IL-28 Flugzeugskulptur Militärtechnik
Das Anwesen befindet sich im Dorf Skulte in der Gemeinde Mārupe, in der Nähe des internationalen Flughafens Riga.
Skulte war eines der Musterdörfer für sowjetisches Militärpersonal. Dort war eine Fliegereinheit stationiert, die 1941 Berlin und andere Städte bombardierte und auch an der Besetzung der baltischen Staaten beteiligt war. 1978 wurde dort ein Umweltobjekt – ein IL-28-Flugzeug – aufgestellt, um die Verdienste der sowjetischen Armeepiloten im Zweiten Weltkrieg zu würdigen.
Nach dem Krieg setzte die Sowjetunion ihre aktive Aufrüstungspolitik fort. Die IL-28 war der erste und am weitesten verbreitete sowjetische Düsenbomber. Die erste Serien-Atombombe, die RDS-4 („Tatjana“), wurde 1953 von demselben Flugzeugtyp abgeworfen, um die Fähigkeit der Armee zu einem Angriff nach einer nuklearen Explosion zu testen. Das Flugzeug wurde in verschiedenen Modifikationen entwickelt. Bei Tests erreichte es eine Geschwindigkeit von 906 km/h, transportierte mehrere Tonnen Fracht und legte eine Strecke von 2.445 km zurück. Die Besatzung bestand aus drei Piloten.
Das Flugzeug ist nicht nur ein Zeugnis militärischer Geschichte, sondern auch ein Symbol ideologischer Bedeutung. 2010 wurde es zur Feier des Sieges der Sowjetarmee über Deutschland restauriert. Mehrere Versuche, es als Objekt der Verherrlichung des lettischen Besatzungsregimes zu demontieren, scheiterten. 2022 gelang dies schließlich, als das Flugzeug verlegt wurde.
Das Flugzeug kann derzeit im nahegelegenen Rigaer Luftfahrtmuseum in Skulte besichtigt werden; dort kann man sich auch einen Eindruck von dem Dorf verschaffen, das für Angehörige der sowjetischen Armee errichtet wurde.
Verwendete Quellen und Referenzen:
Antonevičs, M. Der „Kultort“ sowjetischer Militärpensionäre in der Gemeinde Mārupe. La.lv, 2012. Verfügbar unter: https://www.la.lv/padomju-militaro-pensionaru-kulta-vieta-marupes-novada-2 [abgerufen am 9.3.2021].
Upmalis, I. Lettisch-sowjetischer Militärstützpunkt. 1938–1998: Materialien und Dokumente zur Präsenz der Sowjetarmee in Lettland und ihrem Abzug. Riga: Zelta grauds, 2006.
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Skulte Militärbomber
Der Zeitungsartikel verdeutlicht die Situation im heutigen Lettland: Vielerorts wurden Denkmäler und Gedenkstätten, die die sowjetische Besatzungsarmee verherrlichen, erhalten und werden sogar restauriert (oft auf Kosten der Kommunen). Die Unentschlossenheit und der fehlende Wille der Behörden führen zu langwierigen Konflikten in der Gesellschaft. Die verschiedenen Denkmäler, Gedenkstätten und Objekte im öffentlichen Raum werden nicht als historische Stätten oder Erinnerungsorte wahrgenommen, sondern als Instrumente zur Fortführung der Ideologie des sowjetischen Besatzungsregimes.
Bombardierung von Rezekne im Jahr 1944
Die Bombardierung von Rēzekne fand Ostern 1944 statt. Dabei wurden große Teile der Stadt zerstört, Dutzende Zivilisten getötet und Tausende obdachlos. Diejenigen, die diese Ereignisse selbst miterlebt haben und uns davon berichten können, waren damals noch Kinder. Der Autor dieser Geschichte ist eines von ihnen.




Das Skulte-Flugzeug wurde 2022 in das Luftfahrtmuseum überführt.