Wassermühle Papartynė (Rudikiai). Gedenkstätte

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Eine alte hölzerne Wassermühle steht neben einem mächtigen Betondamm, der am Fluss Venta errichtet wurde.

Die Papanyne-Mühle wurde im 19. Jahrhundert im Dorf Rudikiai an einem dicht mit Farnen bewachsenen Ort namens Papanyne erbaut. Bis 1934 gehörte das Gebäude der Familie Joniškių, später kaufte es der Jude Isaakas Vilkas, der die Mühle bis 1940 renovierte.

Obwohl die Mühle nicht direkt mit militärischen Operationen in Verbindung steht, wurde ihre weitere Geschichte genau von den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs bestimmt. 1941 wurde Isaakas Vilkas von den Nazis im Wald von Šiaudinė erschossen, und die Mühle blieb herrenlos zurück. Wenig später ließ sich ein Deutscher in der Mühle nieder, und Kazimieras Batavičius arbeitete als Müller.

Während der sowjetischen Besatzung blieb das Schicksal der Besitzer tragisch: Zwei Müllerfamilien wurden in der Mühle ermordet, weil sie mit sowjetischen Strukturen kollaboriert hatten. 1953 wurde der Mühlenbetrieb endgültig eingestellt. Schließlich verfiel der Wohnteil der Mühle, nur der Produktionsteil blieb übrig, dessen Fenster mit Brettern vernagelt und mit Holzkreuzen verziert waren.

Nach der Wiederherstellung der Unabhängigkeit wurde die Mühle im Jahr 2002 restauriert und für die Wasserkraftgewinnung umgebaut. Heute ist sie ein wunderschöner Ort für Spaziergänge und zum Entspannen am Fluss Venta.