielen hier in erbitterten Schlachten, wie die unzähligen Gräber gefallener Soldaten belegen.

Der Erste Weltkrieg hat tiefe Spuren hinterlassen, nicht nur im Leben und in den Herzen der Menschen, sondern auch in unserem Land. Bis heute finden sich in den Wäldern der Gemeinde Medumi in der Region Augšdaugava unzählige von den Deutschen errichtete Betonbunker, Munitionsdepots, Schützengräben und Gräber von Soldaten, die auf beiden Seiten der Front kämpften.

Diese Route bietet die Möglichkeit, mehrere gut erhaltene Bunker sowie Ausstellungen zum Ersten Weltkrieg in Medumi und Turmata (Litauen) zu besichtigen. Die Ausstellungen laden Besucher ein, interessante Artefakte, Exponate und Zeitzeugen des Ersten Weltkriegs zu entdecken. Die Gesamtlänge der Route beträgt in beiden Ländern etwa 85 km.

Entlang der Radroute besteht die Möglichkeit, an drei deutschen Wehrmachtsbunkern einen QR-Code zu scannen und sich eine kurze Audio-Geschichte über deren Geschichte und Nutzung anzuhören. Die Audio-Geschichten sind auch auf der IziTravel-Plattform HIER verfügbar. Sie können auf Lettisch und Englisch angehört werden.

Wichtig! Da es sich um eine grenzüberschreitende Route handelt, die sowohl durch Lettland als auch durch Litauen führt, weisen wir darauf hin, dass jede Person ein Ausweisdokument, einen Reisepass oder einen Personalausweis mit sich führen muss.

Museum des Ersten Weltkriegs

Die heftigsten Kämpfe des Ersten Weltkriegs in Lettland fanden im August und Oktober 1915 in der Nähe von Daugavpils im Hochland von Ilūkste und Medumi statt. Die Deutschen versuchten, nach Daugavpils durchzubrechen, aber die Russen drängten sie zurück. Beide Seiten blieben erfolglos und begannen, Schützengraben zu errichten, indem sie in drei Reihen gestaffelt Verteidigungsstellungen erschufen.

Das Museum des Ersten Weltkriegs in Medumi ist diesen Schlachten gewidmet. Im ersten Teil der Ausstellung werden die Geschichte und die Zeugnisse der Gemeinde Medumi vorgestellt, wobei deutlich wird, dass Medumi vor dem Krieg ein gut besiedeltes und entwickeltes Gebiet war. Der zweite Teil befasst sich mit dem Ersten Weltkrieg in Europa und Lettland. Hier erfahren Sie mehr über das Leben der Soldaten, die Innovationen, die während des Krieges entstanden sind, und die Waffen, die von der deutschen und der russischen Armee verwendet wurden. In der dritten Halle der Ausstellung können die Besucher in die Rolle eines Soldaten schlüpfen und das Bunkerleben miterleben. In dieser Halle befindet sich die Nachbildung eines russischen Bunkers – ein Grabenfragment mit einem kleinen Versteck, Kriegsattributen und Soldatenattrappen. Da die Holzbunker der russischen Armee nicht erhalten geblieben sind, wurden sie im Museum rekonstruiert, während die Betonbunker der deutschen Armee auf der internationalen Bunkerroute des Ersten Weltkriegs zu sehen sind. In der Halle mit Bunkernachahmung sorgen Audio- und Videogeräte für eine authentische Kriegsatmosphäre.