Das Schicksal des Batteriechefs Aleksandr Stebel.
Das Schicksal des legendären Batteriekommandanten, Hauptmann Aleksandr Stebel, ist von Geheimnissen umwoben.
Der offiziellen Version zufolge wurde er von den Deutschen gefangen genommen und im Gefangenenlager Valga hingerichtet. Dies geschah auf besonders grausame Weise: Stebel wurde bei Minusgraden mit Wasser übergossen und erfroren. Einer anderen Version zufolge zettelten politische Aktivisten, die in Sõrve inhaftiert waren, als einfache Soldaten verkleidet eine Schlägerei im Lager an, bei der Stebel ums Leben kam. Vor einigen Jahrzehnten lebten noch einige Hirtenjungen aus der Kriegszeit, die aussagten, dass politische Aktivisten den bei den Jungen beliebten Stebel getötet hätten, bevor er aus Mõntu floh, weil er seine Männer nicht im Stich lassen wollte. Sein Leichnam wurde im Steingarten des Dorfes Karuste begraben. Das unwahrscheinlichste Gerücht besagt, dass Stebel in Gefangenschaft mit den Deutschen kollaborierte, den Krieg überlebte und eines natürlichen Todes starb.
Tõnu Veldres Gespräche mit Anwohnern 1998-2000
Zugehörige Objekte
Kommandoposten der 315. Küstenbatterie („Stebelscher Kommandopunkt“)
Der Gefechtsstand der Küstenbatterie Nr. 315 befindet sich im heute verlassenen Teil des Dorfes Sääre.
Die Küstenbatterie ist vor allem durch den Namen ihres Kommandanten, Kapitän Alexander Stebel, bekannt. Mit ihrem Bau begann man im Mai 1940 und stellte sie im folgenden Jahr fertig. Die Batterie war an der Abwehr der deutschen Landung in der Bucht von Lõu beteiligt und lieferte ein Sperrfeuer für die sowjetische Verteidigungslinie von Lõpe-Kaimri. Die Geschütze wurden während des Rückzugs im Oktober 1941 gesprengt, woraufhin der unterirdische Teil der Türme mit Wasser volllief. Die Anlage bestand aus zwei Geschütztürmen mit je zwei 180-mm-Kanonen, einem Gefechtsstand, einem mühlenförmigen Entfernungsmessturm, einem E-Werk und einem Heizhaus.
Leider befinden sich die technisch interessanten Turmbatteriestellungen auf Privatgrundstücken und sind nur schwer zu finden. Interessierte müssen sich daher mit einer Außenbesichtigung des Gefechtsstandes begnügen, da dessen untere Etage unter Wasser steht. Der Gefechtsstand wurde zwar im Jahre 2010 leergepumpt, füllte sich aber innerhalb weniger Monate wieder mit Wasser.