Flugabwehrraketenstützpunkt Tarvydai (Rumšai).
Infrastruktur

Im Wald westlich von Rumšai und Tarvydai, auf der rechten Seite der Straße Pašyšiai–Verdainė (4220), wenn man dem Waldweg (Šalpusnių g.) folgt.

Im Wald westlich von Rumšiai und Tarvydai befand sich zu Sowjetzeiten ein Flugabwehrraketenstützpunkt. Er gehörte zur 169. Flugabwehrraketenbrigade „Rotbanner-Orden Bohdan Chmelnyzkyj“ der Sowjetarmee. Die 1967 aufgestellte Brigade hatte ihr Hauptquartier in Ragainė (Neman) im Gebiet Kaliningrad. Ihre Divisionen waren im Gebiet Kaliningrad und im südwestlichen Teil des besetzten Litauens stationiert (bei Kalotė, Kairiai, Pagėgiai, Tarvydai und Vilkyčiai; ein mobiler Raketenkomplex befand sich bei Užliekniai). Die bei Tarvydai stationierte Divisionsgruppe trug das Rufzeichen „Tscheschja“ und war mit S-200-Langstreckenraketensystemen bewaffnet. Diese 1967 eingeführten (und bis heute im Einsatz befindlichen) Raketensysteme dienten der Zerstörung von Bombern und anderen strategischen Flugzeugen und konnten Ziele in einer Entfernung von 200 km, spätere Modifikationen sogar in 255 km Entfernung, erreichen. 1992/93 wurden das Gelände und die Gebäude der technischen Abteilung dieser Gruppe an das litauische Verteidigungsministerium übergeben. Heute ist der ehemalige Stützpunkt verlassen und verfällt. Liebhaber verlassener Orte finden dort Ruinen von Baracken und technischen Anlagen sowie Spuren von Raketenstartanlagen.