Ägyptische Lutherische Kirche Schlachtfeld

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 Ēģipte, Medumu pagasts, Augšdaugavas novads, Lettland

Im Dorf Egiptes, nahe dem Grenzübergang zu Litauen, an einer Schotterstraße gelegen. Gut sichtbar und zugänglich.

Die lutherische Gemeinde in Ägypten wurde 1567 gegründet. Die ägyptisch-lutherische Gemeindekirche in Vilkumiesta (dem früheren Namen von Ägypten) wurde 1823 vom Adligen A. Ettingens anstelle der vorherigen Holzkirche errichtet. Die Kirche wurde in den Kämpfen des Ersten Weltkriegs zerstört, und das Gemeindearchiv ging verloren. Die Deutschen sollen den Kirchturm gesprengt haben, damit er kein Ziel für Artillerie und Maschinengewehre der Russen darstellte. Dank des Engagements des lettischen Generals Andrejs Auzāns, der in den 1920er Jahren in der Pfarrei Medumi Landhäuser erworben und einen Bauernhof bewirtschaftet hatte, wurde die Kirche 1930 restauriert. Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg mehrfach zerstört, während der Sowjetzeit geschlossen, und – typisch für die Sowjetherrschaft – wurden eine Heumühle und ein Lager für Mineraldünger in den Räumlichkeiten eingerichtet. Seit 1979 steht die Kirche leer.

Die Ruinen der Kirche und der nahegelegene Friedhof sind derzeit frei zugänglich. In der Nähe der Kirche befinden sich ein Parkplatz, eine Informationstafel und ein malerischer Blick auf den Laucese-See (Smelīne) und das gegenüberliegende litauische Gebiet. Die Kirchenmauern weisen Spuren von Granatsplittern auf. Obwohl das Betreten der Ruinen grundsätzlich möglich ist, wird davon abgeraten und Vorsicht geboten, da die Deckenkonstruktion einsturzgefährdet ist. Vor der Kirche befinden sich deutsche Kriegsgräber. Neben den deutschen Soldaten liegt auch ein unbekannter russischer Soldat begraben, für den die Deutschen dasselbe Betonkreuz errichteten. Hinter der Kirche befinden sich ältere Gräber aus der Vorkriegszeit. Durch Kriege und Vandalismus sind jedoch einige Denkmäler und Kreuze verloren gegangen. Viele Adlige deutscher Herkunft ruhen hier – darunter die Familien von Dunten, von Oettingen, von Münster und Weinberg. An der Nordseite des Friedhofs ist der deutsche Schützengraben aus dem Ersten Weltkrieg zu sehen. Während des Krieges verlief hier eine Reservelinie. In der Nähe der ägyptischen Kirche befindet sich der sogenannte „Offiziersbunker“, einer der Betonbunker dieser Linie.