Gedenkstätte der ingrischen Finnen in Põllküla
Gedenkstätte
Von Kersalu kommend, zweigt der Forstweg vor dem Bahnübergang Põllküla nach rechts ab. Etwa 200 m weiter, auf einer Waldlichtung, befindet sich eine Gedenkstätte.
Zwischen 1942 und 1944 wurden über 63.000 ingrisch-finnische Kriegsflüchtlinge aus der Sowjetunion nach Finnland evakuiert. Die meisten von ihnen wurden vorübergehend in Quarantäne- und Flüchtlingslagern in Põllküla sowie in Klooga und Paldiski untergebracht. Die Evakuierten wurden über den Hafen von Paldiski nach Finnland gebracht.
Schätzungsweise mehrere Zehntausend Menschen durchliefen allein das Lager Põllküla. Sie verbrachten dort einige Wochen bis mehrere Monate in Gebäuden, die 1939/40 für die Rote Armee errichtet worden waren. Die Lebensbedingungen waren schwierig; sie litten unter Nahrungsmittelknappheit, Kälte, hoher Luftfeuchtigkeit und verschiedenen Infektionskrankheiten. Infolgedessen war die Sterblichkeitsrate im Lager hoch. Schätzungsweise tausend Ingrischen Finnen kamen dort ums Leben.
Der am 19. September 1944 unterzeichnete Waffenstillstand, der den Finnischen Fortsetzungskrieg beendete, verpflichtete Finnland zur Auslieferung ingrisch-finnischer Staatsbürger der Sowjetunion an die Sowjetunion. In den Jahren 1944/45 wurden etwa 56.000 Menschen in die Sowjetunion zurückgeführt.
Das Põllküla-Denkmal verfügt über eine Gedenktafel für die Toten und für Pentti Kaitera, der die Evakuierung leitete.
Verwendete Quellen und Referenzen:
https://finlandabroad.fi/web/est/aktuaalne/-/asset_publisher/h5w4iTUJhNne/content/pollkulas-avati-ingerisoomlaste-paasteoperatsioonile-malestustahvel/384951
Zugehörige Zeitleiste
Zugehörige Geschichten
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Die erste Fahne des Unabhängigen Finnlands wurde 1918 in der Dreifaltigkeitskirche in Liepaja geweiht, wo die finnischen Jäger vor ihrer Heimreise einen Treueeid auf die rechtmäßige Regierung des Unabhängigen Finnlands ablegten.


