Linkaicai Waffenwerkstatt Infrastruktur

Die Waffenwerkstatt Linkaičiai wurde in der Nähe des Bahnhofs Linkaičiai im Dorf Karčiamai errichtet.

Die Planungsarbeiten für die Waffenfabrik Linkaičiai begannen 1935, der Bau 1936. Insgesamt wurden 96 Gebäude errichtet, deren Bau vom Leiter des Rüstungsdienstes der litauischen Streitkräfte, General Motiejus Pečiulionis, initiiert wurde. Der Architekt des Projekts war der bekannte Architekt der Zwischenkriegszeit, Bronius Elsbergas. Die moderne Artilleriewerkstatt nahm 1937 ihren Betrieb auf und zählte zu den modernsten Rüstungsunternehmen Europas: Munition, Artilleriegranaten, Handgranaten, Panzerabwehrminen, Gasmasken und weitere Güter wurden produziert. Geplant war die Fertigung von 47-mm-Panzerabwehrkanonen in Lizenz der französischen Firma Schneider. Im Frühjahr 1940 wurde ein moderner elektrischer Stahlschmelzofen installiert und getestet, und ein Kraftwerk mit einer Leistung von rund 1000 kW nahm ebenfalls seinen Betrieb auf.

In der Waffenfabrik Linkaičiai waren rund 800 Arbeiter und Angestellte beschäftigt, daher wurde für die Mitarbeiter eine Infrastruktur geschaffen: eine Kantine, eine Apotheke, ein Laden und 200 Einzelhäuser wurden gebaut.

Mit Beginn der sowjetischen Besatzung 1940 wurde der Betrieb des Werks eingestellt und ein Großteil der Belegschaft repressiert. Während des Krieges, als die Sowjets sich zurückzogen, wurden einige Werksgebäude gesprengt. Später brachten die deutschen Behörden einen Teil der Ausrüstung nach Minsk und Riga, den Rest nach Kaunas. Nach dem Krieg gehörte das Werksgelände der Sowjetarmee, es wurden neue Gebäude errichtet und das Gelände streng bewacht.

Heute sind einige der Räumlichkeiten privatisiert, andere Gebäude und das Gelände stehen leer und verfallen. Seit 1992 befindet sich neben den erhaltenen Gebäuden der Artilleriewerkstatt Linkaičiai das Arsenal des Generalleutnants der litauischen Armee, M. Pečiulionis.