Denkmal „Widmung an den Lettischen Provisorischen Nationalrat“
Gedenkstätte
Das Denkmal „Widmung an den Lettischen Provisorischen Nationalrat“ befindet sich in Valka an der Kreuzung der Straßen Rīgas und Raina (Adresse Raina Straße 9A).
Das Denkmal wurde am 2. Dezember 2017 im Rahmen des Programms zum hundertjährigen Bestehen Lettlands enthüllt und erinnert an die Sitzung des Lettischen Provisorischen Nationalrats im Jahr 1917.
Die Idee zum Ensemble stammt von der Bildhauerin Arta Dumpe, der Steinmetz ist Ivars Feldbergs, die architektonische Planung wurde vom Architekturbüro SIA "Architectural Office Vecumnieks & Bērziņi" durchgeführt.
Den Sockel des Denkmals bildet ein großer Mühlstein – ein Symbol für Leben, Zeit und Ereignisse. Die Namen der Vorstandsmitglieder der LPNP sind in seine Seiten eingraviert. Vom Mühlstein erheben sich, wie die Pfade des Schicksals, drei Regionen – Vidzeme, Kurzeme und Latgale – mit ihren historischen Wappen in den Himmel. Den Abschluss bildet der Stern von Bethlehem, der sich in die Sonne des neuen lettischen Staates verwandelt. Der lettische Dichter, Prosaautor und Politiker Kārlis Skalbe (1879–1945) schrieb: „Auch Lettland hatte sein eigenes Bethlehem, das kleine, arme Valka …“.
Das Denkmal für den Lettischen Provisorischen Nationalrat ist eine Art Schuldenrückzahlung an die Menschen, die 1917 in Valka unter Einsatz ihres Lebens, geleitet von Idealen, in einer nahezu unmöglichen Situation die Grundlagen des lettischen Staates legten.
Zu jener Zeit war Valka die Stadt mit der größten lettischen Bevölkerung im noch nicht von Deutschland besetzten Gebiet. Nach dem Fall von Riga wurde sie zum Zentrum des lettischen gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Lebens. Hier versammelten sich all jene, die den Wunsch nach der Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechts der lettischen Nation einte. Vom 29. November bis zum 2. Dezember 1917 (nach der neuen Bezeichnung) fand im Rathaus von Valka (heute Gebäude in der Kesk-Straße 11 in Valka) die erste Sitzung des Lettischen Provisorischen Nationalrats statt, an der Vertreter nahezu aller einflussreichen lettischen Organisationen und Parteien teilnahmen. Erstmals erklärten sie offiziell das Ziel ihrer Tätigkeit – die Schaffung eines unabhängigen Nationalstaates – und verabschiedeten eine Erklärung zur Gründung eines vereinten und autonomen Lettlands in den lettischen Bezirken Vidzeme, Kurzeme und Latgale.
Verwendete Quellen und Referenzen:
http://visit.valka.lv
Zugehörige Zeitleiste
Zugehörige Themen
Zugehörige Geschichten
März 1917 – ein wichtiger Monat in der Geschichte von Valmiera und Lettland
Im März 1917, mehr als ein Jahr vor der Ausrufung des Staates Lettland, wurde in Valmiera der Provisorische Landrat von Vidzeme gegründet, der eine Resolution zu den Autonomie- und Selbstbestimmungsrechten Lettlands verabschiedete. Am Tag der Gründung des Rates wurde am Versammlungsort erstmals die rot-weiß-rote Flagge gehisst.
Aus Ádolfs Ers' Buch „Vidzeme im Kampf um die Freiheit“ über die Reise der Flüchtlinge in Valka
Seit der Zeit der Flüchtlinge spielte Valka eine wichtigere Rolle als andere Städte in Vidzeme, da hier die politisch aktive Zeitung „Līdums“ ihren Sitz hatte, in der die geistigen und politischen Waffen Lettlands geschmiedet wurden. Zudem war Valka ein Verkehrsknotenpunkt, an dem Wege aus drei Teilen Lettlands zusammenliefen: aus Riga, Alūksne und Mozekile sowie aus Estland und Russland. Die Stadt unterhielt Verbindungen zu Flüchtlingen aus allen Regionen – aus Tartu, Pliska, Moskau und St. Petersburg. Hier befand sich ein großes Flüchtlingslager.








