Erinnerungen des berühmten Schmieds von Muhu

Andrus Müüripeal (1877-1945) oder Puka Andrus aus dem Dorf Lepiku, Puka, war vor dem Krieg ein berühmter Schmied in Muhu.

Andrus Müüripeal (1877-1945), auch bekannt als Puka Andrus aus dem Puka-Cottage im Dorf Lepiku, war vor dem Krieg ein berühmter Schmied auf Muhu.

Er arbeitete zusammen mit anderen Schmieden der Insel am Bau der Batterie in Võiküla. Als die Arbeiter begannen, eines der Geschütze zu montieren, stellte sich heraus, dass das Gewinde der Lafette so schlampig bearbeitet worden war, dass die Mutter, die das Geschütz an der Lafette befestigen sollte, überhaupt nicht passte. Die Offiziere waren darüber sehr beunruhigt, da sie die Betonverkleidung hätten aufbrechen müssen, um die Lafette wieder herauszuholen und nach St. Petersburg zurückzuschicken, was ihren Zeitplan weit überschritten hätte. Solche Verzögerungen führten in Kriegszeiten zu harten Strafen. Sie wandten sich an Puka Andrus, der, nachdem er sich das Problem selbst angesehen hatte, sagte, dass die Behebung ein Leichtes wäre, wenn ihm Helfer zur Seite gestellt würden. Die Russen waren bereit, ihm die gesamte Kompanie zur Verfügung zu stellen, doch Andrus benötigte für die Bearbeitung nur vier Mann und war in einem halben Tag fertig. Man bot ihm jede gewünschte Bezahlung an, und Andrus soll darum gebeten haben, mit dem Flugzeug nach Hause gebracht zu werden. Da jedoch niemand von einem solchen Flug wusste, ist es unwahrscheinlich, dass diesem Wunsch entsprochen wurde. Andrus wurde auch eine staatliche Auszeichnung versprochen, die er jedoch ebenfalls nicht erhielt. Stattdessen wurde er mobilisiert und an die Front geschickt.

Erzähler: Vassili Kolm
Verwendete Quellen und Referenzen:

Wassili Kolk. Märkmeid Muhu seppadest. JSM _ 615 Ar 1493, 25. Oktober 1952

Zugehörige Objekte

Võiküla 36. 10-Zoll-Küstenverteidigungsbatterie und Kopfsteinpflasterstraße

Diese Küstenverteidigungsbatterie befindet sich zwischen den Dörfern Võiküla und Rässa. Die 36. 254-mm-Küstenverteidigungsbatterie gehörte im Ersten Weltkrieg zum 1. Bataillon der Befestigungsanlagen in der Straße von Muhu. Ihr Bau begann 1915. Die Batterie bestand aus fünf 254-mm-Geschützen vom Typ Durlacher, die zunächst auf hölzernen Barbetten montiert waren, welche später durch 70 Meter voneinander entfernte Betonstellungen ersetzt wurden. Die Artillerie war nach vorn durch eine 400 Meter lange, ohne Maschineneinsatz aufgeschüttete Sandwand geschützt, die am First 15 Meter und am Fuß 25 Meter breit war. Die Batterie war während der deutschen Offensive „Unternehmen Albion“ im Jahr 1917 im Kampfeinsatz.

Es ist, den Witterungseinflüssen entsprechend, in gutem Zustand, allerdings sind alle Geschützstellungen und die betonierte Vordermauer teilweise überwuchert. Die gepflasterte Straße ist in gutem Zustand.